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Gisch (arabisch الجش al-Ghisch, DMG al-Ġiš; hebräisch ג'ש) ist ein christlich-arabischer Ort im israelischen Nordbezirk am Fuß des Meron, zwischen Safed und der libanesischen Grenze.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Der Ort hat 2700 Einwohner (2006) und erstreckt sich auf einer Fläche von 6,9 km². Die Bewohner von Gisch gehören überwiegend der maronitischen und der griechisch-katholischen Kirche an. Eine bedeutende Minderheit sind Muslime.
Geschichte
Gisch ist seit der Landnahme unter Josua als ununterbrochen bewohnte und befestigte Ortschaft belegt, die ältesten Funde sind bis zu 4500 Jahre alt. Der alte hebräische Name lautet Gusch Halav ( גוש חלב ), was „Block aus Milch“ bedeutet. In vielen alten griechischen und lateinischen Quellen ist der Ortsname mit Gischala wiedergegeben. Unter islamischer Herrschaft wandelte sich der Name zum heutigen Gisch.
Im jüdischen Krieg war Gusch Halav mit seiner geschlossenen Stadtmauer und unterirdischen Fluchtstollen das letzte Widerstandszentrum gegen die römische Armee. Der Anführer von Gusch Halav, Yohanan ben Levi, sah sich mit seiner Gefolgschaft von etwa 400 Kämpfern der Invasionsarmee unter der Führung von Titus unterlegen. Er handelte mit Titus die Kapitulation von Gusch Halav für den Tag nach Schabbat aus, doch in der Nacht zuvor floh ben Levi mit seinen Kämpfern und einer Mehrheit der Bewohner.
Gisch hatte für die jüdische Gemeinde bis ins hohe Mittelalter eine große Bedeutung aufgrund seiner Synagoge und den Rabbinergräbern. Im 17. Jahrhundert wurde der Ort von Drusen bewohnt, die Gisch aber zum Ende des Jahrhunderts verließen. Ab dem 18. Jahrhundert wurde Gisch vorwiegend von moslemischen, aber auch von christlichen Arabern besiedelt. Beim Erdbeben am 1. Januar 1837 wurde der gesamte Ort zerstört, die Opferzahlen schwanken je nach Quellenangabe zwischen 135 und über 200 Menschenleben.
Im israelischen Unabhängigkeitskrieg flohen viele Bewohner. Bei der Eroberung des Ortes durch die israelische Armee am 29. Oktober 1948 während der Operation Hiram kam es zu starken Gefechten, bei denen zahlreiche Gebäude beschädigt oder zerstört wurden. 1949 wurden hier Bewohner aus den zerstörten christlich-arabischen Orten Ikrit und Bar'am angesiedelt, dadurch wurden die christlichen Araber zur Mehrheit in Gisch.
Berühmte Namen
- Elias Chacour, wuchs ab seinem 10. Lebensjahr in Gisch auf.
- Johann von Gischala
Literatur
- Immanuel Benzinger: Gischala. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,1, Stuttgart 1910, Sp. 1370.
33.02187835.446336Koordinaten: 33° 1′ 19″ N, 35° 26′ 47″ OKategorie:- Ort in Israel
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