- Norimberga
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Kreisfreie Stadt Höhe: 309 m ü. NN Fläche: 186,38 km² Einwohner: 503.110 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 2699 Einwohner je km² Postleitzahlen: 90402–90491 Vorwahlen: 0911, 09122, 09129 Kfz-Kennzeichen: N Gemeindeschlüssel: 09 5 64 000 LOCODE: DE NUE Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 2
90403 NürnbergWebpräsenz: Oberbürgermeister: Ulrich Maly (SPD) Nürnberg (fränkisch: Nämberch) ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Mittelfranken des Freistaats Bayern und mit über 500.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Freistaats und vierzehntgrößte der Bundesrepublik Deutschland. Zusammen mit den direkt benachbarten Städten Fürth, Erlangen und Schwabach bildet sie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Frankens.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geographie
- 2 Geschichte
- 3 Politik
- 4 Wirtschaft und Infrastruktur
- 5 Verkehr
- 6 Kultur und Sehenswürdigkeiten
- 7 Söhne und Töchter Nürnbergs
- 8 Einzelnachweise
- 9 Literatur
- 10 Weblinks
Geographie
Geographische Lage
Nürnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz. Die Pegnitz entspringt etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt und durchquert das Stadtgebiet auf einer Länge von etwa 14 km von Ost nach West. Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert. Im benachbarten Fürth fließen die Pegnitz und die Rednitz zusammen und bilden den Fluss Regnitz. Vor allem im Norden und Nordwesten von Nürnberg wurde die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz geprägt. Im Norden Nürnbergs befindet sich mit dem Knoblauchsland ein wichtiges Gemüseanbaugebiet. Im Süden, Osten und Norden der Stadt erstreckt sich der Nürnberger Reichswald.
Der Untergrund Nürnbergs besteht aus weichem Sandstein, der im Keuper entstanden ist. Nördlich von Nürnberg befindet sich die Fränkische Schweiz, ein Mittelgebirge mit einer Höhe von teilweise über 600 Metern über dem Meeresspiegel.
Ausdehnung des Stadtgebietes
Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,38 km². Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Fürth und im Südwesten mit Stein zusammengewachsen. Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, welches zugleich auch die westliche Anflugschneise für den Nürnberger Flughafen bildet, sowie nach Nordosten hin der Sebalder Reichswald, der sich an wenigen Stellen auf knapp über 400 m erhebt.
Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der Nürnberger Burg und der zu großen Teilen erhaltenen Stadtmauer; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.
Nachbargemeinden
Die Stadt Nürnberg grenzt an folgende Städte, Gemeinden und gemeindefreien Gebiete (beginnend im Norden, dem Uhrzeigersinn folgend):
Erlangen (kreisfreie Stadt), Neunhofer Forst, Kraftshofer Forst und Erlenstegener Forst (Landkreis Erlangen-Höchstadt), Schwaig b. Nürnberg, Laufamholzer Forst, Zerzabelshofer Forst, gemeindefreies Gebiet Forsthof, gemeindefreies Gebiet Fischbach und Feucht (alle Landkreis Nürnberger Land), Wendelstein und Forst Kleinschwarzenlohe (Landkreis Roth), Schwabach (kreisfreie Stadt), Rohr (Landkreis Roth), Stein und Oberasbach (Landkreis Fürth) sowie Fürth (kreisfreie Stadt).
An die zur Stadt Nürnberg gehörige Exklave Brunn grenzen die gemeindefreien Gebiete Brunn, Winkelhaid und Fischbach (alle im Landkreis Nürnberger Land).
Stadtgliederung
→ Hauptartikel: Liste der Stadtbezirke und statistischen Bezirke von Nürnberg, Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg
1968 wurde das Stadtgebiet für planerische Zwecke im Sinne einer kleinräumigen Gliederung in 87 Statistische Bezirke bis hinab zu Blöcken unterteilt. Diese verwaltungstechnische Einteilung spielt im Bewusstsein der Bevölkerung jedoch kaum eine Rolle, vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Stadtteile, die ehedem oft eigenständige Gemeinden oder Vorstädte waren (beispielsweise Erlenstegen, Gostenhof oder St. Johannis).
Klima
Nürnberg hat ein für Süddeutschland typisches, kühlgemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ausgeprägt ist. Es herrscht ganzjährig Humidität, das bedeutet, dass die Niederschlagsmenge größer als die Verdunstung ist. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen -1,4 °C im Januar und 18 °C im August, jedoch werden an einigen Tagen im Sommer Spitzentemperaturen von bis zu 35 °C gemessen. Die Niederschlagsmenge ist etwas geringer als für die geographische Lage üblich. Dies liegt an der Lage Nürnbergs im Fränkischen Becken; diese schwach ausgeprägte Kessellage hält feuchte Luftmassen vom Stadtgebiet fern. Mitunter kommt es über Nürnberg zu heftigen Stürmen und Unwettern, so zuletzt am 28. August 2006, als eine Windhose im Stadtteil Gartenstadt mehrere Häuser zum Teil schwer beschädigte.
Geschichte
Geschichtlicher Überblick
→ Hauptartikel: Geschichte der Stadt Nürnberg
Anfänge der Stadt
Die Gründung der Stadt ist unsicher, sie könnte zwischen 1000 und 1040 im Zuge der Sicherung des Grenzgebietes zwischen Sachsen, Bayern, Ostfranken und Böhmen am Schnittpunkt wichtiger Straßen erfolgt sein. Die Siedlung hatte jedenfalls von Anfang an Marktrecht. Die Stadt wurde 1050 als nuorenberc (felsiger Berg; wovon sich der heutige Name ableiten lässt) in der so genannten Sigena-Urkunde von Kaiser Heinrich III. erstmals erwähnt. Als kaiserlicher Stützpunkt war die Nürnberger Burg bald bedeutsam für das Reich. 1065 bildet Heinrich IV. aus dem Reichsgut Nürnberg und Umland einen eigenen Hochgerichts- und Verwaltungsbezirk. Konrad III. verlieh die neu errichtete Burggrafschaft mit Gericht und Verwaltung an die Edelfreien von Raabs (aus Niederösterreich), 1190/91 wurde sie von Heinrich von Zollern übernommen.
Mit dem Großen Freiheitsbrief machte Kaiser Friedrich II. Nürnberg 1219 zur Freien Reichsstadt. Der Einfluss der Burggrafen beschränkte sich bald auf die Burggrafenburg und endete vollständig, als der letzte Burggraf Friedrich VI. seinen Titel 1427 an den Rat der Stadt Nürnberg verkaufte. Von da an bis zum Übergang an das Königreich Bayern lagen die politischen Geschicke der Stadt komplett in der Hand dieses Rates.
Blütezeit
Viele Kaiser wählten Nürnberg gern als Aufenthaltsort, darunter Karl IV., der 1356 in Nürnberg die Goldene Bulle erließ. 1423 übergab Kaiser Sigismund die Reichskleinodien der Stadt, von der sie bis Anfang des 19. Jahrhunderts aufbewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt – trotz immer wiederkehrender Fehden und Konflikte mit Rittern wie Götz von Berlichingen und Conz Schott von Schottenstein. Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande. In dieser Zeit zählte Nürnberg zusammen mit Köln und Prag zu den größten Städten des Heiligen Römischen Reiches.
Im Dreißigjährigen Krieg war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien. Zwar wurde die Stadt nicht erobert, aber durch die Verwüstungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwächt. Nach dem Krieg fand 1649 in Nürnberg das „Friedensmahl“ statt, bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten.
Am 13. Oktober 1792 wird mit dem Kunstverein Nürnberg der erste Kunstverein Deutschlands gegründet.
Das 19. und frühe 20. Jahrhundert
Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab. Nach Drängen der preußischen Verwaltung im benachbarten Ansbach unterstellte sich Nürnberg schließlich der preußischen Herrschaft. Der Vertrag wurde nicht vollzogen, da Preußen von Nürnbergs Schulden abgeschreckt wurde. Gleichzeitig hatte sich in der Nürnberger Bevölkerung großer Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der patrizischen Familien aufgestaut. Diese Vorgänge erschütterten die reichsstädtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes.
Im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 blieb Nürnberg dennoch zunächst weiter unabhängig, bis nach Unterzeichnung der Rheinbundakte und dem Ende des Alten Reiches französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15. September 1806 übergab die französische Armee schließlich die Stadt dem Königreich Bayern, das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Königreich eingliederte. Das Königreich Bayern übernahm 1806 die exorbitanten Schulden der Reichsstadt Nürnberg als Teil der gesamtbayerischen Staatsschulden und sorgte damit für deren Konsolidierung und Tilgung. Durch die bayerische Gesetzgebung wurden die Katholiken, die bisher in der Stadt nur geduldet waren, den Protestanten rechtlich gleichgestellt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 als erste Eisenbahn für den Personenverkehr in Deutschland, der „Adler“, von Nürnberg nach Fürth. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in Nürnberg das Rauschgold erfunden.
Bereits in den 1920er-Jahren fanden in Nürnberg die ersten Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt. Nürnberg selbst konnte die NSDAP jedoch bei den Wahlen nie gewinnen. Die Stadt wurde überwiegend von der liberalen DDP regiert. Gleichzeitig war Nürnberg aufgrund seiner Bedeutung als Industriestandort ein Zentrum der bayerischen Sozialdemokratie.
Nürnberg zur Zeit des Nationalsozialismus
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Nürnberg von den Nationalsozialisten als „Stadt der Reichsparteitage“ zu einem der wichtigsten Orte nationalsozialistischer Propaganda. Die Nürnberger Gesetze, auch Nürnberger Rassengesetze genannt, wurden am 15. September 1935 vom Reichstag auf dem 7. Reichsparteitag der NSDAP („Reichsparteitag der Freiheit“) in Nürnberg einstimmig beschlossen. Mit ihnen stellten die Nationalsozialisten ihre antisemitische Ideologie auf eine juristische Grundlage.
