Hans Neumeister

Hans Neumeister

Hans Neumeister (* 28. Oktober 1908 in Reudnitz (Leipzig); † 1996 in Weimar) war ein deutscher ehemaliger politischer Häftling des KZ Buchenwald und nach 1945 Führer durch die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald (NMG).

Lebensdaten

Das KPD-Mitglied Neumeister wurde wegen illegaler politischer Widerstandstätigkeit verhaftet und von 1935 an für drei Jahre im Zuchthaus Waldheim inhaftiert.[1] Am 13. Januar 1938 wurde Neumeister als „Schutzhäftling“ mit der Häftlingsnummer 2.324 in das KZ Buchenwald überstellt. Dort wurde er als Kapo in der Häftlingsschreibstube eingesetzt. Hier änderte er im Auftrag des illegalen Buchenwaldkomitees Identitäten von Häftlingen, die dadurch vor ihrer bevorstehenden Ermordung bewahrt wurden. Indem Lebende die Namen von Verstorbenen bekamen, konnten sie gerettet werden. Das war nur möglich in Zusammenarbeit mit Vertrauten aus dem Häftlingskrankenbau, die Namen von Verstorbenen zu registrieren hatten.

Neumeister gehörte zu den 46 Häftlingen, die im April 1945 von der SS ermordet werden sollten und deshalb von Kameraden versteckt worden sind. Nach der Errichtung der NMG Buchenwald betreute er bei Führungen Besuchergruppen durch das ehemalige Lager.[2]

Einzelnachweise

  1. Peter Hochmuth, Gerhard Hoffmann (Hrsg.): Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen. Lebensbilder. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Texte 35, Karl-Dietz-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-320-02100-9, S. 238
  2. Heinz Koch / Udo Wohlfeld: Das deutsche Buchenwaldkomitee. Die Periode von 1945 bis 1958, Weimar 2010, S. 187, ISBN 3-935275-14-5

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