Groland von Oedenberg

Groland von Oedenberg
Das Wappen der Groland

Die Groland von Oedenberg (auch: Gralant ) waren eine der ältesten Patrizierfamilien der Freien Reichsstadt Nürnberg, erstmals urkundlich in Nürnberg erwähnt im Jahr 1305. Die Groland waren ab 1346, mit kurzen Unterbrechungen, bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1720 im „Inneren Rat“ vertreten und gehörten nach dem „Tanzstatut“ zu den zwanzig alten ratsfähigen Geschlechtern. Der 1489 erworbene Herrensitz Oedenberg war der namensgebende Sitz der Familie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Herkunft der Groland ist nicht gesichert und liegt weitestgehend im Dunkeln. Anfang des 14. Jahrhunderts erscheinen die ersten Vertreter der Familie in den Nürnberger Aufzeichnungen. 1305 nahm eine Gralentin das Nürnberger Bürgerrecht an und 1307 folgte ein Albrecht Gralant. Die Groland müssen schon vor ihrer ersten Erwähnung in Nürnberg vermögend gewesen sein, denn Heinrich Groland wurde schon 1346 Mitglied des Inneren Rates. Sie betrieben Fernhandel und waren unter anderem im flandrischen Tuchzentrum Tournai vertreten. Im frühen 15. Jahrhundert vertraten Hans und Jakob Groland die Stromersche Handelsgesellschaft in Wien und Ofen. Drei Mitglieder der Groland waren zwischen 1417 und 1445 als Goldschmiede und Metallurgen Amtleute der reichsstädtischen Münzschau.

Mit Paul Groland von Oedenberg erlosch das Geschlecht am 11. April 1720

Ehemalige Besitzungen (Auszug)

Das Nürnberger Stammhaus der Groland war seit 1489 das von ihnen erbaute und nach ihnen benannte „Grolandhaus“ am Paniersplatz (ehemals Paniersplatz 20, 1945 zerstört). Weiterhin besaßen sie:

  • 1372-1453 die Unterbürg, Unterbürger Straße 26, Nürnberg Laufamholz
  • 1373-1720 den Herrensitz, Grolandschloss, Erlenstegenstraße 111, Nürnberg Erlenstegen
  • 1398-???? den Herrensitz, Hintere oder alte Behausung, Naifer Straße 5, Simmelsdorf Diepoltsdorf
  •  ????-1440 Bislohe
  •  ????-1532 den Künschrottenberg (Thumenberg/Platnersberg), Nürnberg Erlenstegen - Hier soll Hans Groland um 1500 den Bärenbrunnen errichtet haben
  •  ????-1580 das Herrenhaus, Grolandscher oder Alter Sitz, Schwaiger Straße 18-26, Schwaig Behringersdorf
  • 1407-1539 die Oberbürg, Oberbürger Straße 1, Nürnberg Laufamholz [1]
  • 1450-1523 das Gut Utzmannsbach
  • 1470-1528 den Herrensitz Vogelsgarten, ehemals Vogelsgarten 9, Nürnberg Tullnau
  • 1471-???? das Haus Unter der Veste an der Schildröhre, Burgstraße 21, Nürnberg (von Hans Pleydenwurff gekauft)
  • 1527-1542 den Herrensitz Thalheim, Thalheim 1, Happurg
  • 1570-1599 den Herrensitz Neue Behausung, Naifer Straße 18, Simmelsdorf Diepoltsdorf
  •  ????-1600 das Grolandhaus auf dem Egidienberg - heute Pellerhaus

Stiftungen (Auszug)

  • Hans-Groland-Stiftung: In seinem Todesjahr errichtete Hans Groland der Ältere per Testament eine Stiftung. Ein Novize des Augustinerkloster oder vier Handwerkerkinder sollten für ein Studium von drei Jahren, das vorzugsweise in Wien stattfinden sollte, jährlich 20 fl als Stipendium erhalten.
  • Hans Groland vererbte seine Bibliothek der Stadtbibliothek Nürnberg.
Groland-Epitaph an der Sebalduskirche

Wappen

In Schwarz eine fünfblättrige silberne Rose, aus welcher drei silberne Sensenklingen schächerkreuzförmig hervorgehen.

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Oberbürg

Literatur

  • Christoph von Imhoff: Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. Verlag Edelmann. ISBN 3871910880
  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).

Siehe auch

Weblinks


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