Glanosuchus

Glanosuchus
 

Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.

Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel.

Glanosuchus
Illustration des Schädels von Glanosuchus macrops, 1904

Illustration des Schädels von Glanosuchus macrops, 1904

Zeitraum
Oberperm


Fundorte
Systematik
Amnioten (Amniota)
Synapsiden (Synapsida)
Therapsiden (Therapsida)
Therocephalia
Scylacosauridae
Glanosuchus
Wissenschaftlicher Name
Glanosuchus macrops
Broom, 1904

Glanosuchus ist eine Gattung der Familie der Scylacosauridae des spätem Perm aus Südafrika. Die Typusart G. macrops wurde von Robert Broom im Jahr 1904 beschrieben. Glanosuchus hatte eine Mittelohrstruktur, die man zwischen der der frühen Therapsiden und der Säugetiere einordnen kann. Rippen in der Nasenhöhle deuten an, dass Glanosuchus zumindest teilweise endotherm war, ähnlich wie bei den Säugetieren.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Glanosuchus macrops wurde von Robert Broom im Jahr 1904 beschrieben. Er benannte die Gattung und Art auf der Basis des fast kompletten Holotypus, den Schädel. Der Schädel wurde während Versteinerung verfälscht und die Knochen ist von den umliegenden Matrix in einigen Teilen zu unterscheiden. In der Veranschaulichung des Holotypus, rekonstruierte Broom den Schädel auch für andere Schädel.[1]

Der Schädel von Glanosuchus ist ungefähr 30 cm lang.[1] Glanosuchus wurde wahrscheinlich 1,8 m lang.[2] Wie andere frühere Therocephalia hatte Glanosuchus ein lange, tiefe Schnauze und eine große Eckzähne. Die Schneidezähne am vorderen Ende des Oberkiefers sind ebenfalls groß. Es gibt sechs Schneidezähne auf jeder Seite im Oberkiefer. Fünf kleine spitze Zähne sind hinter jedem Eckzahn. Die Schnauze ist vorne breiter als hinten, dies ist eine Besonderheit innerhalb der Therapsiden. Die Nasenlöcher sind an der Spitze der Schnauze angeordnet und nach vorne gerichtet.[1]

Paläobiologie

Gehör

Glanosuchus repräsentiert ein frühes Stadium in der Entwicklung des Mittelohres der Säugetiere. Moderne Säugetiere haben drei Knochen im Mittelohr, die die Schallenergie vom Trommelfell auf die Flüssigkeit des Innenohrs überträgt. Studien der Knochen von Glanosuchus zeigen, dass Glanosuchus einen Hohlraum mit einer Knochenplatte hatte, die wie ein Trommelfell fungierte, dass Trommelfell übertrug die Schallwellen in den mit luftgefülltem Hohlraum. Die Übertragung des Tones zwischen der dünnen Knochenplatte und der vestibulären Foramen von Glanosuchus ist nicht so effektiv wie bei dem Säugetieren, was bedeutet, dass der Gehörsinn von Glanosuchus weniger ausgeprägt war als bei den Säugetieren.[3]

Stoffwechsel

Glanosuchus war vermutlich einer der ersten warmblütigen Therapsiden. Endothermie kann man heute bei Säugetieren beobachten, der einzigen lebenden Gruppe der Therapsiden. Reptilien, die nächsten lebenden Verwandten der Säugetiere, sind kaltblütig (Ektothermie). Endotherme Therapsiden entwickelten sich wahrscheinlich aus primitiveren, wechselwarmen Synapsiden im Perm oder in der Trias.[4]

Während Fell, das gemeinhin als ein klares Indiz für Endothermie gilt, nicht in "Nicht-Säuger" Therapsiden gefunden wurde,[5] doch einige Skelett-Funktionen deuten auf die Stoffwechselrate der Tiere hin. Moderne Säugetiere besitzen Nasenmuscheln, diese sind eine Art von Concha (Ablage mit Knochen) in der Nasenhöhle, die Feuchtigkeit aus der Atemluft sammeln. Als Warmblüter müssen Säugetiere schneller atmen, um genügend Sauerstoff für ihren hohen Stoffwechsel zu liefern. Wasser aus der Atemluft kondensiert an den Maxilloturbinates und verhindert das Austrocknen der Nasenhöhle und ermöglicht Säugetiere zum Inhalieren von genug Sauerstoff, um ihren hohen Stoffwechsel zu unterstützen.[2]

