Jaromír Honzák

Jaromír Honzák
Jaromir Honzák bei einem Konzert im Prager Jazz Dock, 2011

Jaromír Honzák (* 31. August 1959 in Litoměřice) ist ein tschechischer Jazz-Bassist, Komponist und Musikpädagoge.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Jaromír Honzáks Vater war Swing-Trompeter und Bandleader.[1] Honzák begann mit sechs Jahren mit dem Klavierspiel, mit 14 Jahren lernte er Kontrabass. Nach der Graduierung am Konservatorium von Teplice 1982 und der Ableistung des Militärdienstes in einer Armeeband in Prag arbeitete er in der tschechischen Jazzszene. Er war Mitbegründer der Formation Naima – benannt nach dem gleichnamigen Coltrane-Titel – mit der 1985 ein erstes Album entstand. Seitdem arbeitete er mit gastierenden Musikern wie Art Farmer, Phil Wilson, Don Friedman, Allan Praskin, Giovanni Basso, Amina Claudine Myers und Victor Lewis, trat auf internationalen Jazzfestivals in Helsinki, den Ingolstädter Jazztagen, Leverkusener Jazztagen, der Jazz Jamboree in Warschau[2] und 1996 auf dem Festival International de Jazz de Montréal auf.[3]

1989 erhielt er ein Stipendium zum Studium am Berklee College of Music in Boston, wo er Unterricht bei Bruce Gertz, Hal Crook, John LaPorta und Rick Peckham hatte; in dieser Zeit spielte er mit Jorge Rossy, Kurt Rosenwinkel, Roy Hargrove, Mark Turner und Chris Cheek. Nach seiner Rückkehr nach Tschechien 1990 legte er eine Reihe von Aufnahmen unter eigenen Namen vor, arbeitete mit tschechischen Musikern wie Iva Bittová, Karel Růžička und Vladimír Václavek.[4] Honzák tritt auch regelmäßig in Polen auf, u. a. mit Jan Wróblewski, Zbigniew Namyslowski und Krzesimir Debski. Er wirkte u. a. bei Aufnahmen von Emil Viklický (Lacrimosa – Má Je Pomsta 1995) mit.[5] Gegenwärtig arbeitet Honzák mit einer eigenen Quartett/Quintett-Formation und einem Quartett namens Face of the Bass mit der Pianistin Beata Hlavenková und dem Schlagzeuger Roman Vícha.[6] Ferner spielt er mit dem Drum ’n’ Bass-Ensemble Sato San-To und ist Mitglied der Eben Brothers Band. Honzák leitet die Abteilung Jazz am Jaroslav Ježek-Konservatorium in Prag, wo er seit 2003 Bass und Improvisation unterrichtet.[2]

Honzák ist nicht mit dem gleichnamigen tschechischen Klarinettisten und Saxophonisten (* 1929) zu verwechseln.

Auszeichnungen

Mehrere seiner Alben wurden mit dem Angel-Preis als beste tschechische Jazz-Aufnahmen des Jahres ausgezeichnet. 2009 gewann sein Album A Question to All Your Answers den dritten Platz in der Kategorie Instrumental Jazz Album des Just Plain Folks Award.[2]

Diskographische Hinweise

  • Getting There Together (PJ Music, 1995)
  • Earth Life (Cube Metier, 2000)
  • Present Past (Indies, 2003)
  • A Question to All Your Answers (Animal Music, 2007)
  • ''Little Things (Animal Music, 2009) mit Chris Cheek

Einzelnachweise

  1. Interview mit Radio Praha
  2. a b c Webpräsenz/Biografie
  3. Programm des Festival International de Jazz de Montréal 1996
  4. Information zum David Dorůžka-Josefine Lindstrand Quartet
  5. Jaromír Honzák bei Discogs (englisch)
  6. Beata Hlavenkova

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