Grünewaldschule Grundschule Böckingen

Grünewaldschule Grundschule Böckingen
Grünewaldschule Grundschule Böckingen
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Schulform Grundschule
Gründung 1912/1913
Ort Böckingen
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 8′ 34,9″ N, 9° 11′ 31,3″ O49.1430277777789.1920277777778Koordinaten: 49° 8′ 34,9″ N, 9° 11′ 31,3″ O
Träger Stadt Heilbronn
Schüler ca. 280 (Stand: 2008)
Lehrer 18 (Stand: 2008)
Leitung Meike Strunk

Die Grünewaldschule Grundschule Böckingen (früher Alleenschule) an der Grünewaldstraße 16 (früher Alleenstraße) im Heilbronner Stadtteil Böckingen ist eine Grundschule in einem historischen Schulgebäude, das 1912/1913 errichtet wurde. Nach einer wechselvollen Geschichte und mehreren Umbenennungen ist die Schule seit 1975 eine reine Grundschule.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der einstmals bäuerlich geprägte Ort Böckingen wurde nach dem Einsetzen der Industrialisierung im nahen Heilbronn im Verlauf des 19. Jahrhunderts zur Arbeiterwohngemeinde. Zwischen 1870 und 1919 verfünffachte sich die Einwohnerzahl. Neben der Schaffung von Wohnraum gehörte daher der Schulbau zu den wichtigsten Aufgaben der Gemeinde. Bis 1878 hatte die Schule im alten Rathaus ausgereicht, danach wurde die Friedenstraßenschule errichtet, der 1899 die Weststraßenschule folgte, die 1906 um sechs Klassen erweitert wurde. Durch das starke Bevölkerungswachstum war bereits wenige Jahre später der Bau einer neuen Volksschule nötig. Von 1912 bis 1913 wurde daher die Böckinger Alleenschule nach Plänen der Architekten Beutinger und Steiner und des Ortsbaumeisters Lutz aus Böckingen im Jugendstil erbaut[1]. Der Kauf des Bauplatzes wurde durch die Kommunalverwaltung Heilbronn unter dem damaligen Oberbürgermeister Paul Göbel finanziell unterstützt. Die Grundsteinlegung erfolgte durch den Böckinger Schultheiß Adolf Alter. Die Schule war für damalige Verhältnisse groß dimensioniert und verfügte über 20 Klassenzimmer.[2] Die Baukosten betrugen 290.000 Mark. Das Gebäude, das heute inmitten von Böckingen steht, befand sich zum Zeitpunkt seiner Errichtung 1912 noch am äußerst nördlichen Ende der Siedlung und markiert den Beginn der starken Ausdehnung des Ortes nach Norden.[3]

In der Zeit des Nationalsozialismus hieß die Schule Adolf-Hitler-Schule[4]. Wie auch die inzwischen Hindenburgschule genannte Weststraßenschule blieb die Schule eine Volksschule. Da das inzwischen nach Heilbronn eingemeindete Böckingen eine Arbeiterwohngemeinde war, aus der vor 1933 nur 250 Schüler Heilbronner Mittelschulen und Gymnasien besucht haben[5], gab es vorerst keinen Bedarf an höheren Schulen in Böckingen, wo nahezu alle Schüler eine der beiden Volksschulen besuchten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte die dann wieder Alleenschule genannte Schule zu den wenigen erhaltenen Schulgebäuden der durch zahlreiche Luftangriffe auf Heilbronn schwer beschädigten Stadt, so dass der Schulbetrieb bereits am 5. November 1945 wiederaufgenommen wurde.[6] Von 1945 bis 1949 besuchten auch ausgebombte Heilbronner Schüler die Schule. Ab 1951 wurde die Schule in eine Knaben- und Mädchenschule geteilt, 1952 wurde die Schule in Grünewaldschule umbenannt. Von 1961 bis 1963 wurde die Schule instandgesetzt, die veranschlagten Kosten betrugen rund 900.000 DM.[7] 1968 wurden die Knaben- und Mädchenschule wieder unter ein Rektorat gestellt.

Um 1970 entstanden große Neubaugebiete auf der nahegelegenen Schanz. Dies führte nicht nur zur Fertigstellung von weiteren Schulen (Fritz-Ulrich-Grund- und Hauptschule 1969 und Elly-Heuss-Knapp-Grund- und Hauptschule 1975) sondern auch durch den Wegzug großer Teile der angestammten Bevölkerung in die neuen Wohngebiete zu einem Strukturwandel im Böckinger Altort, wo im Einzugsbereich der seit 1975 zur Grundschule reduzierten Grünewaldschule 1982 ein Ausländerwohnanteil von 30 bis 50 % (gegenüber 2 % auf der Schanz und 13,2 % in der gesamten Einwohnerschaft) bestand. Der Ausländeranteil an der Schule spiegelte mit 34,5 % (gegenüber damals nur 0,4 % in der Elly-Heuss-Knapp-Grundschule auf der Schanz) diese Entwicklung wider.[8] 1998 wurden 240 Schüler in 10 Klassen von 14 Lehrkräften unterrichtet.

Rektoren von 1913 bis heute

Jahr Rektor Bemerkung
1913–1919 Birkle Birkle hatte die Gesamtleitung von allen drei Schulen in Böckingen inne. Weiterhin erfüllten Johannes Bosch und Eduard Bader als leitende Oberlehrer die Führungsgeschäfte an der Weststraßenschule bzw. an der Friedensstraßenschule[9]
1919–1929 Christian Walz Walz war ebenso lange Jahre Organist und Chorleiter[10]
1930–1937 Georg Herrle
1938 Adolf Weizäcker wurde zwar zum Rektor ernannt, aber die Rekoratsgeschäfte wurden von den Oberlehrern Emil Häfele und Martin Herrmann wahrgenommen
1949–1953 Adolf Niethammer ab 1951 Rektor der Mädchenschule
1951–1957 Alfred Krach Rektor der Knabenschule
1954–1966 Otto Wendnagel Rektor der Mädchenschule
1958–1968 Theodor Schweizer Rektor der Knabenschule
1966–1988 Wilhelm Laubengeiger bis 1968 Rektor der Mädchenschule, danach der gesamten Schule
1988–2005 Jost Kubin[11]
seit 2006 Meike Strunk[12]

Einzelnachweise

  1. Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 37) S. 418
  2. Helmut Schmolz: Erlebte und erduldete Geschichte – Böckingen und seine Vergangenheit in: Das war'n noch Zeiten… und Böckingen heute?, Heilbronn 1982
  3. Siegfried Schilling: Das war'n noch Zeiten… und Böckingen heute?, Heilbronn 1982
  4. Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 37) S. 422
  5. Erwin Fuchs: Der wirtschaftliche und soziale Wandel Böckingens in: Das war'n noch Zeiten… und Böckingen heute?, Heilbronn 1982
  6. 100 Jahre Robert-Mayer-Gymnasium Heilbronn 1889-1989, Heilbronn 1989
  7. Bericht über städtische Bauvorhaben, Stadt Heilbronn, Stadtbauamt, Heilbronn 1963, S. 2
  8. Erwin Fuchs: Der wirtschaftliche und soziale Wandel Böckingens in: Das war'n noch Zeiten… und Böckingen heute?, Heilbronn 1982
  9. Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 37) S. 416 und S. 417
  10. Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 37) S. 420
  11. Schulbericht 2004/05 auf www.heilbronn.de
  12. Schulbericht 2006/07 auf www.heilbronn.de und www.jugendnetz.de

Weblinks


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