Tongrauer Tränen-Fälbling

Tongrauer Tränen-Fälbling
Tongrauer Tränen-Fälbling
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Tongrauer Tränen-Fälbling (Hebeloma crustuliniforme)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Träuschlingsartige (Strophariaceae)
Gattung: Fälblinge (Hebeloma)
Art: Tongrauer Tränen-Fälbling
Wissenschaftlicher Name
Hebeloma crustuliniforme
(Bulliard 1787)

Der Tonblasse oder Tongraue (Tränen-)Fälbling (Hebeloma crustuliniforme) ist ein Pilz aus der Familie der Träuschlingsartigen (Strophariaceae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Hut erreicht einen Durchmesser von 3 bis 8, selten bis 11 Zentimetern, ist anfangs gewölbt mit eingerolltem Rand und später ausgebreitet mit einem flachem Buckel und im Alter teils aufgeschlagenem Rand. Seine Oberfläche ist kahl, schmierig bis klebrig/schleimig und cremefarben bis gelbbraun und in der Mitte dunkler gefärbt. Die Lamellen stehen eng und untermischt, haben fein gezahnte Schneiden und sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Jung und bei nicht zu trockenem Wetter hängen oft Tröpfchen ausgeschiedener Flüssigkeit an den Schneiden, die beim Eintrocknen Flecken von ungleichmäßig verteiltem Sporenpulver hinterlassen. Der vollfleischige, im Alter mitunter hohle Stiel wird 4 bis 7 Zentimeter hoch und 7 bis 14 Millimeter dick bei gleichmäßiger Dicke oder verdickter Basis und hat oft weiße Rhizomorphen an der Basis. Oberflächlich ist er blass oder ähnlich der Hutoberfläche gefärbt, ohne Ringstrukturen und besonders zur Spitze hin mit feinen Flocken besetzt. Das Fleisch ist dick und weiß, schmeckt bitter und rettichartig und riecht schwach rettichartig. Die Sporen erscheinen in der Masse betrachtet (zum Beispiel als Sporenabdruck) öde braun. Sie messen 9 bis 13 auf 5,5 bis 7,5 Mikrometer, sind ellipsoid geformt und haben eine etwas raue Oberfläche. Die zahlreich vorhandenen Cheilozystiden messen 50 bis 85 auf 7 bis 9 Mikrometer und haben eine schmale Keulenform. Es sind auch Schnallenverbindungen vorhanden.

Verwechslungsmöglichkeiten

Viele weitere, meist giftige oder giftverdächtige Fälblinge haben ähnliche Hutfarben und Rettichgeruch. Der ähnliche Große Rettich-Fälbling (Hebeloma sinapizans) ist kräftiger, größer und seltener und hat einen geschuppten statt einem beflockten Stiel. [1][2]

Verbreitung und Ökologie

Er ist in Europa und Nordamerika in gemäßigt klimatisierten Gebieten verbreitet und häufig und wurde auch in Australien eingeschleppt. Er lebt in Mykorrhiza-Symbiose. Er kommt besonders gerne unter lebenden Kalifornischen Stein-Eichen (Quercus agrifolia) und Nadelbäumen (besonders Monterey-Kiefer) vor.

Systematik und Taxonomie

Er wird der Gattung der Fälblinge (Hebeloma) zugerechnet. Zur Aufspaltung der Art wurde eine Reihe neuer Arten vorgeschlagen, die sich nach Kleinigkeiten in den Merkmalen der Fruchtkörper unterscheiden, wobei nach genetischen Untersuchungen viele davon nicht haltbar sind und die Auftrennung besser nach Ökologie und Mykorrhiza-Partnern erfolgen sollte.[3]

Die offizielle Erstbeschreibung geht auf Jean Baptiste François Bulliard zurück, der die Art in einem 1787 erschienenen Werk beschrieben hat. Das Art-Epitheton des semmelfarbenen Pilzes vergleicht ihn mit kleinem, knusprigem Süßgebäck, mit Plätzchen (lateinisch crustulum).

Toxikologie

Er ist giftig. Unbekannte Toxine bewirken schwerere Magen-Darm-Störungen mit Erbrechen, kolikartigen Bauchschmerzen und Durchfall Stunden nach Einnahme.

Weblinks

 Commons: Hebeloma crustuliniforme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2001, ISBN 978-3440124086, S. 352.
  2. Gerlinde Hausner: Pilze. Die wichtigsten Speise- und Giftpilze. 2 Auflage. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 1991, ISBN 3405138116, S. 104.
  3. Duur K. Aanen, Thomas W. Kuyper, Teun Boekhout, Rolf F. Hoekstra: Phylogenetic relationships in the genus Hebeloma based on ITS1 and 2 sequences, with special emphasis on the Hebeloma crustuliniforme complex. In: Mycological Society of America (Hrsg.): Mycologia. 92, Nr. 2, März–April 2000, S. 269–281.

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