Mikael Juul Hvorslev

Mikael Juul Hvorslev

Mikael Juul Hvorslev (* 25. Dezember 1895 in Allinggaard, Svostrup, Dänemark; † 7. Dezember 1989) war ein dänischer Pionier der Bodenmechanik.

Hvorslev machte 1913 in Viborg sein Abitur und studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Dänemarks, wo er 1918 seinen Abschluss machte. Danach arbeitete er als Ingenieur bei der Errichtung von Stahlbeton- und Industriebauten in Frankreich und Dänemark. 1921 bis 1932 war er am Bau von Wasserkraftwerken und Dämmen in den USA und Kolumbien beteiligt. Danach ging er wieder zur Universität und studierte Geotechnik an der Universität Wien bei Karl von Terzaghi, wo er 1936 promoviert wurde (Über die Festigkeitseigenschaften gestörter bindiger Böden). In seiner Dissertation entwickelte er ein eigenes Ringschergerät, der es ermöglichte bei der Untersuchung der Scherfestigkeit von Böden zu reproduziblen Ergebnissen zu kommen. Er berichtete darüber auf dem ersten Internationalen Kongress für Bodenmechanik und Grundbau in Harvard 1937. 1938 bis 1946 arbeitete er im Bodenmechanik Labor von Terzaghi und Arthur Casagrande an der Harvard University und danach ab 1946 als Wissenschaftler und später Berater an der Waterways Experimental Station (WES) des United States Army Corps of Engineers in Vicksburg (Mississippi)[1], wo er an vielen geotechnischen Projekten von Panama bis Grönland beteiligt war. 1965 ging er offiziell in den Ruhestand, beriet aber weiter bis 1976.

Am WES forschte er unter anderem über die Entnahme ungestörter Bodenproben (Subsurface explorations and sampling of soils for civil engineering purposes, WES 1948).

1946 wurde ihm der Lehrstuhl für Hafenbau und Grundbau an der Technischen Universität Dänemarks angeboten, er lehnte aber ab. Er war Mitglied der dänischen Akademie für Technikwissenschaften und Ehrenmitglied der dänischen geotechnischen Gesellschaft. 1969 erhielt er den Forschungspreis der US Armee. 1957 erhielt er den Walter L. Huber Forschungspreis der ASCE, deren Ehrenmitglied er 1979 wurde. 1965 erhielt er den Terzaghi Preis.

Literatur

  • Nachruf von Lundgren, Krebs Ovesen, Geotechnique, Band 40, 1990, S.677

Einzelnachweise

  1. Geschichte der WES mit Biographie von Hvorslev

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Geotechnik — ist ein Oberbegriff für verschiedene Einzeldisziplinen im Bauingenieurwesen, die sich mit dem Baugrund beim Bauen auf, in oder mit Boden oder Fels befassen. Als Einzeldisziplinen sind vor allem zu nennen: Erd und Grundbau, Bodenmechanik,… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl von Terzaghi — im Alter von 43 Jahren Karl von Terzaghi (Karl Anton Terzaghi Edler von Pontenuovo)[1] (* 2. Oktober 1883 in Prag; † 25. Oktober 1963 in Winchester (Massachusetts)) gilt als der Begründer der modernen, wissenschaftlichen B …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bedeutender Ingenieure — Siehe auch: Liste von Erfindern, Liste der Biographien, Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur, Liste Persönlichkeiten der Elektrotechnik Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W …   Deutsch Wikipedia

  • Laurits Bjerrum — (* 6. August 1918 in Farsø, Dänemark; † 27. Februar 1973) war ein in Norwegen wirkender Pionier der Bodenmechanik. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sonstiges 3 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Terzaghi Award — Der Terzaghi Award ist eine vom Geo Institute der American Society of Civil Engineers (ASCE) vergebene Ehrung für Geotechnik. Er ist nach Karl von Terzaghi benannt. Er wird im Allgemeinen in ungeradzahligen Jahren seit 1963 vergeben. Er wird… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”