Im Zweiten Weltkrieg war Nürnberg eines der bevorzugten Ziele alliierter Luftangriffe, die am 2. Januar 1945 die Nürnberger Altstadt zerstörten und die Stadt als Ganzes schwer beschädigten. Im viertägigen Endkampf um Nürnberg im April 1945 wurde erneut einiges an historischer Bausubstanz zerstört. Zeitweilig bestanden Überlegungen, die zerstörte Stadt komplett aufzugeben und an anderer Stelle neu aufzubauen.
Siehe dazu: Artikel in Wikinews
Siehe auch Willy Liebel, vom 16. März 1933 bis 20. April 1945 Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab November 1945, hielten die Siegermächte im Justizpalast die Nürnberger Prozesse gegen führende Kriegsverbrecher der nationalsozialistischen Diktatur ab. Beim Wiederaufbau unter Federführung des Stadtbaumeisters Heinz Schmeißner orientierte man sich an den vormaligen Stadtstrukturen, so dass mittelalterliche und vor allen Dingen frühneuzeitliche Zusammenhänge an vielen Plätzen trotz weitgehenden Verlustes der originalen Bausubstanz noch ablesbar sind, auch wenn die Bausubstanz größtenteils aus Nachkriegsbauten besteht.
Eingemeindungen
→ Hauptartikel: Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg
Bis 1825 umfasste das Stadtgebiet 160,84 ha. Seitdem wurden, nachdem die Einwohnerzahl der Stadt infolge der Industriellen Revolution immer mehr gestiegen war und die Stadt sich immer weiter ausgedehnt hatte, mehrere ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen in das Stadtgebiet eingegliedert, so dass die Stadt heutzutage über eine Fläche von etwa 186,6 km² verfügt.
Einwohnerentwicklung
→ Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Nürnberg
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1812 in der Stadt erst 26.000 Menschen, so überschritt die Einwohnerzahl Nürnbergs bereits 1880 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte sie zur Großstadt. 1900 hatte die Stadt über 250.000 Einwohner, bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf den historischen Höchststand von 515.000. Bis 1985 fiel die Bevölkerungszahl auf 465.000, inzwischen ist sie wieder gestiegen. Am 31. Dezember 2007 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Nürnberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 503.110 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern)[2].
Am 18. November 2006 wurde in Nürnberg zum dritten Mal innerhalb von 40 Jahren der 500.000ste Bürger geboren.
Religionen
Christentum
Das Gebiet des späteren Nürnberg gehörte ursprünglich zum Bistum Eichstätt, ab 1016 wurde das Gebiet nördlich der Pegnitz dem Bistum Bamberg zugeordnet. 1525 führte die Reichsstadt Nürnberg die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein. Danach blieb sie über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Lediglich das exterritoriale Gebiet der Deutschordensniederlassung blieb katholisch.
Nach dem Übergang der Stadt an Bayern 1808 wurde die Bevölkerung Teil der protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat, 1810 das Dekanat Nürnberg und 1934 der Kirchenkreis Nürnberg errichtet. Die Kirchengemeinden der Stadt Nürnberg gehören heute zum Dekanat Nürnberg, das mit vier Prodekanaten (Nürnberg-Mitte, -Nord, -Ost, -West) geführt wird.
Seit dem 19. Jahrhundert gab es auch für die reformierten Gemeindeglieder eine eigene Gemeinde, die 1853 zusammen mit den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode erhielt. 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die „Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins“, die sich seit 1949 Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern nannte und heute Teil der Evangelisch-reformierten Kirche – Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland (Synodalverband XI) ist.
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nürnberg seit der Reformation. Sie erhielt 1816 die Frauenkirche zur dauerhaften Nutzung. Seither entstanden weitere Gemeinden. Insbesondere durch die Eingliederung katholischer Vororte nach Nürnberg wuchs der Anteil der Katholiken im 20. Jahrhundert auf ein Drittel der Bevölkerung[3]. Die 46 Pfarrgemeinden der Stadt gehören überwiegend zum Dekanat Nürnberg des Erzbistums Bamberg. Die Pfarreien in den südlichen Stadtteilen gehören zum Dekanat Nürnberg-Süd des Bistums Eichstätt. Beide Diözesen haben sich zur Katholischen Stadtkirche Nürnberg zusammengeschlossen, um eine einheitliche Außendarstellung zu realisieren. Viele der kirchlichen Einrichtungen sind im Haus der Stadtkirche untergebracht[3].
Neben den Landeskirchen gibt es eine Vielzahl an Freikirchen in Nürnberg, darunter zwei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden, eine Gemeinde der Mennoniten, der Methodisten sowie eine Freie evangelische Gemeinde. Ferner ist eine alt-katholische Pfarrgemeinde in Nürnberg ansässig.
Nürnberg ist Sitz der Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. Diese Glaubensgemeinschaft unterhält auch das Kloster „Heilige Märtyrer Brâncoveanu“ sowie die Pfarrei „Heilige Märtyrer Demetrios“.[4] Weiterhin besteht mit der „Gemeinde der Seligen Xenia von Sankt-Petersburg“ auch eine Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche.[5]
Islam
Erste Kontakte mit dem Islam fanden in Nürnberg schon sehr früh statt. So erschien 1616 in Nürnberg die erste Übersetzung des Korans ins Deutsche von Salomon Schweigger.
Seit Anfang 1970 gibt es in Nürnberg Gemeinschaften zur Pflege und Förderung des islamischen Glaubens und islamischer Kultur. Die 1974 gegründete „Türkische Gemeinschaft e. V.“ ist der älteste dieser Vereine. Das 1976 gegründete „Islamische Kulturzentrum“ ist seit 1993 im Spittlertorgraben mit der Ayasofya-Cami-Moschee ansässig und gehört zum „Verband der islamischen Kulturzentren Köln“. Der „Türkisch-Islamische Kulturverein“ existiert seit 1979. 1996 wurde mit der „Eyüp-Sultan-Moschee“ die größte Moschee in Nürnberg sowie in Bayern und die drittgrößte in Deutschland eröffnet. Die einzige Moschee in Nürnberg, die in größerem Rahmen auch deutschsprachige Angebote macht, ist die der „Islamische Gemeinde Nürnberg (IGN)"[6] (Mitglied der „Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e. V.“ mit der Hauptstelle in München).[7][8]
Judentum
→ Hauptartikel: Synagogen in Nürnberg
Die Synagoge in der Johann-Priem-Straße ist seit 1984 Sitz der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg.[9][10]
Sonstige Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften
Es gibt eine kleine Bahai-Gemeinde in Nürnberg.[11] Seit 1998 existiert in der Imhoffstraße der Hindu-Tempel Sri Sithivinayagar.[12]
Politik
Stadtrat
Der 70-köpfige Stadtrat wurde zuletzt 2008 gewählt.
Die momentane Sitzverteilung (nach Stimmenanteilen absteigend):
Partei Sitze SPD 32 CSU 23 Bündnis 90/Die Grünen 5 Linke Liste 3 Bürgerinitiative Ausländerstopp 2 FDP 2 Die Guten 1 Freie Wähler 1 ödp 1 SPD, CSU und Grüne bilden damit jeweils eine Fraktion. FDP, Freie Wähler und ÖDP bilden zusammen eine Ausschussgemeinschaft.
Bürgermeister
→ Hauptartikel: Liste der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
Oberbürgermeister ist seit 2002 Ulrich Maly (SPD). Zweiter Bürgermeister ist Horst Förther (SPD), zuständig für das Referat Sport, Tiergarten und Feuerwehr. Dritter Bürgermeister ist Klemens Gsell (CSU), zuständig für das Referat Schule.
Bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 wurde Ulrich Maly im ersten Wahlgang für eine weitere Amtsperiode bestätigt.
Wappen
Das Große Wappen der Stadt Nürnberg zeigt in Blau einen goldenen Adler mit golden gekröntem Königshaupt. Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 erwähnt und versinnbildlicht das Reich (Reichsstadt). Der Kopf wurde zeitweise als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt.
Das Kleine Wappen der Stadt Nürnberg zeigt in gespaltenem Schild, vorne in Gold, einen halben, rot gezungten und golden bewehrten schwarzen Adler am Spalt, hinten fünfmal schräg geteilt von Rot und Silber. Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierten. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen. Aus dem kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab. Sie zeigt die Farben Rot und Weiß ebenfalls in Schrägteilung.
Städtepartnerschaften
Nürnberg hat insgesamt 14 Städtepartnerschaften, Vertreter dieser Städte präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien etc.) auf dem Christkindlesmarkt. Private Freundeskreise und Jugendaustausche intensivieren die Kontakte ebenso wie praktische Hilfe, so wurden den Städten Krakau und Antalya ausgemusterte betriebsbereite Straßenbahnen geschenkt.