Glanosuchus hat Rippen, die tief in der Nasenhöhle positioniert sind, die anzeigen, dass die Nasenmuscheln im direkten Weg des Luftstroms waren. Die Maxilloturbinates ist nicht erhaltengeblieben, weil es entweder sehr dünn oder knorpelig war. Die Möglichkeit, dass diese Rippen mit einem Riechepithel verbunden anstatt Nasenmuscheln sind.[6] Dennoch deutet das mögliche Vorhandensein der Nasenmuschel an, dass Glanosuchus in der Lage war, schnell Atemluft atmen konnte ohne den Nasengang ausgetrocknet haben, und daher könnte er ein Warmblüter gewesen sein.[4][2][6] Glanosuchus ist der älteste bekannte Therapside, der eine Nasenmuschel besaß, aber er war vermutlich nicht ganz endotherm.

Systematik

Glanosuchus ist eine Gattung der Scylacosauridae, einer der primitivsten Familie der Therocephalia. Einer seiner nächsten Verwandten ist Pristerognathus. Kladogramm nach Huttenlocker et al. (2011):[7]


Therocephalia 


Lycosuchus


 Scylacosauridae 

Glanosuchus


     

Ictidosaurus


     

Pristerognathus




     

Eutherocephalia




Einzelnachweise

  1. a b c R. Broom: On two new therocephalian reptiles (Glanosuchus macrops and Pristerognathus baini). In: Transactions of the South African Philosophical Society. 15, 1904, S. 85–88.
  2. a b c C. Zimmer: The Importance of Noses. In: Discover. 15, Nr. 8, 1994.
  3. W. Maier, and Heever, J. van den: Middle ear structures in the Permian Glanosuchus sp. (Therocephalia, Therapsida), based on thin sections. In: Fossil Record. 5, Nr. 1, 2002, S. 309–318. doi:10.1002/mmng.20020050119.
  4. a b W.J. Hillenius: Turbinates in therapsids: Evidence for Late Permian origins of mammalian endothermy. In: Evolution. 48, Nr. 2, 1994, S. 207–229.
  5. J.A. Ruben, and Jones, T.D.: Selective factors associated with the origin of fur and feathers. In: American Zoologist. 40, Nr. 4, 2000, S. 585–596. doi:10.1093/icb/40.4.585.
  6. a b T.S. Kemp: The origin of mammalian endothermy: a paradigm for the evolution of complex biological structure. In: Zoological Journal of the Linnean Society. 147, 2006, S. 473–488.
  7. A.K. Huttenlocker, Sidor, C.A.; and Smith, R.M.H.: A new specimen of Promoschorhynchus (Therapsida: Therocephalia: Akidnognathidae) from the Lower Triassic of South Africa and its implications for theriodont survivorship across the Permo-Triassic boundary. In: Journal of Vertebrate Paleontology. 31, Nr. 2, 2011, S. 405-421. doi:10.1080/02724634.2011.546720.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Scylacosauridae —   Scylacosauridae Rango temporal: Pérmico …   Wikipedia Español

  • Therocephalia — Taxobox fossil range = Middle Permian to Middle Triassic name = Therocephalia image width = 245px image caption = Bauria , an advanced therocephalian from the Early Triassic of South Africa regnum = Animalia phylum = Chordata subphylum =… …   Wikipedia

  • Therocephalia —   Therocephalia Rango temporal: Pérmico Medio Triásico Medio …   Wikipedia Español

  • Chlynovia — Temporal range: Late Permian Scientific classification Kingdom: Animalia Phylum …   Wikipedia

  • Megawhaitsia — Temporal range: 260.5–251.0 Ma …   Wikipedia

  • Anexo:Terápsidos — Esta lista de terápsidos es un intento de crear un listado comprensible de todos los géneros incluidos en este grupo, excluye los mamíferos y los nombres vernáculos. La lista incluye todos los géneros aceptados por la comunidad científica, pero… …   Wikipedia Español

  • Pristerognathus — Zeitraum Wuchiapingium bis Changhsingium (Oberperm) 258 bis 251 Mio. Jahre Fundorte Sü …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”