- Hetztheater
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Das Wiener Hetztheater am Weißgerber (heute 3. Bezirk Landstraße) existierte von 1755 bis 1796 als Ort für Schauspiele des Tierkampfes. Ähnliche Anlagen existierten zur Barockzeit u. a. auch in Berlin ("Hetzgarten"), Nürnberg ("Fechthaus") und Königsberg.
Geschichte
Ein erstes Wiener Theater für Tierhetzen existierte seit 1708 in der östlichen Vorstadt Leopoldstadt. 1738 bis 1743 bestand ein weiteres am Heumarkt, das wegen mangelnden finanziellen Erfolges eingestellt wurde. 1755 wurde von dem Franzosen Carl Defraine an der Stelle der heutigen Hetzgasse 2 ein großes hölzernes Amphitheater mit drei Rängen errichtet, das etwa 3000 Personen fasste und trotz hoher Eintrittspreise einige Jahrzehnte florierte. Der grausame Spaß, an den heute der Wiener Dialektausdruck „Hetz“ (in der Bedeutung von „Spaß“) erinnert, verfiel allerdings aufklärerischer Kritik. Am 1. September 1796 brannte das Hetztheater ab, wobei zwei Löwen, ein Panther und mehrere Bären zu Tode kamen. In der Folge wurde von Kaiser Franz II. keine Bewilligung für die Abhaltung von Tierhetzen mehr erteilt.
Literatur
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Wien 1992-1997. Bd. 3; S. 175
- Stadtchronik Wien. Wien 1986, S. 166f
- Helmut Kretschmer: Theaterbrände in Wien. Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 1981, (Wiener Geschichtsblätter Beiheft 7, 1981), (Ausstellungskatalog: 154. Kleinausstellung des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Rathaus, 6. Stiege, 1. Stock, Dezember 1981 bis Februar 1982), S. 4–5.
Weblinks
- Das k. k. privilegierte Hetztheater unter den Weißgerbern
- Bezirksmuseum Landstraße – Das Hetztheater
- Austria-Forum – Hetztheater
48.20963888888916.387277777778Koordinaten: 48° 12′ 35″ N, 16° 23′ 14″ OKategorien:- Geschichte Wiens
- Zirkusgeschichte
- Tierkampf
- Theatergeschichte
- Erbaut im 18. Jahrhundert
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