- Nizza (Frankreich), seit 1954
- Krakau (Polen), seit 1979
- Skopje (Mazedonien), seit 1982
- Glasgow (Großbritannien), seit 1985
- San Carlos (Nicaragua), seit 1985
- Gera (Deutschland), seit 1988 (damals noch DDR), 1997 erneuert
- Charkiw (Ukraine), seit 1990
- Prag (Tschechien), seit 1990
- Hadera (Israel), seit 1995
- Antalya (Türkei), seit 1997
- Shenzhen (VR China), seit 1997
- Kavala (Griechenland), seit 1998
- Atlanta (Vereinigte Staaten), seit 1998
- Venedig (Italien), seit 1999
Die erste Städtepartnerschaft wurde 1954 mit Nizza geschlossen und 2004 nochmals bekräftigt. Die 1979 geschlossene Partnerschaft mit Krakau stellt die Stadt Nürnberg auf ihren Internetseiten als „erfolgreiches Beispiel für die Zusammenarbeit von zwei Städten, die als Beitrag zur Normalisierung der Beziehungen zweier Völker begründet wurde“ dar. Als wirtschaftliche und kulturelle Repräsentanz existiert im Nürnberger Tratzenzwingerturm das Krakauer Haus und ein Nürnberger Haus im Krakauer Stadtteil Kazimierz. Eine der laut Stadt intensivsten Partnerschaftsbeziehungen besteht seit 1982 mit Skopje. Neben Jugendaustauschen und gegenseitigen Künstlerbesuchen existiert mit der gemeinsamen Ausgrabung des antiken Skopje durch mazedonische Archäologen zusammen mit der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg ein weiteres Partnerschaftsprojekt. Es startete im Frühjahr 1998 und wird voraussichtlich 50 Jahre in Anspruch nehmen. Die Partnerschaft mit San Carlos in Nicaragua wurde 1984 von einer Nürnberger Bürgerinitiative angeregt und noch während des Contra-Krieges 1985 abgeschlossen. Insbesondere durch Jugendaustausche wurde die Stadt gefördert, so verfügen die Sancarleños unter anderem über eine ausgebaute Wasserversorgung, einen Krankenhausneubau, Humuslatrinen, eine Oberschule und ein Kulturhaus. Seit demselben Jahr verbindet Nürnberg und Glasgow nach über 30 Jahren intensiver Jugendaustausche eine Partnerschaft.
Hilfeleistung stand im Mittelpunkt der Anfang 1990 geschlossenen Partnerschaft zwischen Charkiw und Nürnberg, da viele der nach der Katastrophe von Tschernobyl eingesetzten Liquidatoren von dort kamen. Mit Unterstützung des Chemischen Untersuchungsamts Nürnberg baut die Charkiwer Akademie für Lebensmitteltechnologie und Management in einem Pilotprojekt eines Labor zur Untersuchung von Lebensmitteln für die ganze Ukraine auf. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts bestanden zwischen Nürnberg und Prag Handelsbeziehungen, 1990 wurde ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Lange dauerte es bis es zur Partnerschaft mit Hadera kam. Seit 1974 fanden regelmäßige Austausche zwischen Deutschen und Israelis statt. Arno Hamburger SPD-Stadtrat und Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnbergs brachte von einem dieser Austausche 1986 einen unterschriebenen Freundschaftsvertrag mit, dem 1995 ein offizieller Städtepartnerschaftsvertrag folgte. 1988 wurde mit dem damals in der Deutschen Demokratischen Republik liegenden ostthüringischen Gera ein Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichnet, der 1990 in ein Freundschaftsabkommen umgewandelt und 1997 noch einmal aktualisiert wurde. Ebenfalls 1997 entstand eine Partnerschaft mit Antalya. Im Rahmen einer Regionalpartnerschaft der Städte und Landkreise in der Planungsregion Industrieregion Mittelfranken mit der Sonderwirtschaftszone Shenzhen entstand die Städtepartnerschaft mit Nürnberg. Engen Austausch gibt es zwischen den Zoos der Städte und zwischen der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg und dem Shenzhen Polytechnic. 1998 wurden die Partnerschaften mit Kavala in Griechenland und Atlanta in den USA geschlossen. Bereits im frühen 14. Jahrhundert bestanden Handelsbeziehungen mit Venedig. Die Nürnberger Kaufmannschaft erlangte starken Einfluss auf die mitteleuropäischen Märkte für Gewürze, Seide und Baumwolle. Sie exportierten aber auch über Venedig Nürnberger Tand, Tuche, Leder, Honig und Bernstein. An diese Beziehung anknüpfend wurde 1999 eine Partnerschaft vereinbart.
Nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 übernahm die Stadt Nürnberg 2005 die Patenschaft für Kalkudah auf Sri Lanka.
2007 wurde Nürnberg für seine Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken mit dem Europapreis der Europäischen Union ausgezeichnet.
Stadt des Friedens und der Menschenrechte
Aus der besonderen Rolle, die Nürnberg während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft spielte, ist eine historische Verantwortung für die Menschenrechte erwachsen. Die Stadt fühlt sich daher in besonderem Maß verpflichtet, einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten.
Zu diesem Zwecke wurden unter anderem die Straße der Menschenrechte, ein Mahnmal für die Würde des Menschen, sowie das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, welches über die Zeit des Nationalsozialismus in Nürnberg informiert, errichtet.
Seit 1995 wird der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis an Personen verliehen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen.
Das Nürnberger Menschenrechtszentrum, ein Verein, der sich für die Würde des Menschen einsetzt und das „Nürnberger Menschenrechtsbüro“ wurden gegründet. Alle zwei Jahre wird der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis verliehen. Das „Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte“ ist ein fester Bestandteil des Kulturprogramms der Stadt.
Die Stadt Nürnberg wurde am 10. Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet. Damit würdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenrechte.
Alle ein bis zwei Jahre wird der Preis der Stadt Nürnberg an Personen mit herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Über Standortkompetenzen der europäischen Spitzenklassen verfügt Nürnberg insbesondere in den Bereichen Information und Kommunikation, Energie und Leistungselektronik sowie Verkehr und Logistik. Nürnberg ist noch vor Hamburg der bedeutendste Druckstandort Deutschlands. Im Bereich der Marktforschung ist Nürnberg ebenfalls führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier. Des Weiteren wurde die Region zur Gateway-Region zu den neuen EU-Mitgliedsstaaten von der EU definiert. Im Juli 2000 wurde das Europa-Büro der Stadt Shenzhen in Nürnberg eröffnet. Eine Liste Nürnberger Unternehmen gibt es in der Kategorie:Unternehmen (Nürnberg).
Nürnberg ist außerdem Zentrum der Europäischen Metropolregion Nürnberg mit ca. 3,5 Millionen Einwohnern.
Wirtschaftliche Situation Nürnbergs
Als traditioneller Industriestandort ist Nürnberg vom Strukturwandel besonders stark betroffen. Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2007 in der Stadt Nürnberg mit 9,8 Prozent am zweithöchsten in Bayern und fast doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt (5,0 Prozent). In den vergangenen Jahren wurde versucht, sich stärker zu einem Dienstleistungsstandort zu wandeln, was bisher aber nur teilweise die Beschäftigungsverluste in der Industrie ausgleichen konnte. Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass Nürnberg über keine eigene Universität verfügt, sondern lediglich wenige Fachbereiche der Universität Nürnberg-Erlangen beherbergt.
Landwirtschaft und Bodenschätze
Mit dem Knoblauchsland verfügt Nürnberg im Norden über ein großes Gemüseanbaugebiet von überregionaler Bedeutung, welches vor allem für den dortigen Spargelanbau bekannt ist. Des Weiteren befindet in der Umgebung des eingemeindeten Worzeldorf ein Sandsteinvorkommen aus Worzeldorfer Sandstein, das für Nürnberg große kunsthistorische Bedeutung hat, da zahlreiche Bauwerke aus diesem Sandstein errichtet wurden. Ansonsten finden sich in Nürnberg kaum nennenswerte Bodenschätze oder Ressourcen.
Industrie
Nürnbergs Bedeutung als Industriestandort ist auf die Tradition des mittelalterlichen Handwerks in Nürnberg, das wegen seiner Qualität in ganz Europa geschätzt war (Sprichwort: „Nürnberger Tand geht in alle Land“), zurückzuführen. Noch heute verfügt Nürnberg in bestimmten Bereichen über Spitzenkompetenzen. Nürnberg ist ein Zentrum in den Bereichen Informations- und Kommunikationsindustrie, Verkehr und Logistik, Energietechnologie und Leistungselektronik. Nürnberg ist noch vor Hamburg bedeutendster Druckstandort Deutschlands. Im Norden der Stadt unterhält die Firma Alcatel-Lucent das „Optical Center of Excellence“, ihr größtes Forschungszentrum außerhalb der USA.
Dennoch musste Nürnberg in den letzten 25 Jahren immer wieder Werkschließungen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen hinnehmen. Besonders betroffen war davon die Sparte Maschinenbau und Haushaltseletronik. So wurde das Gelände der MAN im Süden Nürnbergs im Laufe der Zeit stetig verkleinert. In der Ersten Hälfte des Jahres 2006 sorgte die Bekanntgabe der Schließung des Nürnberger AEG-Werkes für Aufsehen, da der Betrieb trotz schwarzer Zahlen nach Italien und Polen verlegt werden sollte. Seit 16. März 2007 ist er geschlossen.
Dienstleistungen
Im Bereich der Marktforschung ist Nürnberg bundesweit führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier. Mit der Nürnberger Versicherungsgruppe, dem größten Arbeitgeber der Stadt, verfügt Nürnberg über ein Großunternehmen im Dienstleistungssektor. Darüber hinaus ist Nürnberg ein bedeutender Standort für Call-Center.
Messe
Die Messe Nürnberg ist einer der bedeutendsten Kongress- und Messestandorte Deutschlands und steht weltweit in der Liste der Top 20. Hier findet unter anderem die jährliche Nürnberger Spielwarenmesse statt.
Druck
Nürnberg ist ein bedeutender Druckstandort in Deutschland. Im Jahr 2002 sorgten über 6.000 Beschäftigte in 43 Betrieben für einen Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden EUR. Die größten Druckereien Nürnbergs sind die Firmen maul-belser und die schlott gruppe AG mit ihren Unternehmen „u. e. sebald Tiefdruck“ und „heckel Rollenoffset“ (gehört seit 1. Oktober 2005 zu Konradin-Druck). Zu den bekanntesten Druckerzeugnissen aus Nürnberg gehören der Quelle-Katalog mit rund 15 Mio. Druckauflage, die c't (ca. 500.000), das Kicker Sportmagazin und die Nürnberger Nachrichten, eine der größten deutschen Regionalzeitungen mit einer Auflage von rund 300.000 Exemplaren.
