- Girandole
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Eine Girandole, aus dem Französischen „Girandole“ bzw. dem Italienischen „Girandola“ zu Deutsch „Feuerrad“, ist ein meist mit Ornamentik versehener mehrarmiger Kerzenleuchter. Girandolen kamen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Mode und wurden meist als Paar verwendet.
Girandolen waren immer die luxuriöse Variante zum normalen Kerzenständer. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert haben die berühmten Ziseleure, allen voran jene in Paris, wahre Kunstwerke geschaffen. Girandolen wurden oft aus vergoldeter Bronze hergestellt und mit Bleikristall behängt. Bleikristallbehang erfreute sich in der Herstellung von Girandolen, sowie auch für Kronleuchter, aufgrund seines funkelnden Effekts grosser Beliebtheit. Dieser Effekt kommt zustande, weil die einzelnen Bleikristallstücke meist in der Form von Prismen geschliffen sind und sich somit das Licht an den einzelnen Flächen des Bleikristallbehangs unterschiedlich stark bricht. Durch die Dispersion bildet sich dann ein farbiges Spektrum und der funkelnde Effekt kommt zustande.
Für den Gebrauch bei Tisch war und ist bis heute Silber ein beliebtes Material. Girandolen, welche als Wandschmuck hergestellt wurden, wurden oft auch in Holz gearbeitet und anschließend vergoldet. Große Girandolen wurden in Schlössern und Herrenhäusern oft als Beleuchtung für große Säle, meist Spiegelsäle zwecks Reflektierung des Lichts, und lange Gänge benutzt. Berühmtestes Beispiel hierfür ist die Spiegelgalerie im Schloss Versailles.
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