Isaak Stabhalter-Flury

Isaak Stabhalter-Flury

Isaak Stabhalter-Flury (* 1907 in Fahrnau (Landkreis Lörrach); † 1977 in Wehr) war ein Schwarzwälder Mundartdichter und Maler.

Leben

Als Sohn eines polnischen Einwanderers und einer Fahrnauerin wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf. Er besuchte die örtliche Grund- bzw. Volksschule, brach seine Schulzeit im Alter von zwölf Jahren ab, um bei seinem Vater eine Lehre als Schuhmacher zu beginnen. Auch die Lehre brach er ab und gingen gegen den Willen seiner Eltern als 17jähriger nach Berlin, um dort an einer Kunstakademie zu studieren. 1927 trat er der KPD bei und war aktiv an sozialen Veranstaltungen beteiligt. Obwohl er in Berlin eine glückliche Zeit genoss, ging er, vermutlich von seinen Eltern gedrängt, nach Fahrnau zurück, um wieder im Schuhmacherbetrieb seines Vaters zu arbeiten. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verließ die Familie das Land und flüchtete zunächst nach Kattowitz, Polen.

In dieser Zeit befasste er sich mit seinen polnischen Wurzeln, was sich in den Bildern dieser Schaffensperiode widerspiegelt. Themen seiner Werke waren das Auseinandersetzen des Menschen mit der Natur oder seine Sorge gegenüber dem Aufkommen des Faschismus in Europa. Seine Bilder fanden zwar in Künstlerkreisen Beachtung, zur Existenzsicherung reichten sie aber nicht aus. Mit dem Überfall auf Polen 1939 setzte er sich nach Moskau ab. Die meisten Arbeiten, die während des Zweiten Weltkriegs entstanden, sind entweder verschollen oder wurden zerstört.

Gegen 1946 kehrte er nach Fahrnau zurück. Ab jetzt widmete er sich dem Schreiben von Gedichten in alemannischer Mundart. Entstanden sind 109 Gedichte. Bis zu seinem Tod 1977 in Wehr/Baden lebte er zurückgezogen in seinem Geburtshaus in Fahrnau.

Ehrungen

Isaak Stabhalter Flury ist Ehrenbürger der Stadt Schopfheim, in Fahrnau ist eine Straße nach ihm benannt.

  • 1965 Friedrich-Ebert-Preis in der Kategorie "Mundart", gestiftet von der Stadt Lörrach

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