Beschäftigungsstruktur
Wirtschaftszweig Sozial-
versicherungs-
pflichtig
BeschäftigteAnteil an den
Gesamt-
BeschäftigtenLand- und Forstwirtschaft, Fischerei 1.247 0,5 % Bergbau; Gew. von Steinen und Erden 32 0,0 % Verarbeitendes Gewerbe 55.667 22,0 % Energie- und Wasserversorgung 3.096 1,2 % Baugewerbe 7.675 3,0 % Handel; Inst., Rep. von Kfz und Gebrauchsg. 38.081 15,1 % Gastgewerbe 6.517 2,6 % Verkehr und Nachrichtenübermittlung 21.774 8,6 % Kredit- und Versicherungsgewerbe 15.488 6,1 % Dienstleistungen für Unternehmen, Immobilien 50.434 20,0 % Öffentl. Verwaltung u. ä. 15.628 6,2 % Öffentl. und private Dienstleistungen (ohne Verw.) 36.788 14,6 % Summe 252.469 100,0 % Stadtgebiet Nürnberg; Beschäftigte im Juni 2005
Quelle: Amt für Stadtforschung und Statistik der Stadt NürnbergGewerbegebiete/Gewerbeparks
Insbesondere in den letzten 15 Jahren sind in Nürnberg zahlreiche Gewerbegebiete und Gewerbeparks entstanden. Grund für die Schaffung war oft eine innerstädtische Raumneuordnung, da ehemalige Industriegebiete nach dem Weggang der Industrie aufgelassen worden waren.
- Eurocom im Stadtteil Langwasser.
- FrankenCampus auf dem ehemaligen MAN-Verwaltungsgelände an der Frankenstraße in der Südstadt.
- Gewerbegebiet Altenfurt.
- Gewerbegebiet Moorenbrunn: Hier hat die Siemens AG ein großes Verwaltungszentrum geschaffen.
- Gewerbepark Nürnberg-Feucht auf einem ehemaligen amerikanischen Flugfeld nördlich der Munitionsanstalt.
- Herkules-Park an der Nopitschstraße auf dem früheren Gelände der Hercules-Werke, später befanden sich dort die SACHS-Motorrad-Werke.
- Hightech Center Nord.
- Maxtorhof in der Pirckheimerstraße, ehemals stand hier die Stiftfabrik Schwan-Stabilo.
- Nordostpark.
- Nürbanum in der Allersberger Straße, ehemals TEKADE, später Philips.
- Süd-West-Park im Stadtteil Gebersdorf.
- TA-Gelände an der Fürther Straße. Hier standen ehemals das Triumph-Werke-Nürnberg-Motorradwerk und das Triumph/Adler-Schreibmaschinenwerk.
- Tilly-Park an der Gustav-Adolf-Straße auf dem Gelände der ehemaligen Bundeswehr-Infanteriekaserne.
- VDM-Areal im Stadtteil Schweinau.
Verkehr
Historie
Bereits im Mittelalter war es die günstige Lage an mehreren sich kreuzenden wichtigen Handelsstraßen, die Nürnberg zu einer der wohlhabendsten Städte Europas machte. Die Bedeutung als internationaler Verkehrsknoten wurde im 19. Jahrhundert mit dem Bau des Eisenbahnnetzes gefestigt: Am 8. Dezember 1835 fuhr mit dem Adler die erste Eisenbahn in Deutschland zwischen Nürnberg und seiner Nachbarstadt Fürth.
Im 20. Jahrhundert setzte sich diese Entwicklung als übergeordneter Verkehrsknotenpunkt durch den Neu- und Ausbau zahlreicher Fernstraßen, des Flughafens und des Hafens fort.
Öffentlicher Verkehr
Fernverkehr
Als größter Dienstleister für den landgebundenen öffentlichen Verkehr tritt die Deutsche Bahn auf. Der Hauptbahnhof Nürnberg wirkt als Drehkreuz für den Schienenfernverkehr in Nordbayern. Nürnberg liegt im Schnittpunkt mehrerer ICE- und IC- sowie einzelner D-Zug-Linien.
Die wichtigsten sind:
- ICE Bremen / Hamburg – Hannover – Fulda – Würzburg – Nürnberg – München
- ICE Hamburg – Berlin – Leipzig – Nürnberg – München
- ICE Ruhrgebiet – Frankfurt am Main – Würzburg – Nürnberg – München / Regensburg – Passau
- IC Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg
- IRE Nürnberg – Hof – Chemnitz – Dresden (Fernverkehrs-Ersatz als „Franken-Sachsen-Express“)
- RE Nürnberg – Schwandorf – Prag (Fernverkehrs-Ersatz als „Bayern-Böhmen-Express“)
Seit April 2008 wird der Nürnberger Hauptbahnhof gelegentlich auch vom Mitfahrzug angefahren, ein Fernverkehrsangebot der IGE aus Hersbruck.
Mehrere Fernbuslinien, hauptsächlich zu osteuropäischen Zielen, runden das Fernverkehrs-Angebot ab. Als zentrale Umsteigestation dient der ZOB Nürnberg, der vom Hauptbahnhof zu Fuß in ca. 2 Minuten zu erreichen ist.
Regionalverkehr
Das Fernverkehrsnetz wird durch zahlreiche Regionalverbindungen ergänzt. Regional-Express- und Regionalbahn-Züge bedienen die Eisenbahnstrecken in Richtung Amberg, Ansbach, Forchheim, Kitzingen, Parsberg, Pegnitz und Treuchtlingen.
Auf der seit dem 10. Dezember 2006 vollständig in das Fernverkehrsnetz integrierten Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München verkehrt neben den normalen ICE-Zügen mit dem München-Nürnberg-Express der schnellste Regional-Express Deutschlands.
Ein einheitliches Preissystem erlaubt die Benutzung regionaler und städtischer Verkehrsmittel mit ein und derselben Fahrkarte. Die Tarife des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) gelten in ganz Mittelfranken sowie in Teilen der Regionen Oberfranken, Unterfranken und Oberpfalz.
Stadtverkehr
Die städtischen Linien des öffentlichen Nahverkehrs werden durch die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) betrieben. Rückgrat des Verkehrs bildet das Schienennetz, bestehend aus sechs Straßenbahn- und drei U-Bahnlinien. Die drei S-Bahnlinien der Deutschen Bahn dürfen ebenfalls zum Teil dem Stadtverkehr zugerechnet werden, da sie einen nennenswerten Anteil des Nürnberger Binnenverkehrs bewältigen. Die 51 Stadtbuslinien erschließen die nicht mit U-, S- oder Straßenbahn angebundenen Stadtteile.
Im Jahr 2005 beförderten die im VGN zusammengeschlossenen öffentlichen Verkehrsmittel 147,671 Millionen Fahrgäste[13] im Stadtverkehr.
Besonderheiten in Nürnberg:
- Alle Straßenbahnen und Busse sind Niederflurfahrzeuge.
- In Nürnberg fuhr der erste Erdgasbus Deutschlands im Linienverkehr.
- Bei der U-Bahn gibt es seit der Inbetriebnahme der U3 am 14. Juni 2008 den weltweit ersten Mischbetrieb mit automatischen (RUBIN) und herkömmlichen Fahrzeugen auf einer Strecke.
Individualverkehr
Autobahnen
Nürnberg liegt am Schnittpunkt wichtiger Bundesautobahnen, die sich südlich und östlich der Stadt kreuzen:
- A 3 Emmerich am Rhein – Düsseldorf – Köln – Frankfurt am Main – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau
- A 6 Saarbrücken – Kaiserslautern – Mannheim – Heilbronn – Nürnberg – Amberg – Waidhaus
- A 9 Berlin – Leipzig – Bayreuth – Nürnberg – Ingolstadt – München
- A 73 Feucht – Nürnberg – Fürth – Erlangen – Bamberg – Coburg – Suhl
Bundesstraßen
Im Stadtgebiet sind durch den Bundesstraßenring Nürnberg B 4 R folgende Bundesstraßen miteinander verbunden:
- B 2 Rosow – Berlin – Lutherstadt Wittenberg – Leipzig – Gera – Hof – Bayreuth – Nürnberg – Donauwörth – Augsburg – München – Mittenwald
- B 4 Bad Bramstedt – Hamburg – Braunschweig – Erfurt – Ilmenau – Coburg – Erlangen – Nürnberg – Fischbach bei Nürnberg
- B 8 Emmerich am Rhein – Düsseldorf – Köln – Frankfurt am Main – Würzburg – Neustadt an der Aisch – Fürth – Nürnberg – Neumarkt in der Oberpfalz – Regensburg – Passau
- B 14 Stockach – Tuttlingen – Horb – Stuttgart (als A 831/A 81) – Schwäbisch Hall – Ansbach – Nürnberg – Sulzbach-Rosenberg – Waidhaus
Stadtstraßen
Die Gesamtlänge aller Straßen im Stadtgebiet beträgt 1138,8 Kilometer (Stand 1. Januar 2006). An mehr als 500 Knotenpunkten wird der Verkehr durch Lichtsignalanlagen geregelt. Je nach Tageszeit und Verkehrssituation werden die Programme an den Lichtsignalanlagen automatisch oder manuell umgeschaltet. Feuerwehr, Straßenbahn und Linienbusse erhalten an über 100 Kreuzungen automatisch Vorrang.
Auf 1000 Einwohner kommen durchschnittlich 582 Kraftfahrzeuge. Ein großer Anteil am Verkehr in Nürnberg wird den täglichen Pendlerströmen zugerechnet. Im Jahr 2005 wurden in einer Werktag-Stichprobe 572.543 stadtgrenzüberschreitende Kraftfahrzeugfahrten gezählt.
Laut Verkehrsunfallstatistik wurden im Jahr 2004 auf städtischen Straßen 2703 Menschen verletzt und 11 Menschen getötet.
