- Jesuitenstation Heideck
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Die Jesuitenstation Heideck war im 17. Jahrhundert eine Niederlassung des Jesuitenordens in Heideck (Bistum Eichstätt).
Geschichte
Heideck wurde 1505 dem neu errichteten Fürstentum Pfalz-Neuburg zugeschlagen. Pfalzgraf Ottheinrich führte hier 1542/43 die Reformation ein. Nachdem der evangelische Kurfürst von der Pfalz, Friedrich V., 1622 seine Erblande verlor, rekatholisierte 1624 der neue Herrscher, Herzog Maximilian von Bayern, die Oberpfalz. Im Zuge der gegenreformatorischen Maßnahmen kamen im November 1627 - nach Amtsenthebung aller Prädikanten in der Oberpfalz im Jahr 1626 und damit dem Freiwerden von 197 Pfarrstellen für die vorläufige Besetzung mit Jesuiten - zwei Jesuitenpatres nach Heideck und in das benachbarte Hilpoltstein. In Heideck nahmen die Jesuiten, die wohl vom 1614 in der Bischofsstadt Eichstätt gegründeten Jesuitenkollegium kamen, ihre Predigt in der Pfarrkirche, der Kirche zu Unserer lieben Frau auf und wohnten vermutlich im Pfarrhaus. Sie fungierten als Pfarrverweser, das heißt, dass Trauungen, Taufen und Beerdigungen nur durch sie erfolgen konnten. Auch missionierten sie die umliegenden Dörfer.
Nachdem die Predigt der Jesuiten in Heideck und andernorts und auch die Einquartierung von Soldatenfamilien nicht umgehend den gewünschten Erfolg zeigten, erließ der Herzog am 26. April 1628 ein Religionspatent, in dem er innerhalb von sechs Monaten eine Bekehrung zum alten Glauben einforderte; andernfalls müssten die Betroffenen auswandern.
Nach drei Jahren ihrer Tätigkeit zählten die Jesuiten in Heideck über 500 Katholiken. Wie lange die Jesuiten blieben, ist nicht überliefert; Romstöck (S. 46) vermutet das Ende der Jesuitenstation Heideck im Jahr 1665, als die Jesuitenmission in Hilpoltstein zum Abschluss kam.
Literatur
- Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861), insbesondere S. 318f.
- Bernhard Duhr: Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge. Band II, 2. Freiburg im Breisgau: Herder 1913, S. 340
- Karl Heinrich Ritter von Lang: Geschichte der Jesuiten in Baiern. Nürnberg: Riegel und Wießner 1819, S. 132
- Franz Sales Romstöck: Die Stifter und Klöster der Diözese Eichstätt bis zum Jahre 1806. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 30 (1915), Eichstätt 1916, S. 46
- Hirschmann: Die Jesuiten in Hilpoltstein. In: In der Heimat. Fränkisches Tagblatt 1928, Nr. 12-15
49.132511.126944444444Koordinaten: 49° 7′ 57″ N, 11° 7′ 37″ OKategorien:- Kloster (17. Jahrhundert)
- Ehemaliges Kloster im Landkreis Roth
- Ehemalige Niederlassung der Jesuiten
- Heideck
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