- Heete
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Die Heete (auch Hethe oder Heet)[1][2] war ein alter Mündungsarm der Weser. Sie wurde um 1450[3], nach anderen Angaben um 1500[4] eingedeicht.
Von der Mitte des 14. bis Anfang des 16. Jahrhunderts hatte die Weser ein Mündungsdelta mit mehreren Seitenarmen in den im Wesentlichen im 12. Jahrhundert entstandenen Jadebusen. Entstanden sind diese Gewässer durch Meereseinbrüche, auch wenn sie dann überwiegend Weserwasser führten. Die beiden Mündungsarme Ahne und Heete flossen von Nordenham nach Westen.
Beschreibung aus dem 18. Jahrhundert
Johann G. Visbeck schrieb 1798 in seinem Handbuch des Herzogthums Oldenburgs[1]:
„Ein dritter Arm der Weser, die Heete (Hethe), kam gleichfalls als ein ziemlich breiter, schiffbarer Fluß in der Gegend von Atens aus der Weser, oder, wie Einige meinen an zwei verschiedenen Stellen, nämlich der Hauptarm in der Nähe des Atenser alten Siels, und der Nebenarm etwas südlicher, in der Gegend des Portsieler Deiches. Der Hauptarm machte die Grenze zwischen Stad- und Butjadingerland, und floß wahrscheinlich, mit der Ahne vereinigt, beim ehemaligen Stollhammer Siel in den Jadebusen. Zur Fluthzeit floß das Wasser aus dem Jadebusen durch Stad- und Butjadingerland in die Weser; zur Ebbezeit umgekehrt. Die ehemalige bedeutende Breite dieses Flusses erhellet schon aus dem Umstande: als in dem Kriege der Stadt Bremen und ihrer Bundesgenossen (1400) mit den Butjadinger Friesen, die Bremer über diesen Fluß eine Schiffsbrücke schlugen, mußten sie 20 Eken (lange, schmale, etwa 10 bis 15 Fuß breite Schiffe) an einander legen. Sie wurde zuerst in der Gegend von Moorsee, wahrscheinlich 1450, zugedämmt, und nachmals an der Weserseite beim Atenser Siel, und ein Theil davon zum Sieltief benutzt. Noch lange nach dieser Zudämmung, wodurch auch das vorhin in der Weser belegene Mittelsand (eine etwa 700 Jück große Weser-Insel) mit dem Oldenburgischen landfest ward, hatte das Weserwasser, insonderheit das des 1746 zugedämmten Weserarmes, die kleine Weser genannt, noch einen sehr starken Zug nach der ehemaligen Heete-Mündung.“
Allgemeine Bedeutung
Das Wort Heete hat darüber hinaus auch die allgemeine Bedeutung einer teichähnlichen Wasserfläche unmittelbar an der Binnenseite eines Deiches.
Einzelnachweise
- ↑ a b Johann G. Visbeck: Handbuch einer historisch-statistisch-geographischen Beschreibung des Herzogthums Oldenburg. 1798, S. 66.
Faksimile des Buches bei Google Books. - ↑ Diedrich Rudolf Ehmck: Die Friedeburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Wesepolitik Bremens.. In: Bremisches Jahrbuch, Band 3. Bremen 1868, S. 82.
- ↑ An Weser und Jade, 1430–1499 Artikel auf der Webseite des Journalisten Klaus Dede
- ↑ Das Meer bedeutet Fluch und Segen Artikel in der Jubiläumsbeilage zum 125-jährigen Bestehen der Kreiszeitung Wesermarsch vom 29. Juni 2001
Kategorie:- Flusssystem Weser
- ↑ a b Johann G. Visbeck: Handbuch einer historisch-statistisch-geographischen Beschreibung des Herzogthums Oldenburg. 1798, S. 66.
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