Hans Hutter

Hans Hutter

Hans Hutter (* 5. Juni 1913 in Winterthur; † 9. Dezember 2006 ebenda) war ein Schweizer Mitglied der Internationalen Brigaden. Von Beruf war Hans Hutter Schlosser und Betreiber einer Autowerkstatt.

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Als Schweizer bei den Internationalen Brigaden

Gemeinsam mit seinem Bruder Max, der unabhängig von ihm im Sommer 1936 den Weg nach Spanien angetreten hatte, gehörte Hans Hutter zu den ersten 166 Mitgliedern des Thälmann-Bataillons[1]. Hans Hutter nahm an den Kämpfen an der Aragon-Front, um Madrid, bei Guadalajara, bei Brunete und schliesslich bei Teruel teil, wo er schwer verletzt wurde. Nach der Demission der Internationalen Brigaden im September 1938 kehrte Hans Hutter (sein Bruder war im Vorjahr gefallen) in die Schweiz zurück, wo er – wie alle übrigen Schweizer Freiwilligen im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik – strafrechtlich verfolgt wurde.[2]

Weiteres Leben

Hans Hutter berichtete in der Folgezeit in zahllosen Zeitzeugengesprächen von seinen Erlebnissen im Spanischen Bürgerkrieg, so zum Beispiel in der Dokumentation „Schweizer im Spanischen Bürgerkrieg“ von Richard Dindo. Daneben engagierte er sich in verschiedenen Initiativen für Völkerverständigung und Frieden, u. a. setzte er sich für Waisenkinder des Spanischen Bürgerkrieges ein. Zeitlebens kämpfte er für die Rehabilitation der Spanienkämpfer vor den Schweizer Behörden. Tatsächlich wurden schliesslich im Jahr 2009, zuletzt auf Initiative des sozialdemokratischen Nationalrats Paul Rechsteiner und des Publizisten Ralph Hug, mehr als 70 Jahre nach dem Spanischen Bürgerkrieg und zwei Jahre nach dem Tod Hutters, die Strafurteile gegen die Schweizerinnen und Schweizer, die im Spanischen Bürgerkrieg gegen die Franco-Diktatur gekämpft haben, aufgehoben[3]. Hans Hutter vermachte indes den Nachlass seiner Erinnerungen an den Krieg, bestehend aus Fotografien, Tagebüchern und sonstigen Aufzeichnungen, dem Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich.

Werke

  • Spanien im Herzen: Ein Schweizer im Spanischen Bürgerkrieg. Rotpunktverlag, Zürich 1996, ISBN 3-85869-134-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Kurze Chronik“, Internationale Spaniensolidarität vom Bodensee 1936-1939, Online-Darstellung 2001
  2. „Postume Amnestie?“, NZZ, 12. November 2010
  3. „Publizist Ralph Hug berichtet über die Schweizer Freiwilligen im Spanischen Bürgerkrieg“, See-Online.info, 31. Mai 2010

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