Rittergut Bangert

Rittergut Bangert
Rittergut Bangert, Herrenhaus nach 1860, Steinzeichnung von Theodor Albert

Das Rittergut Bangert befand sich in der ehemaligen Rheinprovinz, damals Regierungsbezirk Koblenz, nahe Bad Kreuznach. Das Rittergut wurde 1326 erstmals urkundlich erwähnt. In der Zeit der Renaissance ist es als Wasserschloss belegt.

Die Besitzung, der Bangert, erstreckte sich über das Plateau des Schlossberges, dessen südlicher Abhang von Weinbergen bedeckt ist, und über den bewaldeten Rücken der Haardt, des Salinen-Waldes und des Herrnwaldes, im Ganzen etwa 1500 preußische Morgen umfassend.

Geschichte

Die Besitzung gehörte nach alten Urkunden und Situations-Plänen im Jahre 1530 einer Familie von Hardung. Das Anwesen wurde 1771 durch Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau vom Oberamtsverwalter Johann Philipp von Hartung (Hardung) erworben.

An den Abhängen des Schlossberges führen Wege zur über der Stadt gelegenen Ruine der Kauzenburg.

1802 erwarb Andreas van Recum (1765–1828) das Anwesen und ließ ein von Wasser, Gärten und Parkanlagen umgebenes Wohnhaus auf den Grundmauern eines alten reichsunmittelbaren Burgsitzes erbauen. Otto Freiherr von Recum erweitere es 1860, anlässlich seiner Hochzeit, mit weiteren Anbauten und zinnenbekrönten Türmchen. Das Rittergut fiel 1881 an die Großindustriellenfamilie Puricelli. Carl Puricelli kaufte es für seinen Sohn Heinrich Puricelli. Das Anwesen erhielt einen zweigeschossigen Flügelbau mit Remise, die Wohn- und Wirtschaftsgebäude beherbergte. Das Anwesen in der heutigen Form wird auch als Puricelli-Schloss bezeichnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gut zunächst vom Max-Planck-Institut für Landarbeit und Landtechnik genutzt, bevor es an die Stadt überging.

Heutige Nutzung

Auf dem heute in weiten Teilen unter Denkmalschutz stehenden Anlage[1] sind seit 1985/86 die Museen der Stadt Bad Kreuznach untergebracht; dies sind namentlich das Schloßparkmuseum, das Museum für Puppentheaterkultur sowie Römerhalle und römische Villa.

Quellen

  1. Denkmallisten Bad Kreuznach
49.8466666666677.8504166666667

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bangert — ist der Familienname folgender Personen: Dietrich Bangert (* 1942), freiberuflicher Architekt Heinrich Bangert (1610–1665), Rektor in Oldenburg, dann in Lübeck Jürgen Bangert (* 1973), deutscher Fernsehmoderator und Redakteur Otto Bangert (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Henriette Amalie von Anhalt-Dessau (1720–1793) — Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt Dessau …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas van Recum — Andreas van Recum, zeitgenössische Lithographie Andreas van Recum, ab 1818 Andreas von Recum (* 6. August 1765 in Grünstadt, Pfalz; † 31. Oktober 1828 in Bad Kreuznach), war ein hoher pfalzbayerischer, französischer und bayerischer Beamter in… …   Deutsch Wikipedia

  • Kauzenburg — p3 Kauzenburg Kauzenburg Entstehungszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Römerhalle (Bad Kreuznach) — Das Museum Römerhalle in Bad Kreuznach, Rheinland Pfalz zeigt Funde aus einer römischen Palastvilla aus dem späten 2. Jahrhundert n. Chr. sowie weitere Funde der Römerzeit aus dem Landkreis Bad Kreuznach. Darunter befinden sich zwei großflächig… …   Deutsch Wikipedia

  • Henriette Amalie of Anhalt-Dessau — (b. Dessau, 7 December 1720 d. Dessau, 5 December 1793), was a German Princess member of the House of Ascania in the branch of Anhalt Dessau. She was the fifth but fourth and youngest surviving daughter of Leopold I, Prince of Anhalt Dessau… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”