- Kuutuktu
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Kuutuktu[1]oder Khutukhtu[2] (chinesisch 呼圖克圖 / 呼图克图 Hūtúkètú, W.-G. Hu-t'u-k'o-t'u; Transkription aus dem Mongolischen) mit der Bedeutung von "langlebige Person", auch von Unsterblichkeit[3], ist ein von der kaiserlichen Regierung der Qing-Dynastie verliehener Titel an große Lebende Buddhas des tibetischen Buddhismus in den von Tibetern und Mongolen bewohnten Gebieten Chinas. Lebende Buddhas der ersten Klasse wurden im Register des Lifanyuan[4] (im chinesischen Kaiserreich der Mandschu-Dynastie das Ministerium für Minoritäten-Angelegenheiten) verzeichnet, jede Reinkarnation bzw. Wiederverkörperung[5] musste durch die Zentralregierung anerkannt werden, die ihr den Titel verlieh. 1719 ernannte Kaiser Kangxi den Lebenden Buddha Dagyab Chetshang Loden Sherab (brag g.yab che tshang blo ldan shes rab)[6] zum Kuutuktu.[7] Seit der Regierungszeit des Kaisers Qianlong musste die “Reinkarnation” durch die von der Qing-Regierung durchgeführte Losziehung aus der goldenen Urne[8] bestätigt werden. Der Status der Kuutuktus rangiert an zweiter Stelle nach dem Dalai und Panchen. Einige große Kuutuktus hatten in der Lokalregierung in Tibet das Amt eines Regenten[9] übernommen. Bis zum Ende der Qing-Dynastie waren zweihundertdreiundvierzig Kuutuktus im Lifanyuan (Ministerium für Minoritäten-Angelegenheiten) registriert.[10]
Übersicht
- Changkya Hutuktus von Gonlung; chinesisch 章嘉呼圖克圖 / 章嘉呼图克图 Zhangjia hutuketu
- Jetsun Dhampa Hutuktus der Mongolei; chinesisch 哲布尊丹巴呼圖克圖 / 哲布尊丹巴呼图克图 Zhebuzun Danba hutuketu
- Tatsak Hutuktus von Kündeling 达察(济咙)呼图克图
- Demo Hutuktus von Tengyeling 第穆呼图克图
- Tsemonling Hutuktus 策墨林呼图克图
- Reting Hutuktus 热振呼图克图
- Dedrug Hutuktus 德柱呼图克图
- Pakpalha Hutuktus; (chinesisch 帕巴拉呼圖克圖 / 帕巴拉呼图克图 Pabala hutekutu)
- Akya Hutuktus von Kumbum; chinesisch 阿嘉呼圖克圖 / 阿嘉呼图克图 Ajia hutuketu
- Thuken Hutuktus von Gonlung; chinesisch 土觀呼圖克圖 / 土观呼图克图 Tuguan hutuketu
Siehe auch
Literatur
- Kiciyelfu: "A Textual Study of The Post and Rank of "Khutukhtu" in Tibetan Buddhism" (tibetinfor.com)
- Erklärendes Wörterbuch zum chinesischen Buddhismus. Chinesisch-Sanskrit-Deutsch. Von Heinrich Hackmann. Nach seinem handschriftlichen Nachlass überarbeitet von Johannes Nobel. Herausgegeben von der Religionskundlichen Sammlung der Universität Marburg/Lahn. Leiden 1951 (Online).
Nachschlagewerke
- Cihai („Meer der Wörter“), Shanghai cishu chubanshe, Shanghai 2002, ISBN 7-5326-0839-5
Weblinks
- Lamaistische Volksreligion in der Mongolei: Khutugtu (Wiedergeburten)
- Governmental Organization of Old Tibet - Englisch
- Hutuketu - Chinesisch
- hū tú kè tú - Chinesisch
- Hutuketu - Chinesisch
- Hutuketu - Chinesisch
- Huangquan xia de shangceng lama - Chinesisch
Einzelnachweise
- ↑ Mandschurische Lesung nach dem Xin Man-Han da cidian (Neuen Großen Mandschurisch-Chinesischen Wörterbuch), Ürümqi: Xinjiang renmin chubanshe 1994, S.499b: Eintrag “kuutuktu", mit dem Beispielsatz: „kuutuktu i suruk i temen emu minggan sunzha tangguu uyunzhu emu.“ (In der Viehherde des Lebenden Buddha (kuutuktu) gab es tausendfünfhunderteinundneunzig Kamele.) (Übers. R.St.) Entsprechend dem tibetischen Tulku, ihnen kommt der tibetische Titel Rimpotsche (Rinpoche) zu.
- ↑ Vgl. Kiciyelfu: "A Textual Study of The Post and Rank of "Khutukhtu" in Tibetan Buddhism" (tibetinfor.com)
- ↑ Cihai,S.679c
- ↑ 理藩院 Lǐfānyuàn
- ↑ chin. zhuanshi
- ↑ bzw. Chaya Qecang Nordain Xerab, chin. 察雅切仓罗登西饶 Chaya Qiecang Luodeng Xirao, bzw. kurz 察雅切仓活佛 Chaya Qiecang huofo ‚Lebender Buddha Chaye Qiecang‘; vgl. Chamdo in History - tibetinfor.com (gefunden am 30. Oktober 2009)
- ↑ vgl. Dagyab Rinpoche
- ↑ chin. 金瓶掣签 jīnpíng chèqiān
- ↑ chin. shezheng
- ↑ Hutuketu(chinaculture.org) (gefunden am 30. Oktober 2009)
Kuutuktu (Alternativbezeichnungen des Lemmas)hu-thug-thu, ho-thog-tu, xutagt
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