- Hibuki
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Hibuki (jap. 秘武器, dt. „Geheimwaffe“) ist eine japanische Geheimwaffe der Geisha aus der Edo-Zeit.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Ein Hibuki besteht aus einem schwertähnlichen Stiel, der als Griff fungiert. Der Griff erinnert in seiner Form an einen Zylinder, verjüngt sich jedoch zur Mitte hin ein wenig, vermutlich um ein leichteres Halten zu gewährleisten. Im Endbereich verbreitert sich die Form wieder und mündet in einen Kegel, aus dessen Ende ein deutlich schmälerer, zylindrischer Spieß ragt. Dieser Spieß dient als Halterung für den Hammerkörper. Zwischen Hammerkörper und Griff wird mittels einer Schnur eine leicht ovale Kugel befestigt. Die Schnur, eine zweifach in sich gedrehte Kordel, verbindet den Schaft des Hibuki auf der Höhe des Hammers mit der Kugel, an dessen Oberseite sie befestigt ist. An der Unterseite der Kugel befindet sich ein Loch, das es erlaubt, den Spieß unter der Kugel zu verstecken. Am Ansatz der Spitze, direkt oberhalb des Griffes, wird der Hammerkörper, der zwei an der Spitze miteinander verbundenen Kegeln ähnelt, aufgesetzt. An den Seiten des Hammerkörpers befinden sich zwei unterschiedlich große konkav gewölbte Einbuchtungen. Eine dritte Einbuchtung, die kleinste, findet man an der Unterseite des Griffes. Mit Ausnahme des Fadens, bestehen alle Teile des Hibuki aus Holz. Während die Kugel vollständig glänzend rot lackiert ist, sind Griff und Hammerkörper nur leicht verziert. Die äußeren Ränder der drei Tellerschalen sowie das obere Ende des Griffes zieren farbige, dünne Streifen in dunkelgrün und blassrosa. Alle Holzteile wurden mit einem durchsichtigen Schutzlack überzogen.
Maße: Die Gesamtlänge beträgt 17 cm, davon entfallen 7 cm auf die 1 cm breite Spitze und 10 cm auf den Griff, der an seiner breitesten Stelle einen Durchmesser von 3 cm hat. Der Hammerkörper ist 6 cm lang; die größere Hammerschale hat einen Durchmesser von 4 cm, die kleinere einen Durchmesser von 3,5 cm. Die Länge der Schnur kann von Modell zu Modell variieren. Die Kugel ähnelt einem abgeflachten Ei, die Länge beträgt 7 cm, bei einem Radius von 3 cm.
Verwendung
Bei dem Hibuki handelt sich um eine japanische Selbstverteidigungswaffe japanischer Frauen aus der Edo-Zeit (1600-1868). Sie war ein beliebtes Utensil der Geishas, welche die Waffe oft an ihrem Obi befestigten, da es durch das Spiel-ähnliche Aussehen in der Öffentlichkeit keine Aufregung verursacht hat. Das Hibuki wurde mit verschiedensten Farben und Mustern bemalt. Auch der Aufbau diente zur Tarnung der Waffe. Unter einer farbigen Kugel verbirgt sich eine Holzspitze, mit der man in gefährlichen Situationen durch Stechattacken den Angreifer in die Flucht schlagen konnte. Auch der hammerartigen Mittelteil (tsuchi, Hammer), wurde zur Verteidigung durch Schlagattacken verwendet. Die Kugel ist durch einen Faden (ito) mit dem Griff verbunden, damit sie nicht so leicht zu verlieren ist. Des Weiteren kann durch das Werfen der Kugel der Angreifer abgelenkt und dann mit einem gezielten Stoß der Waffe verletzt werden.
Geschichte
Ursprünglich war das Hibuki ein Fischfanggerät der Ainu, einer der Ureinwohnerstämme Japans, und wurde chikuchikuheika (ちくちく兵か, stechende Waffe) genannt. Erst in der Edo-Zeit erkannten die Frauen, vor allem Prostituierte, einen gefährlichen Nutzen in diesem Holzgegenstand, denn unter der abnehmbaren Kugel konnte der kleine Holzstab schärfer geschliffen oder sogar durch Metall ersetzt werden. Eine perfekte Waffe, um sich betrunkener oder aufdringlicher Männer zu entledigen.
Weblink
Quellen
- Takauchi Tamako, 1986, The art of self defence in old Japan, London: Brickslane Verlag
- Nakano Haruki, 1999, Geheimnisse einer Geisha, Tokyo: Gogomonogatari
- Taro Yamada, 1993, Erzählungen aus dem alten Japan, Köln: Verlag Hans Peter & Hans Dieter
Kategorie:- Kultur (Japan)
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