Iliou Melathron

Iliou Melathron

Iliou Melathron (griechisch Ιλίου Μέλαθρον, Palast von Ilion) ist ein Neorenaissance-Palais im Zentrum der griechischen Hauptstadt Athen, das sich Heinrich Schliemann von seinem Freund, dem Architekten Ernst Ziller, als Familienwohnsitz erbauen ließ. Heute beherbergt es das Numismatische Museum.

Iliou Melathron, Entwurf Zillers, um 1878

Inhaltsverzeichnis

Gebäude

Iliou Melathron
Illiou Melathron für Schliemann

Das Palais wurde 1878/79 erbaut und am 30. Januar 1881 eingeweiht, nachdem das Interieur ein Jahr lang von dem slowenischen Maler Jurij Šubic (1855-1890) ausgemalt worden war.

Das Gebäude hat eine Grundfläche von 25 × 23 Metern. Es folgt formal dem italienischen Renaissance-Stil toskanischer Prägung, hat jedoch auch viele Zitate aus der griechischen Antike. Die eindrucksvolle Fassade an der Panepistimiou (Universitätsstraße) wird von einer doppelstöckigen dunkelrot ausgemalten Loggia beherrscht, die von einer Arkade ionischer Marmorsäulen abgeschlossen wird. Das Palais ist an drei Seiten von einem Garten umgeben. Die Hakenkreuzsymbole am Zaun sind Vorbildern in Troja nachempfunden, die Schliemann dort ausgrub und als Feuerquirl interpretierte.

Nutzung

Im Erdgeschoss waren zwei Museumsräume für Heinrich Schliemanns Grabungsfunde untergebracht, ferner die Hauswirtschaftsräume. Im ersten Obergeschoss befanden sich die großen Empfangsräume wie der Hesperiden-Saal, ein Gesellschafts- und Ballsaal, der für Empfänge und als literarischer Salon diente. Im zweiten Obergeschoss waren Schliemanns Arbeitsräume, seine Bibliothek mit Büro und die Wohnräume der Familie eingerichtet. Heinrich Schliemann und seine Familie bewohnte Iliou Melathron bis zu seinem Tod 1890, dann erbte es seine Ehefrau Sophia Schliemann. Diese verkaufte es 1926 an den griechischen Staat.

Von 1934 bis 1981 war das Haus Sitz des obersten griechischen Gerichtshofes Areopag. Danach wurde es umfangreich saniert. Seit Dezember 1998 beherbergt es das Numismatische Museum.

Raumaufteilung

Iliou Melathron: Grundrisse mit Raumplanung, Entwurf von Ziller

Die folgende Raumaufteilung bezieht sich auf die Planung Zillers in seinen im Bild dargestellten Grundrissen:[1]

Erdgeschoss

  • 1,2: Museum
  • 3–5: Dienerzimmer
  • 6: Keller
  • 7: Küche
  • 8: Bad

Erstes Stockwerk

Illiou Melathron im Inneren
  • 9: Halle
  • 10–12: Gesellschaftsräume
  • 13: Speisezimmer
  • 14–16: Toiletten

Zweites Stockwerk

  • 17: Vorraum
  • 18: Bibliothek
  • 19,20: Arbeitszimmer
  • 21: Schlafzimmer
  • 22–25: verschiedene Zimmer

Weblinks

 Commons: Numismatisches Museum Athen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. Wilhelm Limpert-Verlag, München 1942, S. 151.
37.977823.7354

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