Hungerturm (Deutschfeistritz)

Hungerturm (Deutschfeistritz)

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Hungerturm
Entstehungszeit: im späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Deutschfeistritz
Geographische Lage 47° 13′ 34,3″ N, 15° 17′ 2,5″ O47.22620555555615.284030555556Koordinaten: 47° 13′ 34,3″ N, 15° 17′ 2,5″ O
Hungerturm (Steiermark)
Hungerturm

Der so genannte Hungerturm ist eine in Deutschfeistritz in der Steiermark gelegene Burgruine. Er kann als Vorburg zur Burg Waldstein angesehen werden.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Hungerturm steht auf einer Anhöhe über der zu Deutschfeistritz gehörenden Katastralgemeinde Waldstein. Diese Anhöhe befindet sich südlich der Burg Waldstein.[1]

Geschichte

Je nach Quellenlage wurde im 11. oder 12. Jahrhundert ein hölzerner Bau an der heutigen Stelle der Burg errichtet. Dieser wurde wahrscheinlich im späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert durch die heutige Burg ersetzt.

Gestaltung

Die Anlage umfasst einen fast quadratischen, vierstöckigen Wohnturm, der von einer frei stehenden ovalen Ringmauer umgeben ist. Der Turm ist an der Nordseite rund 9,6 Meter und an den anderen drei Seiten rund 10,2 Meter breit. Er ist 15 Meter hoch und weist ein Bruchsteinmauerwerk auf. Sein Mauerwerk ist am Boden rund 230 Zentimeter dick und nimmt mit zunehmender Höhe ab. In Abständen von 50 bis 60 Zentimetern weist er ebene Abgleichslagen auf. Die Höhe der Abgleichslagen stimmt genau mit der Stärke der, aus Tuff gehauenen, Eckquader überein. Der ursprüngliche Zugang zum Turm war ein Hocheinstieg und befindet sich an der Ostseite in rund 5 Meter Höhe. Der Eingang weist unter anderem ein, aus behauenen Steinen errichtetes, gotisches Spitzbogenportal auf, dass nur mehr teilweise erhalten ist. Weiters kann man die Konsolen und die Falz für die frühere Klappbrücke noch gut erkennen. Vor dem Zugang befinden sich stehende Brückenpfeiler auf welche die Brücke herab gelassen werden konnte. Von diesen Pfeilern führte wahrscheinlich ein Steg zum nördlichen Teil der Burgmauer. Heute kann der Turm auch durch eine erweiterte Lichtscharte im Kellergeschoss betreten werden. Im Süden wird der Turm durch einen massiven Mauerpfeiler gestützt.[1]

Das Stockwerk hinter dem ursprünglichen Zugang wurde von einem Kreuzrippengewölbe überdacht. Über dem Gewölbe findet man noch Balkenlöcher die von einer Balkendecke stammen. Es gibt keine Hinweise ob das Gewölbe später oder zusammen mit der Balkendecke errichtet wurde. Weiters führte eine, wahrscheinlich an der Nordseite der Etage gelegene, Treppe in die oberen Stockwerke. An allen vier Seiten der Stockwerke findt man jeweils einen Lichtschlitz. Über den ehemaligen Zugang befindet sich eine, heute zugemauerte, Tür welche zu einem Erker über dem Hocheinstieg führte.[1]

Die rund einen Meter dicke Ringmauer die den Turm umgibt ähnelt einem, leicht verzogenen, Oval und wurde aus geraden Mauerstücken errichtet. Der Zugang befindet sich im Nordosten und hatte früher eine Wippbrücke von der heute noch das, aus Stein geformte, Drehgelenk erhalten ist. An der Nordseite wird die Mauer durch vier Stützpfeiler verstärkt. Aus der Mauer wurden nachträglich fünf Schießscharten heraus gebrochen. Im nördlichen Bereich findet man zudem einen einzelnen, mit Steinsturz und einem Gewände aus Hausteinen versehenen, Lichtschlitz. Der Burghof wurde durch eine weitere, kurze Mauer mit einem Tor in zwei Teile geteilt. Diese schloss in der nordöstlichen Ecke an den Wohnturm an und ist heute, bis auf einige Teile des Schulterbogenportals, nicht mehr erhalten. Über dieser Mauer befand sich wahrscheinlich ein hölzerner Wehrgang der vom Haupttor aus mit einer Treppe erreichbar war.[1]

Im Nordwesten wurde aus einem steilen Felsen ein Halsgraben heraus gehauen. Weiters findet man etwas nordöstlich der Burg mehrere Abschnittsgräben sowie ein Hügeloval welche wahrscheinlich vom hölzernen Vorgängerbau des Hungerturms stammen.[1]

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Der Hungerturm bei Waldstein. www.burgenseite.com, abgerufen am 25. September 2011 (deutsch).

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