Caroline Bernstein

Caroline Bernstein

Caroline Bernstein (* 8. Juli 1797 in Berlin; † 18. September 1838 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie schrieb auch unter dem Pseudonym E. Karoli.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Caroline Bernstein wurde als Tochter eines Kaufmanns in Berlin geboren. Sie verwaiste zeitig und war von frühster Jugend an kränklich. Mit dem Dichter Franz Christoph Horn verband sie eine enge Freundschaft. Sie pflegte ihn kurz vor seinem Tod und schrieb nach seinem Tod 1837 eine Biografie des Schriftstellers, die 1839 erschien. Caroline Bernstein verfasste zahlreiche Beiträge für verschiedene Zeitschriften, so 1821 den Reisebericht Einiges über Polen im Gesellschafter und um 1830 Beiträge für Friedrich de la Motte Fouqués Berlinische Blätter.

Im Jahr 1827 nahm Caroline Bernstein an einer sogenannten Preiserwerbung teil, die von Friedrich Wilhelm Gubitz und einer Vereins-Buchhandlung ausgeschrieben wurde. Für den Wettbewerb wurden preiswürdige „Original-Lustspiele“ gesucht, die in deutscher Sprache verfasst sein sollten. Der Sieger erhielt 50 Friedrich d'or. Zudem wurde sein Stück im Jahrbuch deutscher Bühnenstücke gedruckt, da auch das deutschsprachige Theater aktiv durch den Wettbewerb gefördert werden sollte. Unter den Preisrichtern im Jahr 1827 waren Karl August Varnhagen von Ense und Friedrich August von Staegemann. Caroline Bernstein gewann 1827 den ersten Preis mit ihrem einaktigen Lustspiel Das eingebrachte Stündchen, oder: Gellert im Schlafrock, musste sich den ersten Platz allerdings mit Stephan Schütze (Was doch die Vorstellung thut!) teilen. Ihr Stück erschien anschließend im Jahrbuch deutscher Bühnenspiele für 1831 und machte Caroline Bernstein bekannt, auch wenn Friedrich Wilhelm Gubitz in seinen Memoiren feststellte, dass die Jury ursprünglich „keine von den vielen eingesandten Schauspiel-Dichtungen für preiswürdig [erachtet hatte]“.[1]

Caroline Bernstein, die nach Gellert im Schlafrock noch weitere Lustspiele verfasste, war selbst auch als Schauspielerin tätig. Sie starb 1838 in Berlin.

Werke

  • Einiges über Polen (1821)
  • Gedichte von Karoline B. (Hrsg. v. W. Schnitter; 1829)
  • Das eingebrachte Stündchen oder: Gellert im Schlafrock (1831)
  • Jedem das Seine (Lustspiel, 1832)
  • Die Ophelienritter (Roman, 1832)
  • Das Schloß ohne Treppe (Erzählung, 1833)
  • Die Gründung von Herrnhut (1833)
  • Der Johannessegen (Dramatischer Scherz, 1833)
  • Rembrandts Meisterstück (1834)
  • Franz Horn: Ein biographisches Denkmal (1839)
  • Friedrich der Große als Begründer von Familienglück. Wahre Begebenheiten in Novellen (mit A. v. Sartorius; 1841)

Literatur

  • Heinrich Groß: Deutschlands Dichterinnen und Schriftstellerinnen. Gerold, Wien 1882, S. 265.
  • Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Metzler, Stuttgart 1981, S. 24.
  • Susanne Kord: Ein Blick hinter die Kulissen. Deutschsprachige Dramatikerinnen im 18. und 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart 1992, S. 334.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Wilhelm Gubitz: Erlebnisse: Nach Erinnerungen und Aufzeichnungen. Band 1. Vereins-Buchhandlung, Berlin 1868, S. 229.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bernstein (Familienname) — Bernstein ist ein Familienname. Bekannte Personen Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Caroline Silhol — à la 35e cérémonie des César. Caroline Silhol[1], également créditée sous le nom de Caroline Sihol, est une actrice et scénariste française née le 10 août 1949 …   Wikipédia en Français

  • Caroline Sihol — est une actrice et scénariste française née le 10 août 1949 à Paris (France). Sommaire 1 Biographie 2 Filmographie 2.1 comme actrice …   Wikipédia en Français

  • Caroline, or Change — Infobox Musical name= Caroline, Or Change subtitle= caption= music=Jeanine Tesori lyrics=Tony Kushner book=Tony Kushner basis= productions= 2003 Off Broadway 2004 Broadway 2006 London awards= Olivier Award Best Musical Caroline, Or Change is a… …   Wikipedia

  • Charles Bernstein — est un compositeur américain de musiques de films, né le 28 février 1943 à Minneapolis, dans le Minnesota (États Unis). Filmographie 1969 : Surabaya Conspiracy 1969 : Czechoslovakia, 1968 1970 : The Man from O.R.G.Y. 1972 :… …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Bern — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Cultural depictions of Margaret Thatcher — This page is a list of depictions of Margaret Thatcher onstage, in film and in other forms of fiction. Contents 1 Film 2 Television drama 3 Theatre 4 Satire …   Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern Berlins — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben, ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 1.1 A–K …   Deutsch Wikipedia

  • The Treacle People — was a children s television programme shown on CITV in the United Kingdom, in 1995. It only ever had two series, each with 13 episodes. The programme was short lived due to a lack of viewers. In a similar vein to other shows by the same writer,… …   Wikipedia

  • performing arts — arts or skills that require public performance, as acting, singing, or dancing. [1945 50] * * * ▪ 2009 Introduction Music Classical.       The last vestiges of the Cold War seemed to thaw for a moment on Feb. 26, 2008, when the unfamiliar strains …   Universalium

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”