Dynamisches Verkehrsleitsystem
Zur Steuerung des Verkehrsflusses bei Veranstaltungen oder bei besonderen Situationen, wie Baustellen und Unfällen, besitzt Nürnberg ein dynamisches Verkehrsleitsystem. Induktionsschleifen in den Fahrbahnen erfassen Fahrzeuganzahl, -typ und ungefähre Geschwindigkeit. Diese Informationen werden automatisch oder manuell analysiert und führen zu verkehrssituationsabhängigen Anzeigen auf dynamischen Wegweisern im Stadtgebiet sowie auf den umliegenden Autobahnen. Das dynamische Verkehrsleitsystem Nürnberg ist in seiner Art das größte in Europa.
Radwege
Für den Radverkehr in Nürnberg wurde ein eigenes Wegweisersystem eingeführt. Zahlreiche Einbahnstraßen wurden in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben.
Der ADAC bewertete das Radwegenetz im Jahr 2003 als durchschnittlich. Kritisiert wird das Fehlen von Radwegen oder Radstreifen entlang von Hauptverkehrsstraßen, als Beispiel sind Bucher Straße und Tafelfeldstraße genannt. Gelobt werden die relativ geringe Unfallzahl und radfahrergünstige Ampelschaltungen.
In einer Umfrage des ADFC im Jahr 2005 nimmt Nürnberg im Kreis der Städte mit über 200.000 Einwohnern einen mittleren Platz ein (Rang 13 von 28 bei einem Notenmittelwert von 3,84). Gelobt wurde die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, bemängelt wurde hingegen insbesondere die Verkehrsführung an Baustellen.[14]
Fußwege
Nürnberg besitzt allein in der ca. 1,6 km² großen Altstadt mehrere Fußgängerzonen mit einer Gesamtlänge von ca. 5700 Metern. Der Stadtrat hatte 1966 beschlossen, eine Fußgängerzone einzurichten, da durch den Bau der U-Bahn die Einstellung des Oberflächenverkehrs möglich wurde. 1973 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, aus dem ein Vorschlag von Bernhard Winkler als Sieger hervorging. Nach diesem Plan begann 1975 die Einrichtung der Fußgängerzone.[15]
Die Fußwege entlang Pegnitz, Wöhrder Wiese und Wöhrder See gelten als attraktiv und werden von vielen Spaziergängern, Joggern und Radfahrern genutzt.
Luftverkehr
Mit dem Flughafen Nürnberg (Airport Nürnberg), der im Norden der Stadt liegt, ist Nürnberg national und international angebunden. Der Flughafen wird von der europaweit agierenden Fluglinie Air Berlin als Drehkreuz genutzt.
Die Anzahl von Starts und Landungen ist seit dem Jahr 1998 von 84.041 auf 78.043 (Stand 2006) gesunken, während die Zahl der beförderten Passagiere im gleichen Zeitraum von 2.529.307 auf 3.965.357 gestiegen ist. Im Jahr 2008 waren es 4,274 Millionen[16].
Schiffsverkehr
An das nationale und internationale Wasserstraßennetz ist Nürnberg durch den am westlichen Stadtrand verlaufenden Main-Donau-Kanal angebunden. Neben dem Bayernhafen Nürnberg ist auf dem Hafengelände das größte Güterverkehrszentrum (GVZ) Süddeutschlands beheimatet.
Medien
Zeitungen, Zeitschriften und regelmäßige Publikationen
→ Hauptartikel: Zeitungen und Zeitschriften aus Nürnberg
Die großen Nürnberger Tageszeitungen sind die Nürnberger Nachrichten (NN), die Nürnberger Zeitung (NZ), die Abendzeitung (Ausgabe Nürnberg) sowie die Bild-Zeitung Nürnberg. Von der Stadt selbst herausgegeben wird die anspruchsvoll gestaltete Zeitschrift Nürnberg Heute; sie beleuchtet Stadtgeschehen und -entwicklung. Bundesweit erscheint das Sportmagazin Kicker des Nürnberger Olympia-Verlags.
Fernsehen
Der Bayerische Rundfunk betreibt in Nürnberg das Studio Franken, welches für die Hörfunk- und Fernsehberichterstattung aus ganz Franken zuständig ist. Der private Fernsehsender Franken TV hat sein Programm auf den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie ganz Mittelfranken und die westliche Oberpfalz ausgerichtet.
Seit dem 30. Mai 2005 werden 24 Fernsehsender digital im DVB-T Format vom Fernmeldeturm Nürnberg ausgestrahlt, die Umstellung wurde mit der Abschaltung der Analogausstrahlung am 31. August 2005 abgeschlossen. Nürnberg ist die neunte Region in Deutschland, in der DVB-T eingeführt wurde.
Seit dem März 2006 betreibt der IT-Outsourcer Atos Origin den Leitstand des Rechenzentrums für Premiere Fernsehen GmbH in Nürnberg, welches sich vormals in Hamburg befand.
Hörfunk
→ Hauptartikel: Liste deutscher Hörfunksender
In der Region Nürnberg gibt es neben den regional ausgestrahlten Sendungen des Studio Franken des Bayerischen Rundfunks diverse kommerzielle Lokalsender, wie Gong 97,1, Hit Radio N1, Charivari 98,6, Pirate Radio und Radio F. Diese sind gemeinsam im Funkhaus Nürnberg ansässig. Der Radiosender VilRadio 91,0 hat ein Studio im Zentrum der Stadt und der Radiosender Energy Nürnberg der Radiokette NRJ Group hat ein Studio im Business Tower der Nürnberger Versicherung.
Daneben gibt es mit Radio Z und dem Ausbildungskanal AFK max auch zwei nichtkommerzielle Sender, die täglich auf Sendung sind.
Der in der Region Nürnberg ausgestrahlte Sender Star FM Nürnberg dagegen hat seinen Standort in Schwabach [17].
Öffentliche Einrichtungen
Nürnberg ist Sitz folgender staatlicher Behörden und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Bundesagentur für Arbeit
- Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (ehem. Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge)
- Hauptzollamt Nürnberg
- Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
- Oberfinanzdirektion des Bundes
- Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit
- Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg
- Bundespolizeiinspektion Nürnberg
- Justizvollzugsanstalt Nürnberg
sowie:
- Handwerkskammer Mittelfranken,
- IHK Nürnberg und
- Zahnärztekammer
Gerichte
- Amtsgericht Nürnberg
- Landgericht Nürnberg-Fürth
- Oberlandesgericht Nürnberg
- Finanzgericht Nürnberg
- Sozialgericht Nürnberg
- Landesarbeitsgericht Nürnberg
Bildung und Forschung
→ Hauptartikel: Bildung und Forschung Nürnberg
Bildungseinrichtungen
Nürnberg ist Standort des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (die auf die ehemals selbständige Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg zurückgeht) und der Institute der ehemaligen Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (zuvor Pädagogische Hochschule) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Weitere Hochschulen sind die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, die Evangelische Fachhochschule Nürnberg und die Hochschule für Musik Nürnberg.
Zum weiteren Bildungsangebot im Stadtgebiet gehören 13 Gymnasien, fünf Realschulen (öffentlich und privat), drei Gesamtschulen (öffentlich und privat), je zwei Fach- und Berufsoberschulen sowie zahlreiche Berufs-, Berufsfach-, Fach-, Haupt- und Grundschulen.
Forschungseinrichtungen
Im Nordosten der Stadt unterhält die Firma Alcatel-Lucent das „Optical Center of Excellence“. Dort befindet sich auch eine Forschungseinrichtung des Fraunhofer Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS).
Nürnberg ist ein Zentrum der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) arbeiten in diesem Gebiet.
Bibliotheken und Archive
Die Stadtbibliothek Nürnberg umfasst die Bibliothek Egidienplatz (im Pellerhaus), die Zentralbibliothek, mehrere Spezialbibliotheken sowie Stadtteil- und Fahrbibliotheken. Die Direktion sitzt in der Bibliothek Egidienplatz. Eine Zweigstelle der Stadtbibliothek Nürnberg ist in Langwasser in der Nähe vom Franken-Center zu finden. Eine Zweigstelle der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg bei den anderen universitären Einrichtungen auf dem Tuchergelände zu finden.
Das Stadtarchiv Nürnberg ist in der Norishalle (Marientorgraben 8) beheimatet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Kinos
Das größte Theater Nürnbergs ist das Staatstheater Nürnberg. Daneben gibt es noch einige kleinere Theater, darunter:
- Gostner Hoftheater
- Nürnberger Burgtheater
- Tassilotheater
- Thalias Kompagnons, Puppentheater
In Nürnberg gibt es eine Reihe guter Kindertheater:
- Theater Mummpitz, Kinder- und Jugendtheater
- Theater Rootslöffel
- Theater Pfütze
- Theater der Altstadt Nürnberg e.V.
Neben dem kommunalen Filmhaus Nürnberg und dem Fremdsprachenkino Roxy gibt es das Cinecittà Nürnberg (größter Kinokomplex Deutschlands[18]), den Kinopalast Admiral und einige kleinere (Programm-)kinos.
Museen
→ Hauptartikel: Liste der Museen in Nürnberg
Nürnberg ist reich an kunst- und kulturgeschichtlichen Museen – viele Kunstobjekte befinden sich heute in den über die Stadt verteilten Museen. Zu den wichtigsten Museen zählen:
- Albrecht-Dürer-Haus, das Wohnhaus des Nürnberger Malers Albrecht Dürers, welches vor allem über Dürers Leben informiert.
- Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, die Geschichte Nürnbergs während der Zeit des Nationalsozialismus
- Germanisches Nationalmuseum, das größte kulturhistorische Museum Deutschlands
- Kaiserburg-Museum in der Nürnberger Burg
- Kunsthalle Nürnberg
- Historische Lochgefängnisse (unter dem alten Rathaus)
- Historisches Staßenbahndepot St. Peter, Museum mit historischen Straßenbahnen.
