- Helepolis
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Die Helepolis (griechisch ἑλέπολις ‚Stadteinnehmer‘; Plural helepoleis) war ein antiker griechischer beweglicher Belagerungsturm, der zuerst im 4. Jahrhundert v. Chr. belegt ist.
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Beschreibung und Verwendung
Dieser Belagerungsturm war konisch gebaut und nach hinten offen. Mit 9 Stockwerken war er nach Angaben von Plutarch 41 Meter hoch. Die Breite des Turms betrug die Hälfte der Höhe, also etwa 20 Meter. Der Helepolis stand auf acht massiven Holzrollen, die 3,6 Meter dick waren. Den Helepolis zeichnete eine riesige Spule im untersten Geschoss des Belagerungsturms aus, die von bis zu 200 Mann im Inneren des Turms angetrieben wurde. Diese Spule trieb dann die Rollen des Turms an, sodass sich der Helepolis selbständig vorwärts bewegen konnte. Sonst hätten die Soldaten ungeschützt den Turm von hinten schieben oder von vorne ziehen müssen.
Weiter war der Helepolis auf der Vorderseite mit Eisenplatten ausgekleidet, was ihn gegen Geschosse und Feuer schützte. So konnte diese Belagerungsmaschine laut Vitruv[1] Geschossen bis zu 30 Kilo Gewicht standhalten. Im Inneren führten zwei breite Treppen in die einzelnen Stockwerke. Die Maschine war mit verschiedenen Ballisten pro Stockwerk ausgestattet: im untersten waren riesige Katapulte, die Steine von 80 Kilo werfen konnten. Im zweiten Stock waren dann Kriegsmaschinen, die 27 Kilo schwere Steine abschießen konnten, und dann kleiner mit 14 Kilo schweren Steinen in den oberen Stockwerken. Auf der oberen Plattform waren Bogenschützen und Speerwerfer stationiert, die von dort aus auf die Verteidiger der Festung schießen konnten. All diese Ausrüstungen brachten das Gefährt allerdings auf 160 Tonnen Eigengewicht.
Geschichte
Vermutlich wurde die vielleicht auf orientalische oder karthagische Vorbilder zurückgehende Helepolis bereits von Dionysios I. von Syrakus eingesetzt; belegt ist der Begriff erst für Alexander den Großen, der eine von einem Poseidonios gebaute Helepolis bei der Belagerung von Tyros einsetzte. Besonders bekannt war die Verwendung von Helepoleis durch Demetrios I. Poliorketes bei den Belagerungen von Salamis auf Zypern 307 v. Chr. und Rhodos 304 v. Chr. In diesem Angriff scheiterte die von dem Athener Epimachos erbaute Helepolis allerdings, da die Verteidiger nach Vitruv das Feld vor der Stadt unter Wasser setzten und die Helepolis dadurch einsank und nicht mehr zu bewegen war. Die Helepolis zeichnete sich in späteren Schlachten aus. Diese Belagerungsmaschine war allerdings eher furchteinflößend als wirklich sehr effektiv: aufgrund ihres Gewichts war die Helepolis schwer zu manövrieren und für kleinere Städte nicht geeignet.
Literatur
- Leonhard Burckhardt: Helepolis. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. ?.
- Duncan B. Campbell: Greek and Roman Siege Machinery 399 BC-AD 363. Osprey Publishing, 2003, ISBN 1841766054.
- Peter Connolly: Greece and Rome at War. Greenhill Books, London 1998, ISBN 1-85367-303-X.
- Edmund Lammert: Ἑλέπολις. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,2, Stuttgart 1912, Sp. 2849.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Belagerungsgerät
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