- Gänsemännchenbrunnen (Nürnberg)
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Der Gänsemännchenbrunnen ist einer der ältesten Brunnen der Stadt Nürnberg. Der Name Gänsemännchen bezieht sich auf die aus Bronze gegossene Brunnenfigur, welche einen Bauern mit zwei Gänsen unter dem Arm darstellt. Bezogen auf die Nürnberger Brunnen sind von dem Gänsemännchenbrunnen die meisten Kopien angefertigt worden. Als berühmte Liebhaber des Brunnens gelten Johann Wolfgang von Goethe und König Ludwig II.
Inhaltsverzeichnis
Der Brunnen im Detail
Der Erzgießer Pankraz Labenwolf fertigte die Gänsemännchen- Bronzefigur zur Zeit der Renaissance, etwa um das Jahr 1550 an. Als Vorlage verwendete er vermutlich ein Holzmodell des Bildschnitzers Hans Peisser, das sich gegenwärtig im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg befindet. Die bronzene Brunnenfigur mit den zwei Gänsen unterm Arm ist einem Bauern, vermutlich in der damaligen Tracht des nördlich von Nürnberg befindlichen Knoblauchslandes nachempfunden. Der Brunnen selbst besitzt einen gedrungenen Schaft. Darüber befindet sich ein erneuertes kelchartiges Sandsteinbecken, in dessen Mitte sich das Gänsemännchen auf einem Sockel befindet. Das Brunnenbecken wird von einem mit Rosetten besetzten schmiedeeisernem Gitter umrahmt. Der Wasserabfluss erfolgt über die zwei Gänseschnäbel und über zwei Röhren, die am Figurensockel angebracht sind[1].
Standort
Der Brunnen befand sich früher am Gänsemarkt, dem heutigen Obstmarkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in den Hof des Rathaus-Neubaus, hinter dem Rathaus, Hauptmarkt 18, versetzt.
Nachbildungen
In Nürnberg existiert ein weiterer Brunnen mit der Gänsemännchenfigur in der Wilhelm-Spaeth-Straße 47. Ein Modell aus Lindenholz ist im Stadtmuseum Fembohaus ausgestellt. Johann Wolfgang von Goethe, der im Kontext von Nürnberg-Aufenthalten den Brunnen kennenlernte, bestellte sich von der Figur einen Abdruck aus gebranntem Ton. Eine Nachbildung des Brunnens steht auf Schloss Hohenschwangau. In Weimar wurde ein verkleinerter Abguss als Gänsemännchenbrunnen gegenüber dem Schillerhaus aufgestellt. In Meiningen befindet sich in der Georgstraße eine weitere Nachbildung des Brunnens.
Quellen
Literatur
- Günther P. Fehring, Anton Ress: Die Stadt Nürnberg. München/Nürnberg 1977, ISBN 3-422-00550-1.
- Elke Masa: Freiplastiken in Nürnberg - Plastik, Denkmale und Brunnen im öffentlichen Raum der Stadt. Neustadt/Aisch o.A.d.J. ISBN 3-87707-479-0
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Günther P. Fehring, Anton Ress: Die Stadt Nürnberg. 2. Auflage bearbeitet von Wilhelm Schwemmer. Deutscher Kunstverlag, München, ISBN 3-422-00550-1, S. 260.
Siehe auch
49.45472777777811.0777Koordinaten: 49° 27′ 17″ N, 11° 4′ 39,7″ OKategorien:- Brunnen in Nürnberg
- Gänsebrunnen
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