Isis (Zeitschrift, 1817)

Isis (Zeitschrift, 1817)

Isis („encyclopädische Zeitschrift, vorzüglich für Naturgeschichte, vergleichende Anatomie und Physiologie“, anfangs „Isis oder Encyclopädische Zeitung“) war eine wissenschaftliche Zeitschrift für alle Bereiche der Naturwissenschaften. Sie erschien in Jena von 1817 bis 1848 und wurde von Lorenz Oken (1779-1851) herausgegeben.

L. Okens Ziel, er war zu diesem Zeitpunkt - noch Professor an der Jenaer Universität, sollte eine Popularisierung naturwissenschaftlicher Themen sein. Die Isis war aber auch die erste interdisziplinäre, naturwissenschaftliche Zeitschrift im deutschsprachigen Raum und tat am Anfang auch eine politische Position kund. Ab dem Jahre 1823 aber war sie nur noch eine rein naturwissenschaftliche Zeitung und wurde zum wichtigen Forum für deutsche Naturforscher. Politische Artikel wie aus den Anfangsjahren waren nach der Einführung von Zensur durch die Karlsbader Beschlüsse - das Resultat der Karlsbader Ministerialkonferenzen vom Freitag den 6. bis Dienstag den 31. August 1819 - nicht mehr möglich.

Dank der in Sachsen-Weimar-Eisenach gesetzlich garantierten weitgehenden Pressefreiheit konnte die Isis staats- und gesellschaftskritische Artikel publizieren. In anderen Ländern wären diese der Zensur anheim gefallen. Die Redaktion der Isis kritisierte aber dennoch auch die landständische Verfassung des Großherzogtums. Die Folge Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach ließ ein Gutachten zur Isis erstellten. Am 5. Oktober 1816 empfahl Johann Wolfgang von Goethe selbst dem Herzog die Repression der Zeitschrift, das heißt das sofortige Verbot. Während Minister Christian Gottlob Voigt am 12. Oktober 1816 lediglich den Druck der Zeitschrift im Lande verbieten wollte. Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach ließ das Erscheinen der Isis zunächst unbehelligt mußte aber im Mai 1819 unter Druck der Großmächte - in Person z.B. über Klemens Wenzel Lothar von Metternich und dem preußischen Polizeiminister Karl Albert von Kamptz (1769-1849) - einschreiten und stellte L. Oken vor die Wahl die Zeitschrift oder seine Professur aufzugeben. L. Oken entschied sich für die Zeitschrift, und die Isis wurde bis 1848 außerhalb Jenas gedruckt.

So erschien, z.B.: Der Jahrgang 1822 mit den Heften VII-XII (zweiter Band) in Jena beim Herausgeber. Der Jahrgang 1823 mit den Heften I-VI (erster Band) in Jena in der Expedition. Der Jahrgang 1846 mit den Heften den Heften I-XII (mit 5 Tafeln) in Leipzig bei Brockhaus.

Anfänglich wurde die Zeitung im Eigenverlag publiziert. Später Übernahm der Verleger Friedrich Arnold Brockhaus aus Leipzig die Veröffentlichung und setzte dabei auf eine Mixtur von Polemik und Politik, brisanten Zeitthemen und enzyklopädischen Inhalten, um damit die naturwissenschaftliche Zeitschrift "Isis" an ein möglichst breites Publikum heranzubringen. Brockhaus setzte sich mit diesem Konzept gegenüber dem Initiator und Erstherausgeber der 'Isis', L.Oken, durch. Zwischen den beiden bestand eine umfangreicher Briefwechsel. Wollte dieser doch hauptsächlich wissenschaftliche, insbesondere naturhistorische Themen verbreiten und damit für einen kleineren Leserkreis zugänglich machen[1].

Literatur

  • Wilpert von, Gero: Goethe-Lexikon. Kröner, Stuttgart 1998
  • Engelhardt von, Dietrich: Lorenz Oken und das Wartburgfest 1817 mit einem Abdruck des konfiszierten Heftes 195 der Isis. NTM Zeitschrift für Geschichte d. Wissenschaften, Technik u. Medizin. Volume 11, Number 1, 1-12, (2003)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Universität Jena, Referat Öffentlichkeitsarbeit[1]

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