- Herr und Frau Müller
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Herr und Frau Müller oder auch „Anna und Hans Müller“ war das Pseudonym zweier Aktivisten der Zürcher Jugendunruhen. Sie wurden am 15. Juli 1980 zusammen mit dem Polizeikommandanten, Stadträten und dem SP-Präsidenten der Stadt Zürich in die Sendung CH-Magazin des Schweizer Fernsehens eingeladen. Moderiert wurde die Sendung von Jan Kriesemer.
Statt sich, wie erwartet, für die Ziele der Aktivisten einzusetzen, spielten die beiden die Rolle besorgter Bürger und forderten zum Beispiel den Einsatz von Gummigeschossen gegen die Aktivisten, den Einsatz der Armee oder sogar den Einsatz von Napalm. Diesen Rollentausch untermauerten Herr und Frau Müller durch ihr Äusseres: Anzug, Krawatte, Bluse, traditionelle Haartracht.
Diese paradoxe Intervention von Herrn und Frau Müller führte in der Sendung zur Eskalation. Die Stadträtin Emilie Lieberherr drohte, das Studio zu verlassen. Bürgerliche Kreise reagierten im Nachgang zur Sendung mit grosser Empörung.
Die Episode gilt als einer der grössten TV-Skandale in der Deutschschweiz.
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