- Irisches Nationalmuseum
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Das Irische Nationalmuseum (Irish National Museum) in Dublin wurde 1890 gegründet. Es führte die Sammlungen der Royal Irish Academy, des Museum of Irish Industry des National History Museum und des Dublin Museum of Science and Art unter einer Verwaltung zusammen. Zunächst reflektierte es den britisch-imperialistischen Blick auf die Welt und enthielt kaum speziell Irisches. Erst nach der Bildung des irischen Freistaats 1922 sollte es auf Wunsch der Regierung auch ein Propagandainstrument des irischen Nationalismus sein. Verwaltungstechnisch unterstand es dem Erziehungsministerium.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zu den wichtigsten Ausstellungsstücken gehörte z.B. ein 1846 im Sikh Krieg erbeutetes Feldgeschütz sowie das 1790 nach Irland importierte Sofa des Lord Chancellor. Die Großwildpräparate des National History Museum sind die Beute von Livingstones Expeditionen.
Zwar wurde bereits 1890 mit George Coffey ein erster Superintendent of Irish Antiquities ernannt, eigene Ausgrabungen speziell zur irischen Geschichte, unter Leitung des Museums, fanden erst statt, nachdem eine Kommission mit dem schwedischen Prof. Nils Lithberg 1927 einen Reorganisationsplan erstellt hatte. Die Umsetzung übernahm der Österreicher Adolf Mahr, der zunächst Keeper of Irish Antiquities und 1934 bis 1939 Direktor des Museums war.
Zunächst ordnete Mahr die Aufstellung neu. Die irischen Artefakte wurden in der zentralen Halle aufgestellt, Goldschmuck usw. aus den Tresoren in die allgemeine Ausstellung gebracht. Weiterhin förderte er verstärkt ab 1931 junge Archäologen, die moderne wissenschaftliche Methoden erstmal in die Archäologie einbrachten. Dabei überschritt er öfter seine Kompetenzen und wartete nicht die vorgeschriebenen Genehmigungen ab.[1] Trotzdem standen dem Haus in den 1930ern nur ein Drittel der Mittel zur Verfügung, die es unter der Kolonialherrschaft gehabt hatte.
Der emigrierte irische Jude Albert Bender spendete 1931 eine Sammlung von 22 tibetanischen Bildern auf Leder. In den nächsten Jahren folgten weitere Asiatica, wobei 1932 die Sammlung zu Ehren seiner Mutter benannt und im Augusta Bender Memorial Room of Far Eastern Art ausgestellt wurde. Die Eröffnung des Saales am 25. Juni 1934 erfolgte durch den Taoiseach Éamon de Valera. Die Bestände sind seit 1973 im Magazin.
Abteilungen
Bis 1922 gehörte auch Leinster House, seitdem Sitz des irischen Parlaments, zu den Ausstellungsorten
Die Ausstellungen befinden sich heute an mehreren Standorten
- Archäologie: Kildare St
- Decorative Arts & History: Collins Barracks
- Country Life: Turlough Park, Castlebar, Co. Mayo
- Natural History Museum, Merrion Street
Die 1997 eingerichtete Abteilung in den Collins Barracks ist heute Sitz der Verwaltung. 1991 eröffnete das Museum gemeinsam mit dem Electricity Supply Board das Number Twenty Nine Lower Fitzwilliam Street, das dem Stadtleben im Georgianischen Dublin gewidmet ist. In der Außenstelle für Landleben (Country Life), die 2001 eröffnet wurde, wird das ländliche Leben des 18. und 19. Jahrhunderts rekonstruiert.
Literatur
- ↑ Gerry Mullins; Seán O'Keeffe (Ed.); Dublin Nazi No. 1: The Life of Adolf Mahr; Blackrock 2007; ISBN 978-1-905483-19-8, S 38ff
Weblinks
Commons: Irisches Nationalmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien53.339722222222-6.2533333333333Koordinaten: 53° 20′ 23″ N, 6° 15′ 12″ WKategorien:- Museum in Dublin
- Bauwerk in Dublin
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