- Museum Industriekultur
- Neues Museum Nürnberg (Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg)
- Spielzeugmuseum
- Stadtmuseum Fembohaus
- turmdersinne, interaktives („hands-on“) Museum zu Wahrnehmung und Sinnestäuschungen in einem historischen Stadtmauerturm am Westtor
- Verkehrsmuseum Nürnberg, historisches Eisenbahnmuseum und Museum für Kommunikation, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH)
Gedenkstätten
An mehreren Stellen der Stadt wird der Opfer der NS-Gewaltherrschaft gedacht. Auf dem Jüdischen Friedhof in der Schnieglingerstraße 155 (Westfriedhof) befinden sich die Gräber von 31 KZ-Häftlingen, und eine Gedenkplatte beim Monument für die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert an die jüdischen Bürger, die Opfer der Shoa wurden.
Ein Gedenkstein auf dem Südfriedhof bewahrt die Erinnerung an 1.950 Bombenopfer, an 3.554 sowjetische Staatsbürger sowie andere „Displaced Persons“ (DP), die Opfer von KZ-Haft und der Zwangsarbeit wurden.
Am Hans-Sachs-Platz, am Kopf der Spitalbrücke, wird mit einem Gedenkstein der geschändeten Hauptsynagoge und der etwa 1.700 jüdischen Bürger gedacht, denen die NS-Machthaber Gotteshaus und Leben nahmen. Ähnliches ist auf einer Gedenktafel zu lesen, die im neuen Jüdischen Gemeindezentrum Priemstraße 20 angebracht ist.
Im Schwurgerichtssaal 600 des Justizpalastes Fürther Straße 110 wird mit einer Erinnerungstafel der Nürnberger Prozesse gedacht, die zwischen 1945 und 1946 die Täter des NS-Unrechts anklagten und bestraften.[19]
Musik
- Wichtige Konzert- und Veranstaltungssäle
- Arena Nürnberger Versicherung (ehemals „Arena Nürnberg“)
- Frankenhalle
- Hirsch
- Löwensaal Nürnberg
- Serenadenhof
- Meistersingerhalle
- Staatstheater Nürnberg
- K4
- Tafelhalle
- Ruine des Katharinenklosters
- Die größten Orchester Nürnbergs
- Nürnberger Philharmoniker – Das Orchester wurde 1965 gegründet. Seine Vorläufer waren das 1890 gegründete erste „Philharmonische Orchester Nürnberg“ und das „Städtische Orchester“.
- Nürnberger Symphoniker – Das Konzertorchester in der Stadt Nürnberg, gegründet 1946, bietet eine große Bandbreite verschiedener Tätigkeitsfelder: neben den Sinfonie- und Chorkonzerten und den Open Air-Veranstaltungen im Serenadenhof hat es eine lange Tradition im Bereich Filmmusik: Es nahm unter anderem die Soundtracks zu „Ben Hur“ und „Quo vadis“ auf und erhielt 1992 den Grammy Award für die Einspielung zu „Die Schöne und das Biest“. Seine Konzerte spielt es in der Meistersingerhalle.
- Nürnberger Jugendorchester – Das etwa 50-köpfige Nürnberger Jugendorchester (NJO) wurde 1985 gegründet.
- Nürnberger Akkordeonorchester - Das 1946 gegründete Orchester (NAO) zählt schon seit vielen Jahren zu den routiniertesten Akkordeonensembles Europas.
- Wichtige Chöre Nürnbergs
- Nürnberger Gospelchor – Der etwa 50-köpfige Gospelchor wurde 1970 gegründet und ist der älteste seiner Art in Nürnberg.
- Bachchor St. Lorenz – Der etwa 140 Mitglieder zählende Chor wurde im Jahr 1923 von Lorenzkantor Walther Körner gegründet.
- Sebalder Kantorei
- Egidienchor Nürnberg
- Philharmonischer Chor Nürnberg
Vereine und Vereinigungen
Nürnberg verfügt über eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen. Einige darunter können auf eine lange Tradition zurückblicken. Zu den bekanntesten zählen:
- Altstadtfreunde Nürnberg e. V.
- Fliederlich e. V. – SchwulLesbischer Verein
- Geschichte Für Alle e. V. – Institut für Regionalgeschichte
- Kunstverein Nürnberg – ältester Kunstverein Deutschlands
- Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e. V.
- Pegnesischer Blumenorden e. V.
Bauwerke
→ Hauptartikel: Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg
Innerhalb der Stadtmauer der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Stadt gibt es zahlreiche zum Teil mittelalterliche und frühneuzeitliche Bauwerke von großem kunst- und kulturhistorischem Wert.
Sehenswert in der Innenstadt sind unter anderem:
- Die Nürnberger Burg, das Wahrzeichen der Stadt
- Felsengänge im Untergrund des Burgbergs
- der Hauptmarkt und dort speziell:
- der Schöne Brunnen (bekannt wegen des scheinbar nahtlos ins Gitter des Brunnens eingefügten Messingrings, dem „Goldenen Ring“, an dem alle Touristen drehen sollen, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen)
- das Rathaus
- der Hashimotobrunnen
- die Frauenkirche
- die Lorenzkirche
- St. Sebald
- St. Egidien
- das Heilig-Geist-Spital (liegt direkt an der Pegnitz)
- die Fleischbrücke
- der Henkersteg
- der Kettensteg
- der Weiße Turm mit dem Ehekarussell-Brunnen
- das Albrecht-Dürer-Haus
- der Gänsemännchenbrunnen, ein kleiner Brunnen hinter der Kirche Unserer lieben Frauen
Viele dieser Sehenswürdigkeiten sind Teil der ausgeschilderten Historischen Meile.
Ebenfalls sehenswert sind das nach Nikolaus Kopernikus benannte Planetarium, der Tiergarten und das Reichsparteitagsgelände mit dem Dokumentationszentrum und die Regiomontanus-Sternwarte. Berühmt sind von den Friedhöfen insbesondere der historische Johannis- und der Rochusfriedhof in den Vororten. Südlich, direkt vor Mauer und Graben, befinden sich der Hauptbahnhof und das Opernhaus – beide sind von der Burg aus mit bloßem Auge zu erkennen.
Seit dem 7. August 2004 gibt es den sogenannten „Dürer-Weg“, einen Rundgang auf den Spuren Albrecht Dürers durch seine Heimatstadt. Nürnberg ist die erste Stadt, die dabei ein audiovisuelles Führungssystem im Freien einsetzt, welches Interessierte mittels Personal Digital Assistant mit Ton und Bild durch die Altstadt führt.
Zwischen 1975 und 1977 wurde im Stadtteil Schweinau der Fernmeldeturm Nürnberg errichtet. Dieser ist nach einem Austausch der Turmantennen im Jahr 2005 292,80 Meter hoch und der drittgrößte Fernmeldeturm Deutschlands. Der in 185 Meter Höhe befindliche eiförmige Turmkorb gibt dem Turm den Spitznamen „Nürnberger Ei“. Als Fernsehturm kann das Bauwerk erst seit 1988 bezeichnet werden, als von dort aus die Programme von Sat.1 und RTLplus ausgestrahlt wurden.
Der Hof der Burg
Der Schöne Brunnen auf dem Hauptmarkt
Ehekarussell-Brunnen vor dem Weißen Turm
Der Weiße Turm
Parks
Der im Südosten der Stadt gelegene Luitpoldhain ist Schauplatz des Klassik Open Airs, des größten Open-Air-Konzerts klassischer Musik in Europa. Südöstlich schließt sich der Volkspark Dutzendteich an. Daneben stehen die Reste des in den 1930er-Jahren von den Nazis erbauten Reichsparteitagsgeländes.
Im Norden der Stadt finden sich der Stadtpark sowie der großzügige Volkspark Marienberg im Stadtteil Ziegelstein.
Östlich der Altstadt liegt an der Pegnitz die Wöhrder Wiese, ein 15 ha großer Park, der im Sommer durch einen beliebten Biergarten und das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne Besucher anlockt. Im Osten schließt sich der Wöhrder See, ein Stausee der Pegnitz, mit weiteren Grünanlagen an. Nördlich der Wöhrder Wiese liegt der 4 ha kleine Cramer-Klett-Park.
Nahe am Plärrer liegt der kleine und intensiv genutzte Rosenaupark.
Am Flusslauf nach Westen, nach Fürth, liegen hinter der Hallerwiese und dem Kontumazgarten (jeweils 2 ha groß) die langgezogenen Pegnitzauen (52,5 ha). Am Lederersteg befindet sich ein Wasserspielplatz und der Nachbau eines Schöpfrades. Die Pegnitz wurde hier ab 1999 wieder renaturiert.
Am Westring beginnt der 11 ha große Westpark, zieht sich in Richtung Westen und geht über in landwirtschaftlich genutze Flächen. Der Westpark war Teil des Konzepts mit dem sich die Stadt 1999 um die Ausrichtung der Bundesgartenschau 2009 bewarb – doch Schwerin bekam den Zuschlag.[20]
An der Grenze zu Stein im Westen findet sich im Stadtteil Röthenbach bei Schweinau der 27 ha große Faberpark. Der Parkartige Wald wird auch Faberwald genannt.
Kleinere Anlagen sind der Burggarten neben der Kaiserburg, die Hesperidengärten in St. Johannis, der Archivpark und der Irrhain im Norden, der Barockpark am Schloss Neunhof, die Tullnau, der Rechenberg und der Platnersberg im Osten.
Im Süden der Stadt finden sich der Südstadtpark direkt am Hauptbahnhof, der Hummelsteiner Park (2,1 ha), der Annapark (1,7 ha) im Herzen der Südstadt und der Hasenbuck (5,1 ha).
Der in weiten Teilen erhalten gebliebene Stadtgraben rund um die Nürnberger Altstadt trägt in Abschnitten parkähnliche Züge.
