Herrenhaus Krummbek

Herrenhaus Krummbek
Herrenhaus Krummbek
Robert Jauch (1856-1909),
Herr auf Krummbek

Das Herrenhaus Krummbek ist das zentrale Bauwerk des vormaligen Rittergutes und heutigen Gutes Krummbek. Krummbek bildet seit 1974 einen Ortsteil der amtsangehörigen Gemeinde Lasbek. Das Herrenhaus steht unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Krummbek war im Hochmittelalter ein Bauerndorf, das ursprünglich dem Kloster Reinfeld gehörte[1] und möglicherweise von diesem angelegt wurde. Der Name ist aus krumm und beke abgeleitet, was etwa „krummer Bach“ bedeutet.[2] 1327 wurde Krummbek erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem es wüst gefallen war, kam das Areal als Meierhof zum adligen Gut Schulenburg. Als solcher gelangte er mit Gut Schulenburg in das Eigentum des bekannten Marschalls von Frankreich Graf Nicolas von Luckner (1722–1794).[3] Als dieser 72jährig während der Schreckensherrschaft in Paris unter der Guillotine enthauptet wurde, gingen Gut Schulenburg und der Meierhof auf seinen Sohn über. 1803 wurde der Meierhof gleichzeitig mit dem Meierhof Hohenholz durch Graf Luckner von Schulenburg abgetrennt und als eigenständiges adliges Gut Krummbek verkauft. Erster Besitzer war Freiherr Ludwig Carl Christoph von Liliencron (1777–1846), der mit Gräfin Juliane von Luckner (1788–1863) verheiratet war und in den napoleonischen Kriegen kämpfte.[4] Auf Krummbek experimentierte er mit der „Fabrikation eines reinen und dauerhaften Zuckers“ aus der neuartigen Kultur der Zuckerrübe.[5] Unter Liliencron wurde das dem Architekten Christian Frederik Hansen zugeschriebene Herrenhaus errichtet.

Eigentümer des Gutes waren in der Folge hanseatische Kaufleute, zuletzt Robert Jauch (1856–1909) aus der hamburgischen Familie Jauch, der das Gut 1895 für 430.000 Goldmark verkaufte,[6] um Hamburger Bürger zu werden und sich als Privatier dort karitativen Aufgaben widmen zu können. Auf dem Gut wuchs sein Sohn auf, der spätere Oberst und Freikorpsführer Hans Jauch. 1909 erwarb Hermann Lampe das Gut,[7] dessen Erben es bis heute bewirtschaften.

Als die Gutsbezirke 1928 ihre kommunalpolitische Eigenständigkeit verloren, wurde Krummbek der Nachbargemeinde Barkhorst eingegliedert. 1885 hatte Krummbek 67 Einwohner, 1925 waren es 72 Einwohner.[8]

Lage

Gut Krummbek 3, 23847 Lasbek

Literatur

  • Hubertus Neuschäffer, Schlösser und Herrenhäuser in Südholstein: ein Handbuch, 1984

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barbara Günther, Stormarn Lexikon, 2003, p. 209
  2. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, Band 8 der Gottorfer Schriften zur Landeskunde Schleswig-Holsteins, 1967, S. 136; Antje Schmitz, Die Orts- und Gewässernamen des Kreises Ostholstein, Band 3 der Kieler Beiträge zur deutschen Sprachgeschichte, 1981, S. 339
  3. Luckner-Biographie
  4. ZSHG, Band 130, 2005, S. 119.
  5. Schleswig-Holsteinischer Heimatbund, Schleswig-Holstein, Ausgaben 1–12, 2003, S. 6; Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, Ortwin Pelc, Schleswig-Holstein Lexikon, 2000, S. 365
  6. Henning Oldekop: Topographie des Herzogtums Holstein: einschliesslich Kreis Herzogtum Lauenburg, Fürstentum Lübeck, Enklaven (8) der freien und Hansestadt Lübeck, Enklaven (4) der freien und Hansestadt Hamburg, 1908, S. 58 - umgerechnet etwa 4,25 Mio. Euro, vgl. Goldmark#Allgemein
  7. Hermann Lampe, Die Entwicklung der braunschweigischen Domäne Süpplingenburg: ein Beitrag zur Betriebslehre und zur Geschichte der deutschen Landwirtschaft, 1910, S. 175
  8. www.verwaltungsgeschichte.de
53.75083333333310.394166666667

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