- Castor-Rad
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Castor-Räder (von den Herstellern als Lenkrollen bezeichnet) sind nicht angetriebene Stützräder, die in der Lage sind, sich selbständig zur aktuellen Bewegungsrichtung auszurichten. Bekannt sind sie vor allem durch ihre Verwendung bei Bürostühlen, Rollstühlen und Einkaufswagen.
Aufbau und Funktion
Castor-Räder bestehen meist aus einer oder zwei drehbaren Rollen, die mit einer zusätzlichen Drehachse, aber in vertikaler Richtung, an dem zu bewegenden Objekt montiert sind. Entscheidend für die Funktion ist, dass die Rollen-Drehachse sich nicht mit der vertikale Drehachse schneidet (Windschiefe), sondern dass sie einen gewissen Abstand, auch Nachlauf genannt, zueinander haben, so dass die Rollen nachgeschleppt werden. Wird das Castor-Rad durch das sich bewegende Objekt in eine Richtung gezwungen, die nicht der momentanen Ausrichtung der Rollen entspricht, dreht sich das Rad erst um die vertikale Drehachse in die neue Bewegungsrichtung, bis der Richtungsfehler ausgeglichen ist. Während der Neuausrichtung der Bewegungsrichtung werden die Rollen zum Reiben am Boden – insbesondere gestauchte Gummirollen und Stuhlrollen auf Teppich (Rollwiderstand) – gezwungen, wozu zusätzliche Energie benötigt wird. Ist der Nachlauf kleiner (typisches Beispiel: kleinere Stuhlrollen), wird für die Neuausrichtung der Räder wegen des Hebelgesetzes mehr Kraft benötigt, so dass das Objekt vorübergehend schwerer zu bewegen ist. Diesem lästigen Effekt begegnet man besonders häufig bei Bürostühlen mit Stuhlrollen von 50 mm Durchmesser auf Teppichen. Alternativ könnten meist auch Allseitenräder verwendet werden. Diese benötigen keine zusätzliche Energie zum Ausrichten, sind aber konstruktiv komplexer und haben aufgrund ihrer kleinen Ausgleichsrollen schlechtere Laufeigenschaften.
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