Innovationsaudit

Innovationsaudit

Das Innovationsaudit ist eine umfassende, systematische Analyse der Innovationsfähigkeit von Unternehmen mit dem vorrangigen Ziel, diese zu verbessern. Es befähigt sowohl klein- und mittelständische Unternehmen, das eigene Innovationsverhalten richtig einzuordnen, spezifische Verbesserungspotentiale zu erkennen, sowie Entwicklungsmaßnahmen gezielt und effizient umzusetzen.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Innovation und Innovationsfähigkeiten von Unternehmen werden immer mehr zu Wettbewerbsvorteilen um am Markt bestehen zu können und sich von Wettbewerbern positiv abzugrenzen. Um die eigene Innovationsfähigkeit gezielt zu steigern ist es sinnvoll die Innovationsfähigkeit zu erhöhen. Voraussetzung hierfür ist es, sowohl die Stärken, als auch die Schwächen, die im Hinblick auf die Innovationsfähigkeit bestehen, zu erkennen. Innovationsaudits sind ein Instrument zur Messung der Innovationsfähigkeit eines Unternehmens. Sie geben einen Überblick über den Ist-Zustand und zeigen darüber hinaus Möglichkeiten zur Optimierung der Innovationsfähigkeit auf.

Anforderungen an ein Innovationsaudit

Die Anforderungen die an ein Innovationsaudit gestellt werden sind vielfältig und von der Form des Audits, der Unternehmensgröße und der Zielsetzung abhängig. Einige Anforderungen gelten jedoch für alle Formen:

  • Kosten / Nutzen Verhältnis
  • Verfügbarkeit der benötigten Daten
  • Unabhängigkeit der Auditoren
  • Kommunikation zwischen Unternehmen und Auditor
  • Individualisierung des Audits
  • Unterstützung durch die Unternehmensleitung
  • Qualitäts- und Ergebnissicherung
  • Dokumentation während der Auditierung
  • Qualifizierte Mitarbeiter, qualifizierte Auditoren

Formen eines Audits

Selbstaudit

Die Durchführung eines Selbstaudits soll durch eigene Mitarbeiter und möglichst ohne externe Hilfestellung erfolgen. Es besteht jedoch die Möglichkeit Werkzeuge von externen Anbietern einzukaufen (Fragebögen, Online-Tools).

Vorteile:

  • Geringe Kosten
  • Geringer Zeitaufwand
  • Hohe Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen der Branche

Nachteile:

  • Tendenziell weniger vertrauenswürdig als ein externer Partner
  • Standardisierung kann Eigenheiten des Unternehmens vernachlässigen
  • Zertifizierung nicht möglich, bzw. von geringer Aussagekraft

Geführte Audits

Werden in der Regel von Unternehmensberatungen, Instituten und Lehrstühlen angeboten, die dann das Audit komplett planen, durchführen und nachbereiten.

Vorteile:

  • Hoher Aussagewert
  • Neutrale Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven
  • Individuell an Unternehmen anpassbar
  • Zertifizierung möglich

Nachteile:

  • Hoher Kostenaufwand
  • Hoher Zeitaufwand
  • Aufgrund Individualisierung geringe Vergleichbarkeit

Mischform

Neben dem Selbstaudit und dem gührtem Audit gibt es auch Mischformen, die beide Modelle miteinander kombinieren.

Umsetzung der Auditergebnisse

Unabhängig von der der Form des Audits wird das Audit mit einem Abschlussbericht bewertet. Der Ist-Zustand wird aufgeführt und die Stärken und Schwächen werden herausgestellt (z. B. mit einer SWOT-Analyse). Mit den gewonnen Erkenntnissen ist es nun sinnvoll Benchmarking zu betreiben, das heißt den Vergleich mit dem stärkstem Wettbewerber (soweit möglich). So erhält man dann einen genauen Überblick wo das eigene Unternehmen steht. Aus diesen Ergebnissen wird deutlich, in welchen Bereichen des Unternehmens Handlungsbedarf besteht. Die Verantwortlichen sollten nun diskutieren, welche Maßnahmen diese Situation verbessern könnten. Idealerweise wird ein Maßnahmenkatalog erstellt, damit später auch ein Controlling der Maßnahmen möglich ist. Die Maßnahmen sollten praxistauglich sowie finanziell und im zeitlichen Aufwand planbar und überschaubar sein.

Fazit

Um am Markt bestehen zu können werden Innovationen aufgrund der immer kürzer werdenden Produktzyklen und des steigenden Wettbewerbsdruck immer wichtiger. Durch das Innovationsaudit wird der IST-Zustand in Sachen Innovationsfähigkeit ermittelt. Auf diesem Wege werden Schwachstellen erkannt. Dies ist die Voraussetzung dafür, das diese auch bekämpft werden können. Bei den Stärken gilt es, diese auch zu nutzen. Bei der Durchführung des Audits können eine Vielzahl von Problemen auftreten. Diese sind in der Regel menschliche Gewohnheiten, Zeitmangel oder eine schlechte Innovationskultur eine Rolle. Gelingt es, diese Problemen durchdacht entgegenzutreten, so ist das Innovationsaudit ein gutes Instrument die Innovationsfähigkeit systematisch zu steigern.

Literatur

  • Martin Kaschny, Nadine Hürth: Innovationsaudit. Chancen erkennen, Wettbewerbsvorteile sichern. Schmidt, Berlin 2010, ISBN 978-3-503-12030-7.
  • Tom Sommerlatte, Georg Beyer, Geritt Seidel: Innovationskultur und Ideenmanagement. Strategien und praktische Ansätze für mehr Wachstum. Symposion, Düsseldorf 2006, ISBN 3-936608-75-X.

Weblinks


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