Gościnny Dwór

Gościnny Dwór
Die ausgebombte Handelshalle im Herbst 1939. Im vorderen linken Bereich sind noch die Gusseisen-Arkadenbögen erkennbar

Das Gościnny Dwór (deutsche Bedeutung etwa: Gastliches Gutshaus oder Gastlicher Hof[1]) war ein bekanntes Handelsgebäude im heutigen Warschauer Distrikt Mirów des Stadtteils Wola. Es wurde 1841 errichtet und während des Zweiten Weltkrieges zerstört.

Geschichte

Das Gebäude wurde 1841 nach einem Projekt von Jan Jakub Gay[2]und Alfons Ferdynand Kropiwnicki[3] gebaut[4]. Es lag am Plac Za Żelazną Bramą gegenüber dem Lubomirski-Palast. Seitenstraßen waren die heute nicht mehr existierenden Ulica Skórzana und Ulica Gnojna.[5]

Die Handelshalle sollte zu einer Ordnung des bis dahin auf dem Platz stattfindenden Handels führen. Das Gebäude war in Form eines gleichschenkeligen Dreiecks mit abgerundeten Ecken gestaltet. Der Innenbereich wurde gemauert, außen gab es auf Gussstahlsäulen und -bögen ruhende Arkaden. Über dem erhobenen Haupteingang war der Name „Gościnny Dwór“ (sowohl in polnischer wie auch in russischer Sprache: Гостиный двор) angebracht. Innen waren die Anbieter nach Warengruppen sortiert. Nach dem Bau einer Straßenbahn Ende des 19. Jahrhunderts, die hier vorbeiführte, gab es auch eine gute Verkehrsanbindung für das Handelszentrum. Beim Eroberungskampf um Warschau im Jahr 1939 wurde das Gebäude bombardiert und brannte aus.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Die Bezeichnung stammt aus dem Russischen. Das ab 1757 in St. Petersburg errichtete Gostiny Dvor war Namensgeber vieler solcher im Russischen Kaiserreich errichteter Markthallen, siehe auch die Webseite des St. Petersburger Handelsplatzes (in Russisch) oder die Webseite des Pendants in Moskau (in Englisch). Gem. Janusz Durko, Album Warszawski/Warschauer Album. Das Bild der Stadt nach den Sammlungen im Historischen Museum der Hauptstadt Warschau, Deutsch-polnische Edition, Agencja Reklamowo-Wydawnicza A. Grzegorczyk, ISBN 83-86902-73-6, Warschau 2000, S. 211 Übersetzung als Gastlicher Hoff
  2. Jan Jakub Gay (1801–1849) war ein polnischer Architekt und Hochschullehrer. Er war ein Vertreter des Historismus in Polen
  3. Alfons Ferdynand Kropiwnicki (1803–1881) war ein polnischer Architekt und Vertreter des Spätklassizismus
  4. gem. Artikel im Przewodnik po Warszawie (do 1944) (dort auch ein koloriertes historisches Foto des Objektes)
  5. gem. Jerzy Pytko, Czekać na klucze do mieszkania choćby i parę lat! bei ZycieWarszawy.pl vom 11. Dezember 2009 (in Polnisch)

Weblinks

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