Jekusiel Jehuda Halberstam

Jekusiel Jehuda Halberstam
Jekusiel Jehuda Halberstam

Jekusiel Jehuda Halberstam (* 10. Januar 1905 in Rudnik, Polen; † 18. Juni 1994) war ein orthodoxer Rabbiner und Admor, der die chassidische Sanz-Klausenburg-Dynastie begründete. Er war bekannt für seine Rechtschaffenheit, Güte gegenüber Anderen und Tora-Gelehrtheit, die die gesamte Gemeinde vor, während und nach dem Holocaust positiv beeinflusste und ihn zu einer naturgegebenen Führungsperson, Mentor und Vaterfigur für tausende Juden aller Altersgruppen machte.

Halberstam wurde einer der jüngsten Rebbes in Europa, tonangebend für tausende Anhänger innerhalb der rumänischen Stadt Klausenburg vor dem Zweiten Weltkrieg. Seine Frau, seine elf Kinder und die meisten seiner Anhänger wurden von den Nationalsozialisten ermordet, während er in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert war. Nach dem Krieg baute er das jüdische Gemeindeleben in den Vertriebenencamps in Westeuropa wieder auf, stellte seine Dynastie in den Vereinigten Staaten und Israel wieder her und erneuerte seine eigene Familie mit einer zweiten Heirat und den Geburten sieben weiterer Kinder.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Jugend

Jekusiel Halberstam war der Urenkel (über direkter väterlicher Linie) von Rabbi Chaim Halberstam von Sanz (dem Divre Chaim), einem der großen chassidischen Führer des polnischen Judentums. Sein Vater, Rabbi Tzvi Hirsch, dem Rav von Rudnik, anerzog dem jungen Jekusiel die Liebe zum Chassidut (chassidischer Philosophie) und zur Toralehre, teilte mit ihm die Geschichten, wie der Divrei Chaim lehrte, betete und leitete seinen Tisch (jiddisch טיש; Schabbat- und jüdischer Festtagstisch).

Jekusiel wurde mit 13 Waise, als sein Vater starb. Später studierte er mit anderen führenden chassidischen Rebbes, einschließlich Rabbi Myer Jechiel von Ostrovtza, Rabbi Chaim Elazar Spira sowie sein Großonkel Rabbi Schalom Eliezer Halberstam von Ratzfert. Während dieser Zeit bekam Jekusiel halberstanm den Beinamen „Ilui („Genie“) von Rudnik“. In späteren Jahren sollte er regelmäßig nach Rudnik zurückkehren um seine Anhänger zu besuchen, die ihm loyal blieben, auch nach der Ernennung seines ersten Cousins Rabbi Benyumin Teitelbaum-Halberstam zum Rabbiner im Jahr 1924.

Halberstam innerhalb seiner Dynastie

 
 
 
 
Großrabbiner
Chaim Halberstam von Sanz

(1793–1876)
Autor von Divrei Chaim
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Großrabbiner
Jekusiel Jehuda Halberstam

(1905-1994)
Erster Klausenburger Rebbe
Autor von Shefa Chayim und Divrei Yatsiv
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Großrabbiner
Boruch Halberstam von Görlitz

(1829-1906)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Großrabbiner
Zvi Elimelech Halberstam

Sanzer Rebbe
von Kiryat Sanz, Netanya, Israel
 
Großrabbiner
Shmuel Dovid Halberstam

Sanz-Klausenburger Rebbe
von Borough Park, Brooklyn
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Rabbi
Tzvi Hirsch Halberstam von Rudnik

(1851-1918)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Literatur

  • Judah Lifschitz: The Klausenberger [sic!] Rebbe: The War Years, Targum Press, Inc., 2003. ISBN 1-56871-219-7

Weblinks


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