Heiligkreuz-Kapelle (Trier)

Heiligkreuz-Kapelle (Trier)
Westportal, vermutlich ebenfalls 17. Jhd.
Kreuzigung und Pietà (ca. 1666), Westportal

Die Heiligkreuz-Kapelle im Trierer Stadtteil Heiligkreuz ist eine Kapelle in Kreuzform, die dem Ortsteil seinen Namen gab.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kapelle soll im 4. Jahrhundert von der Heiligen Helena (248/250–330), der Mutter Konstantins des Großen, gegründet worden sein, die Anfang des 4. Jahrhunderts in Trier lebte. 1050 bis 1060 errichtete der Trierer Dompropst Arnulf vor den Stadtmauern des mittelalterlichen Trier eine romanische Kapelle: Die Arme des kreuzförmigen Baus waren ursprünglich alle gleich lang, und auf der Vierung erhob sich zentral ein achteckiger Turm. Der Zugang erfolgte über ein Portal im Westarm. Auch wenn der Grundriss später verändert wurde, ist die Heiligkreuz-Kapelle damit einer der ältesten deutschen Kirchenbauten in der reinen Kreuzform. – Mehrere Kreuzwege führten von den Trierer Kaiserthermen aus zur Kapelle (1100 Schritte bzw. 7 Fußfälle).[1]

Um 1620 erhielt die Kapelle mehrere bauliche Veränderungen. Der Westarm wurde zu seinen heutigen Abmessungen verlängert. Auf der Ostseite wurden eine Sakristei und ein kapellenähnlicher Bau ergänzt. 1666 wurden Figuren am Westportal gestiftet. Auch erhielt die Kapelle im Barock eine neue Innenausstattung im Stil der Zeit.

1911/12 wurde der Kapelle eine Notkirche vorgebaut.[1] 1944 wurde die Kapelle großenteils zerstört und 1945 bis 1958 ohne die vorher bestehenden barocken Elemente wieder aufgebaut; nur der Westanbau wurde in seiner Länge belassen. Im Rahmen einer Renovierung 1976/77 erhielt die Kapelle wieder ihre ursprüngliche, romanische Farbfassung. Die Gewände des romanischen Portals wurden in die Stirnwand des verlängerten Westarms verlegt.[2]

1960–62 wurde im Süden der Kapelle die heutige Pfarrkirche nach Plänen des Architekten Gottfried Böhm errichtet. In ihr steht eine Grablegungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert, die aus der Heiligkreuz-Kapelle stammt.

Orgel

Die Orgel der Heilig-Kreuz-Kapelle wurde 1995 durch die Orgelbaufirma Siegfried Sauer (Höxter) erbaut. Das rein mechanische Instrument hat 36 Register auf zwei Manualen (u.a. das große französisch-romantische Schwellwerk) und Pedal. [3]

I Hauptwerk C–g3

1. Rohrbordun 16'
2. Prinzipal 8'
3. Gamba 8'
4. Hohlflöte 8'
5. Oktave 4'
6. Rohrflöte 4'
7. Quinte 22/3'
8. Superoktave 2'
9. Cornett IV 4'
10. Mixtur V 2'
11. Trompete 16'
12. Trompete 8'
Tremulant
II Schwellwerk C–g3
13. Bleigedackt 8'
14. Holzflöte 8'
15. Vox coelestis 8'
16. Salicional 8'
17. Prinzipal 4'
18. Nachthorn 4'
19. Nasard 22/3'
20. Quarte 2'
21. Terz 13/5'
22. Oktävlein 1'
23. Fourniture V 11/3'
24. Basson 16'
25. Trompette harm. 8'
26. Hautbois 8'
27. Vox humana 8'
28. Clairon 4'
Tremulant
Pedal C–f1
29. Prinzipalbass 16'
30. Subbass 16'
31. Oktavbass 8'
32. Gedackt 8'
33. Choralbass 4'
34. Holzposaune 16'
35. Trompete 8'
36. Zink 4'

Galerie

Literatur

Weblinks

 Commons: Heiligkreuz-Kapelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Wolfgang Valerius: St. Paulus, Pfarrkirche Heiligkreuz auf den Seiten des Trierer Orgelpunkts (abgerufen 17. November 2007)
  2. Heiligkreuz auf den Seiten des Trierer Orgelpunkts (abgerufen 17. November 2007)
  3. Nähere Informationen zur [http(:)//www(.)trierer-orgelpunkt(.)de/hkreuz.htm Sauer-Orgel]
49.7414694444446.6411777777778

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