Hasenröhrling

Hasenröhrling
Hasenröhrling
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Hasenröhrling (Gyroporus castaneus)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Röhrenpilze (Boletales)
Familie: Blasssporröhrlingsartige (Gyroporaceae)
Gattung: Blasssporröhrlinge (Gyroporus)
Art: Hasenröhrling
Wissenschaftlicher Name
Gyroporus castaneus
(Bull.) Quel.

Der Hasenröhrling (Gyroporus castaneus, auch Zimt-Röhrling) ist ein sehr seltener, essbarer Röhrenpilz aus der Gattung der Blasssporröhrlinge.

Inhaltsverzeichnis

Taxonomie

Die Art wurde erstmals von dem französischen Mykologen Jean Baptiste François Pierre Bulliard (1742–1792) beschrieben. Früher als Mitglied Familie der Paxillaceae betrachtet, wird er nunmehr zu den Blasssporröhrlingsartigen (Gyroporaceae) eingeordnet. „Gyroporus“ bedeutet „rundporig“, „castaneus“ deutet auf die kastanienähnliche Farbe hin.

Beschreibung

Der dickfleischige Hut misst zwischen drei und zehn Zentimetern im Durchmesser und hat einen scharfen Rand. Er ist beim jungen Fruchtkörper halbkugelig und flacht sich mit dem Alter zunehmend ab. Er ist blass- bis rostig-braun und wird mit fortschreitendem Alter dunkler. Der Stiel hat ähnliche, zur Spitze hin möglicherweise hellere Färbung. Er ist weitgehend zylindrisch, an der Basis oft bauchig geformt. In jungem Stadium ist er voll, später gekammert mit verschiedengroßen, senkrecht geschichteten Hohlräumen. Sowohl Hut als auch Stiel tendieren dazu, in trockenen Perioden oder im Alter aufzubrechen. Der Porenschwamm ist nicht am Stiel angewachsen und dunkelt geringfügig auf Druck. Die Poren sind klein und weiß und werden mit zunehmendem Alter dreckiger. Die Röhren sind ebenfalls weißlich und Sporenabdrücke blass- bis strohgelb. Das Fleisch ist fest, brüchig,[1] und mild in Geruch und Geschmack; Schnittflächen ändern ihre Farbe an der Luft nicht.

Ökologie

Der Hasenröhrling ist ein Mykorrhizapilz, der mit verschiedenen Laubbäumen, in Mitteleuropa vor allem Eichenarten eine Symbiose bildet. Die Art kommt in Mitteleuropa vor allem in Eichen-Hainbuchen-Wäldern und verschiedenen Typen von Buchenwäldern vor, seltener in Fichtenwäldern mit eingestreuten Laubbäumen. Der Hasenröhrling bevorzugt stets frische, lemige bis sandige , meist saure Böden, kommt aber auch auf neutralem Untergrund vor. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa zwischen der letzten Juni und ersten Oktoberwoche.

Verbreitung und Habitat

Der Pilz findet sich gelegentlich in Europa mit Ausnahme des äußersten Nordens, Australien, Asien und dem östlichen Nordamerika, sehr selten im westlichen Nordamerika.[2] ) In Deutschland ist der Hasen-Röhrling gleichmäßig verbreitet, aber sehr selten.

Er ist in einigen Ländern (Russische Föderation, Norwegen, Montenegro) auf den Roten Listen gefährdeter Arten geführt.[3][4][5]

Essbarkeit

Der Hasenröhrling ist essbar und meist hochangesehen. Er soll in jungem Stadium angenehm nussig schmecken. Marcel Bon verzeichnet ihn in seinem 1987 erschienenen Buch „The Mushrooms and Toadstools of Britain and North Western Europe“ allerdings als verdächtig.[6] Er kann wohl für manche Personen unverträglich sein.[7] Es wird auch von einer in Küstenregionen Portugals vorkommenden giftigen Sorte berichtet.[8]

Ähnlichkeiten zu anderen Arten

Der nächstverwandte Kornblumen-Röhrling läuft intensiv kornblumenblau an, ist weißlich, strohgelb bis ocker-braun gefärbt und hat einen stärker gekammerten Stiel.

Weblinks

 Commons: Gyroporus castaneus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • G. J. Krieglsteiner, A. Gminder, W. Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0
  1. Roger Phillips: Mushrooms. Pan MacMillan 2006, ISBN 0-330-44237-6
  2. David Arora: Mushrooms Demystified. Ten Speed Press 1986, ISBN 0-89815-169-4
  3. Каштановий Гриб. Red Book of Moscow Oblast. Archiviert vom Original am May 17, 2008. Abgerufen am September 5, 2008.
  4. The Provisory Red List of Endangered Macromycetes of Montenegro (PDF). Montenegrin Mycological Center. Abgerufen am September 5, 2008.
  5. Red List of Threatened Fungi in Norway. Fungiflora 1998. Abgerufen am September 5, 2008.
  6. Marcel Bon: The Mushrooms and Toadstools of Britain and North Western Europe. Hodder and Stoughton 1987, ISBN 0 340 39935 X
  7. Markus Flück: Welcher Pilz ist das?. 3 Auflage. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart Juni 2009, ISBN 978-3440115619, S. 103.
  8. Thomas Laessoe: Mushrooms (flexi bound). Dorling Kindersley 1998, ISBN 0-7513-1070-0
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