Kornblumen-Röhrling

Kornblumen-Röhrling
Kornblumen-Röhrling
Kornblumen-Röhrling (Gyroporus cyanescens)

Kornblumen-Röhrling (Gyroporus cyanescens)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Röhrenpilze (Boletales)
Familie: Blasssporröhrlingsartige (Gyroporaceae)
Gattung: Blasssporröhrlinge (Gyroporus)
Art: Kornblumen-Röhrling
Wissenschaftlicher Name
Gyroporus cyanescens
(Bull.) Quél.

Der Kornblumen-Röhrling (Gyroporus cyanescens) ist ein sehr seltener, essbarer Röhrenpilz aus der Gattung der Blasssporröhrlinge. An den berührten Stellen läuft er in kurzer Zeit stark kornblumenblau an, was seinen deutschen Namen erklärt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Der Hut des Kornblumen-Röhrlings ist etwa 5 bis 10 cm breit und weißlich bis strohgelblich mit einer trockenen, grob filzigen Huthaut. Die Poren des Pilzes sind am Stiel ausgebuchtet und weißlich bis blassgelblich. Der Stiel ist wie der Hut gefärbt, meist gekammert und wird im Alter hohl. Das Fleisch ist blass, mürbe und brüchig und verfärbt sich bei der kleinsten Verletzung sofort kornblumenblau.

Mikroskopische Merkmale

Die Sporen sind glatt, unregelmäßig elliptisch und 9 bis 10.5 × 5 bis 6 μm groß. Das Sporenpulver ist blass gelblich.

Ökologie und Verbreitung

Der Kornblumen-Röhrling kommt auf sandigen Böden in Laub- und Nadelwäldern, besonders bei Birken und Eichen vor. Man findet ihn meist auf oder unmittelbar an den Waldwegen, er fehlt aber in manchen Gebieten. Er bildet Mykorrhiza wie alle Blasssporröhrlinge. Die Fruchtkörper wachsen von Juli bis September.

Der für die blaue Färbung verantwortliche Stoff Gyrocyanin, ein Derivat der Pulvinsäure. Dabei werden das Gyrocyanin und das ebenfalls enthaltene Gyroporin werden zu blauen Chinonen oxidiert. Bei der seltenen Variante lacteus fehlt der für die Färbung verantwortliche Stoff Gyrocyanin. [1]

Speisewert

Wenn es um Speisewert geht, ist sein Geschmack mit dem von Steinpilzen zu vergleichen. Er eignet sich sowohl zum Schmoren, wobei sein Fleisch die nach Berührung kornblumenblaue Farbe verliert und wieder schön weißlich bis hellgelb wird, als auch zum Trocknen oder Einfrieren.

Verwechslung

Die Verwechslung ist wegen des intensiven kornblumenblauen Anlaufens kaum möglich. Der verwandte Hasenröhrling (Gyroporus castaneus) ist mehr zimtbraun gefärbt und blaut nicht.

Literatur

Weblinks

 Commons: Kornblumen-Röhrling – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tilo Lübken: Hygrophorone. Neue antifungische Cyclopentenonderivate aus Hygrophorus-Arten (Basidiomycetes). Universität Halle, Halle an der Saale 2006. Seiten 11–12.
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