Parkähnlich sind auch die am Stadtrand Nürnbergs gelegenen Naturlandschaften: das Regnitztal, das Naturschutzgebiet Hainberg und der durch die Pegnitz geteilte Wald: der Sebalder Reichswald im Norden und der Lorenzer Reichswald im Südosten mit dem als Ausflugsziel beliebten Schmausenbuck. Nebenan befindet sich seit 1939 der als Landschaftszoo bezeichnete, 70 ha große Tiergarten. Weiter südlich liegen der Valznerweiher und die Ufer des Goldbaches.
Sport
Ursprünge des Sports in Nürnberg
Ab dem 14. Jahrhundert entstanden in Nürnberg sportähnliche Gemeinschaften der Schützen und Fechter. 1434 richtete der Rat auf der Hallerwiese einen Sport-, Spiel-, Fest- und Schützenplatz ein, der als ältester Deutschlands gilt. 1962 wurde auf der Hinteren Insel Schütt das Fechthaus errichtet.
Die Geschichte des modernen Sports begann in Nürnberg, wie anderswo, erst Mitte des 19. Jahrhunderts. 1846 organisierte sich erstmals die Turnbewegung im Turn- und Sportverein 1846 Nürnberg. Der Turnverein Gleishammer war der erste süddeutsche Turnverein, der 1893 den Bruch mit der bürgerlichen Turnbewegung vollzog und sich der neu entstandenen sozialdemokratischen Arbeitersportbewegung anschloss. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich Nürnberg zum süddeutschen Zentrum des Arbeitersports.
Entwicklung zur Sporthochburg
Die Dominanz Nürnberger Arbeitersportvereine in den 1920er- und frühen 1930er-Jahren war ein Teil von Nürnbergs Entwicklung zu einer Sporthochburg. Die Bedeutung des Nürnberger Fußballs war eine zweite wichtige Komponente. Der 1. FC Nürnberg (FCN) war der erfolgreichste deutsche Fußballverein dieser Zeit und errang zwischen 1920 und 1936 sechsmal die Deutsche Meisterschaft. Spieler des 1.FC Nürnberg stellten phasenweise die Hälfte der Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft. In den 1920er-Jahren baute die Stadt mit dem Städtischen Stadion (heute: easyCredit-Stadion) eine moderne Sportstätte mit Aschenbahn und angeschlossenem Schwimmbad. Mit 9 Meistertiteln ist der FCN noch immer Vize-Rekordmeister.
Den Ruf als Sporthochburg ergänzten die Erfolge Nürnberger Vereine im Kraftsport, Ringen und besonders im Radsport. Allein zwischen 1890 und 1900 waren 52 Radsportvereine gegründet worden. In Nürnberg wurde die erste Radrennbahn Bayerns errichtet, 1912 wurde die noch heute existierende Radrennbahn Reichelsdorfer Keller eröffnet. Besonders die Steherrennen erfreuten sich großer Popularität.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Nürnberg seinen Ruf als Sporthochburg nur noch in den 1950er- und 1960er-Jahren aufrecht erhalten. Im Radsport und in der Leichtathletik brachte Nürnberg noch vereinzelt herausragende Sportler hervor. Im Handball dominierten die Frauen des 1. FC Nürnberg in den 1960ern. Mit dem Abstieg der Fußballherren des 1. FC Nürnberg 1969, unmittelbar nachdem 1968 letztmals die Deutsche Fußballmeisterschaft errungen wurde, vollzog sich parallel ein Wandel im Nürnberger Sport.
Krise des Leistungssports
National und international erfolgreich wurden nur noch Randsportarten wie Faustball beim Turnverein Eibach 1903 oder Ringen beim SV St. Johannis 07 um Olympiasieger Pasquale Passarelli betrieben. Viele Sportvereine zogen sich aus dem Leistungssport zurück und widmeten sich dem Breitensport. Der Post SV Nürnberg wurde auf diese Art in den 1980ern zum mitgliederstärksten deutschen Sportverein und ist 2006 noch zweitgrößter Sportverein Bayerns. Versuche, außer Fußball anderen Leistungssport wieder zu etablieren, endeten mit dem finanziellen Kollaps der Vereine. So musste sich der Turn- und Sportverein 1888 Nürnberg 1990 aus der 2. Handballbundesliga zurückziehen, nachdem er in den 1980ern mehrmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen war.
Rückkehr zum Spitzensport
In den 1990ern und seit der Jahrtausendwende gelang es Nürnberger Vereinen jedoch, in allen populären Mannschaftssportarten erfolgreich zu arbeiten. So kehrte die Herrenfußballabteilung des 1. FC Nürnberg nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Drittklassigkeit wieder in die 1. Bundesliga zurück. Nach 39 Jahren ohne Titel gewann der Club im Jahre 2007 den DFB-Pokal und spielt erstmals seit 19 Jahren wieder international. Die Handballfrauen des 1. FC Nürnberg konnten an ihre erfolgreiche Zeit in den 1960ern anknüpfen und gewannen zuletzt 2008 die deutsche Meisterschaft. Im Eishockey konnten sich die Nürnberg Ice Tigers als Spitzenverein in der höchsten Spielklasse etablieren. 1999 und 2007 wurden die Ice Tigers Deutscher Vize-Meister. Seit 2006 tragen sie an Stelle des Stadtnamens den Namen des Sponsors im Vereinsnamen. Um eine dauerhafte Grundlage für einen Verein in der höchsten Eishockeyspielklasse zu schaffen, wurde im Februar 2001 die über 10.000 Zuschauer fassende Arena Nürnberger Versicherung eröffnet. In dieser Multifunktionsarena spielten von 2005 bis 2007 auch die Sellbytel Baskets Nürnberg, die in dieser Zeit der Basketball-Bundesliga angehörten. Die Arena wurde auch von den Brose Baskets aus Bamberg für die Austragung der Spiele in der ULEB Euroleague genutzt, bevor diese ihre eigene Arena ausbauten. Die Herren des Tennis-Club 1. FC Nürnberg gehörten von 2005 bis 2007 wieder der Bundesliga an. Anfang 2006 kehrte die Ringerstaffel des SV St. Johannis 07 zurück in die 1. Bundesliga.
Regelmäßige Veranstaltungen
Kulturelle Veranstaltungen
- Die Nürnberger Autorengespräche, eine Initiative örtlicher Autoren zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen im Kontext der geschichtlichen Rolle der Stadt, finden seit 1996 statt.
- Internationale Orgelwoche Nürnberg
- Seit 2000 findet jedes Jahr an einem Samstag Mitte Mai die Blaue Nacht statt, eine Kulturnacht mit geöffneten Museen, Kunstprojekten, Performances und Musik in der gesamten Innenstadt.
- Alle zwei Jahre an einem Samstag im Oktober präsentiert die Region Nürnberg, Fürth und Erlangen seit 2003 die Lange Nacht der Wissenschaften.
- Das Klassik Open Air, auch „Woodstock der klassischen Musik“ genannt, findet ebenfalls seit 2000 am Luitpoldhain (im Juli und August) statt. Ursprünglich anlässlich des 950. Geburtstag Nürnbergs geplant, wird es wegen des großen Erfolges jährlich wiederholt. An einem Tag spielen die Nürnberger Symphoniker, an dem anderen Nürnberger Philharmoniker. Es ist mit insgesamt rund 100.000 Besuchern, die sich in allen Altersklassen zum ungezwungen und gemeinsamen Picknick treffen, jährlich das größte Klassik Open Air in Europa. Der Eintritt ist frei.
- Seit 1976 wird das Bardentreffen mit zahlreichen kostenlosen Konzerten jährlich am ersten Wochenende der Bayerischen Schulferien an verschiedenen Spielstätten in der Altstadt durchgeführt. Mit jährlich ca. 100.000 Besuchern ist es eines der größten Weltmusik- und Liedermacherfestivals weltweit.
- Rock im Park, Ableger des zeitgleich am Nürburgring stattfindenden Festivals Rock am Ring, findet seit 1997 jährlich auf dem Zeppelinfeld (bis 2003 im Frankenstadion) statt und ist mit 40.000–60.000 Besuchern eines der größten Rockfestivals Deutschlands.
- Im Filmhaus Nürnberg, dem kommunalen Kino, finden jährlich zwei Filmfestivals statt: im Frühjahr das Filmfestival Türkei/Deutschland, im Herbst das Internationale Filmfestival der Menschenrechte.
- Christkindlesmarkt
- Alle zwei Jahre findet in den Städten Erlangen, Nürnberg, Fürth und Schwabach das Internationale Figurentheater-Festival statt – das 16. im Mai 2009[21].
Sportveranstaltungen
- Regelmäßig wird auf dem Norisring das Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) ausgetragen. Zu dem Rennen auf dem Stadtkurs kamen 2006 über 150.000 Besucher. Ausrichter ist der Motorsportclub Nürnberg.
- Seit 1996 findet an jedem 3. Oktober in der Innenstadt der Nürnberger Stadtlauf, eine Laufveranstaltung, die sich vor allem an Freizeitsportler richtet, statt.
- Seit 2003 findet immer am Anfang des Jahres der KarstadtQuelle Versicherungen Hallencup (2003 ohne Sponsor, 2004 und 2005 Mobilat Hallencup) in der Arena Nürnberger Versicherung statt. Gastgeber dieses Fußball-Hallenturnieres ist der 1. FC Nürnberg, auf dessen Gästeliste meist namhafte Vereine aus der 1. und 2. Fußball-Bundesliga stehen. 2007 traten unter anderem Hertha BSC Berlin, der spätere Sieger VfB Stuttgart und der Lokalrivale, die SpVgg Greuther Fürth an.
- Seit 1991 findet jedes Jahr im September das Radrennen Rund um die Nürnberger Altstadt statt.
- Bis 2005 fand in Nürnberg Ende April der Nürnberg Marathon statt.
Sonstige Veranstaltungen
- Das Nürnberger Volksfest findet zweimal jährlich als Frühjahrs- und Herbstvolksfest auf dem Volksfestplatz am Dutzendteich statt.
- Das Altstadtfest ist ein 12-tägiges Fest in der Innenstadt und fand 2008 zum 38. Mal statt.
- Das Friedensmahl lehnt sich an die Feierlichkeiten anlässlich der Beendigung des Dreißigjährigen Kriegs in der Stadt im Jahr 1649 an. Es wurde 2000 im Rahmen des 950-jährigen Stadtjubiläums als gemeinsame Mahlzeit der Nürnberger veranstaltet. Inzwischen ist das Friedensmahl eine Benefizgala, die anlässlich der Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises veranstaltet wird, die Einnahmen kommen dem Preisträger der letzten Verleihung zugute.
- Das Südstadtfest am Annaplatz ist das größte Nürnberger Stadtteilfest mit ca. 80.000 Besucher und breitem multikulturellen Angebot.[22]
Freizeit
→ Hauptartikel: Freizeit Nürnberg
Nachtleben
Die kulturelle Infrastruktur Nürnbergs ist mit anderen Großstädten vergleichbar und weist einzelne besondere „Highlights“ auf. Ein Schwerpunkt des Nachtlebens findet sich in der Altstadt, jedoch nicht so konzentriert wie in den Nachbarstädten Fürth und Erlangen. Unterhalb der Burg und in der Weißgerbergasse findet sich eine Vielzahl von Kneipen in mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Neben zwei kommerziellen Kinozentren gibt es eine Reihe Programmkinos, Diskotheken, Bars, Clubs und Kneipen sowie Konzerthäuser.
In der alternativen Kultur hatte Nürnberg zwei Jahrzehnte mit dem selbstverwalteten Kommunikationszentrum KOMM ein herausragendes Beispiel in diesem Bereich, vergleichbar mit der Roten Flora in Hamburg. Die Selbstverwaltung war in der Bevölkerung lange umstritten, zu den ersten Aktionen nach der Wahl Ludwig Scholz (CSU) 1996 zum Oberbürgermeister wurde die Selbstverwaltung abgeschafft und das KOMM in ein Künstlerhaus umgewandelt. Im heutigen K4 finden heute „normale“ Ausstellungen, Lesungen und Konzerte statt. In den Stadtteilen verfügt Nürnberg über ein gutes Netz an Kulturläden. Die alternative Kulturszene verfügt heute mit dem Z-Bau (Teil der ehemaligen SS-Kaserne) über ein weiteres Kulturzentrum.
In den ehemaligen Vereinigten Margarinewerken RESI in der Klingenhofstraße entstand ein Diskothekenzentrum.
Kulinarische Spezialitäten
Von den kulinarischen Spezialitäten Nürnbergs sind besonders die weltbekannten Nürnberger Lebkuchen sowie die Nürnberger Bratwürste oder Rostbratwürste (beide Namen sind durch eine europäische Verordnung geschützt) hervorzuheben. Die Nürnberger Bratwürste werden entweder in einem Brötchen („drei im Weggla“) oder mit Sauerkraut (unter anderem als „Sechs auf Kraut“), serviert.
Des Weiteren werden Stadtwurst, Ochsenmaulsalat, Brezeln (Breezn), und das „Schäufele“, ein Schweineschulterbraten mit röscher Kruste als typisch nürnbergische Gerichte angesehen.
Söhne und Töchter Nürnbergs
→ Hauptartikel: Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg, Liste der Ehrenbürger von Nürnberg.
Der bekannteste Sohn der Stadt Nürnberg ist der Maler Albrecht Dürer. Aber auch Persönlichkeiten wie Martin Behaim (Erfinder des ersten Globus), Hans Sachs (Dichter), Peter Henlein (Erfinder der Taschenuhr), Johann Benjamin Erhard (Philosoph), Anton Koberger (Buchdrucker und -händler),Veit Stoß(Bildhauer,Schnitzer), Adam Kraft (Bildhauer), Georg Philipp Harsdörffer (Dichter), Johann Pachelbel (Komponist) und Theo Schöller (Unternehmer) stammen aus Nürnberg.
Einzelnachweise
- ↑ Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990
- ↑ http://statistik.nuernberg.de/JB/JB_aktuell/Kap03.pdf
- ↑ a b Katholische Stadtkirche Nürnberg
- ↑ Rumänische Orthotoxe Metropolie
- ↑ Die Russisch-Orthodoxe Kirche in Nürnberg
- ↑ Islamische Gemeinde Nürnberg e.V.(IGN)
- ↑ Stadtlexikon Nürnberg - Islamische Gemeinschaften
- ↑ Bilder Nürnberger Moscheen
- ↑ Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg
- ↑ Geschichte der Nürnberger Juden
- ↑ Bahai in Nürnberg
- ↑ Information Sri Sithivinayagar -pdf
- ↑ Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2006, S.201
- ↑ ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. Fahrradklimatest
- ↑ Rosner: Fußgängerzone. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2. Auflage. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 2000, ISBN 3-921590-69-8
- ↑ Presseinformation 1/09. Airport Nürnberg, 16. Januar 2009. Abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ http://www.starfm.de/nuernberg/index.php
- ↑ Offizieller Webauftritt des Cinecittà Nürnberg
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 179ff.
- ↑ nrw.tv: Mit Baggern Blumen pflanzen: Buga in Schwerin will Blütenmeer am Wasser sein (abgerufen am 02. Januar 2009)
- ↑ http://www.figurentheaterfestival.de/
- ↑ http://www.suedstadtfest.de/new/index.php?id=31
Literatur
- Quellen
- Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert. Dritter Band: Die Chroniken der fränkischen Städte: Nürnberg. Hirzel, Leipzig 1864, online.
- Sekundärliteratur
- Wolfgang Baumann et.al.: Der Nürnberg-Atlas, Köln 2007, ISBN 978-3-89705-533-9
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Verlag W. Tümmels, Nürnberg, 2. verb. Aufl. 2000; auch online
- Eckart Dietzfelbinger, Gerhard Liedtke: Nürnberg – Ort der Massen. Das Reichsparteitagsgelände. Vorgeschichte und schwieriges Erbe., Christoph Links Verlag, ISBN 3-86153-322-7
- Günther P. Fehring, Anton Ress und Wilhelm Schwemmer [Bearb.]: Die Stadt Nürnberg (Bayerische Kunstdenkmale, Band 10). 2. Auflage, München/Berlin 1982
- Eugen Kusch: Nürnberg – Lebensbild einer Stadt. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1989, ISBN 3-920701-79-8
- Herbert Maas: Nürnberg – Geschichte und Geschichten. Edelmann, Nürnberg 2001, ISBN 3-87191-032-5
- Ralf Nestmeyer: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Ein Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, 6. Auflage, Erlangen 2008, ISBN 978-3-89953-377-4
- Martin Schieber: Nürnberg. Eine illustrierte Geschichte der Stadt. Beck-Verlag, München 2000, ISBN 3-406-46126-3
- Franz Schiermeier: Stadtatlas Nürnberg. Karten und Modelle von 1492 bis heute. Franz Schiermeier Verlag, München 2006, ISBN 978-3-9809147-7-2
- Wilhelm Schwemmer: Das Bürgerhaus in Nürnberg (Das deutsche Bürgerhaus, Band 16). Tübingen1972
Weblinks
- Nürnberg: Wappengeschichte vom HdBG
- Luftbilder von Nürnberg
- Links zum Thema Nürnberg im Open Directory Project
- Offizielle Website der Nürnberger Tourismuszentrale
Aichach-Friedberg | Altötting | Amberg (Stadt) | Amberg-Sulzbach | Ansbach | Ansbach (Stadt) | Aschaffenburg | Aschaffenburg (Stadt) | Augsburg | Augsburg (Stadt) | Bad Kissingen | Bad Tölz-Wolfratshausen | Bamberg | Bamberg (Stadt) | Bayreuth | Bayreuth (Stadt) | Berchtesgadener Land | Cham | Coburg | Coburg (Stadt) | Dachau | Deggendorf | Dillingen a.d.Donau | Dingolfing-Landau | Donau-Ries | Ebersberg | Eichstätt | Erding | Erlangen (Stadt) | Erlangen-Höchstadt | Forchheim | Freising | Freyung-Grafenau | Fürstenfeldbruck | Fürth | Fürth (Stadt) | Garmisch-Partenkirchen | Günzburg | Haßberge | Hof | Hof (Stadt) | Ingolstadt (Stadt) | Kaufbeuren (Stadt) | Kelheim | Kempten (Stadt) | Kitzingen | Kronach | Kulmbach | Landsberg am Lech | Landshut | Landshut (Stadt) | Lichtenfels | Lindau (Bodensee) | Main-Spessart | Memmingen (Stadt) | Miesbach | Miltenberg | Mühldorf a.Inn | München | München (Stadt) | Neuburg-Schrobenhausen | Neumarkt i.d.OPf. | Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim | Neustadt a.d.Waldnaab | Neu-Ulm | Nürnberg (Stadt) | Nürnberger Land | Oberallgäu | Ostallgäu | Passau | Passau (Stadt) | Pfaffenhofen a.d.Ilm | Regen | Regensburg | Regensburg (Stadt) | Rhön-Grabfeld | Rosenheim | Rosenheim (Stadt) | Roth | Rottal-Inn | Schwabach (Stadt) | Schwandorf | Schweinfurt | Schweinfurt (Stadt) | Starnberg | Straubing (Stadt) | Straubing-Bogen | Tirschenreuth | Traunstein | Unterallgäu | Weiden (Stadt) | Weilheim-Schongau | Weißenburg-Gunzenhausen | Wunsiedel i.Fichtelgebirge | Würzburg | Würzburg (Stadt)
Wikimedia Foundation.