Bistum Eichstätt

Bistum Eichstätt
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Basisdaten
Staat Deutschland
Kirchenprovinz Bamberg
Metropolitanbistum Erzbistum Bamberg
Diözesanbischof Gregor Maria Hanke OSB
Generalvikar Isidor Vollnhals
Fläche 6.025 km²
Dekanate 8 (12.06.2011)
Pfarreien 265 (31.12.2008 / AP2010)
Einwohner 890.000 (31.12.2008 / AP2010)
Katholiken 427.424 (31.12.2008 / AP2010)
Anteil 48 %
Diözesanpriester 312 (31.12.2008 / AP2010)
Ordenspriester 62 (31.12.2008 / AP2010)
Ständige Diakone 33 (31.12.2008 / AP2010)
Katholiken je Priester 1.143
Ordensbrüder 89 (31.12.2008 / AP2010)
Ordensschwestern 407 (31.12.2008 / AP2010)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Deutsch
Kathedrale Hoher Dom „Zu Unserer Lieben Frau“
Website www.bistum-eichstaett.de
Kirchenprovinz
Erzbistum Freiburg Erzbistum Bamberg Erzbistum Berlin Erzbistum Hamburg Erzbistum Köln Erzbistum München und Freising Erzbistum Paderborn Bistum Aachen Bistum Augsburg Bistum Dresden-Meißen Bistum Eichstätt Bistum Erfurt Bistum Essen Bistum Fulda Bistum Görlitz Bistum Hildesheim Bistum Limburg Bistum Magdeburg Bistum Mainz Bistum Mainz Bistum Münster Bistum Münster Bistum Osnabrück Bistum Passau Bistum Regensburg Bistum Rottenburg-Stuttgart Bistum Speyer Bistum Trier Bistum Trier Bistum WürzburgKarte der Kirchenprovinz Bamberg
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Das Bistum Eichstätt (lat.: Dioecesis Eystettensis) ist eine katholische Diözese im Freistaat Bayern, die als Suffraganbistum zur Kirchenprovinz des Erzbistums Bamberg gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Bistum Eichstätt geht bis in die Mitte des 8. Jahrhunderts zurück. Ein genaues Jahr der Gründung ist allerdings nicht bekannt, denn eine Gründungsurkunde fehlt. 740 war der angelsächsische Mönch Willibald nach Eichstätt gekommen und dort von seinem Verwandten Bonifatius zum Priester geweiht worden. 741 empfing Willibald in Sülzenbrücken bei Erfurt durch Bonifatius die Bischofsweihe. Vermutlich wurde er zuerst zum Bischof von Erfurt geweiht, doch als dieses Bistum nicht zustande kam, kehrte er zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt als Bischof nach Eichstätt zurück und gründete dort ein Kloster. Beide Daten, die Bischofsweihe und die endgültige Niederlassung in Eichstätt, markierten die Anfänge des Bistums. Unterstützung beim Ausbau der Diözese erhielt Willibald vor allem von seinem Bruder Wunibald, der im nahegelegenen Heidenheim am Hahnenkamm ein weiteres Kloster errichtete und von seiner Schwester Walburga, die nach Wunibalds Tod die Leitung des familieneigenen Klosters Heidenheim übernahm.[1]

Da Willibald an der Synode von Attigny als »Willibaldus episcopus de monasterio Achistadi« teilnahm, nimmt man an, dass er kein regelrechtes Bistum errichtete, sondern als Klosterbischof die Organisation der Region als Vorposten des bayerischen Herzogtums nach Norden hin übernahm. Der Adlige Suidger, der in der „regio Eichstätt“ umfangreichen Grundbesitz zur Verfügung gestellt hatte, war ein Vertrauter des Herzogs Odilo, der sich wiederum gegen die karolingischen Hausmeier Pippin und Karlmann gestellt hatte. Erst nach der Niederlage Odilos wurde das Bistum Eichstätt eingerichtet und diente unter anderem als ein fränkischer Vorposten gegen das Vordringen des bayerischen Herzogtums nach Norden.

Etwa im Jahre 880 wurden die Gebeine der Schwester des Bistumsgründers, der Hl. Walburga, nach Eichstätt überführt und 1035 ein Benediktinerinnen-Kloster gegründet, welches bis heute besteht. Bischof Gebhard I. wurde als Viktor II. einer der wenigen deutschen Päpste. Das Bistum Eichstätt gehörte zur Kirchenprovinz Mainz. Vom 13. Jahrhundert bis zum Jahre 1802 waren die Eichstätter Bischöfe gleichzeitig Fürsten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

Gebhards Nachfolger, Bischof Gundekar II., setzte im Aufbau des Bistums entscheidende Schwerpunkte, was vor allem in zahlreichen Kirchweihen deutlich wird. 1305 starb das mächtige Geschlecht der Grafen von Hirschberg aus. Ein Großteil des Erbes ging an die Eichstätter Bischöfe, die damit über ein zusammenhängendes Territorium an der Altmühl, das „Untere Stift“ verfügten. Das „Obere Stift“ umfasste verschiedene kleinere Territorien im heutigen Mittelfranken.

Wappen des Bistums Eichstätt
Eichstätter Dom

Die Reformation fand in mehr als der Hälfte des Bistumsgebietes Eingang und führte zur Auflösung zahlreicher Klöster. Im Bistum Eichstätt fanden von 1590 bis 1593 unter den Reformbischöfen Martin von Schaumberg und Caspar von Seckendorf eine große Anzahl von Hexenprozessen statt. Unter Bischof Johann Christoph von Westerstetten gab es zahlreiche Hexenverfolgungen, weswegen der Bischof auch der „Hexenbischof“ genannt wurde. Johann Christoph von Westerstetten (Fürstbischof von Eichstätt 1612–1637), betrieb energisch die Gegenreformation. 1614 berief er die Jesuiten nach Eichstätt, führte das Bistum 1617 der Katholischen Liga zu und gewann die Hälfte der protestantisch gewordenen Gebiete seines Bistums wieder zum katholischen Glauben zurück. Ähnlich intensive Hexenverfolgungen wie in seiner Regierungszeit lassen sich in Süddeutschland nur in den Hexenprozessserien der Hochstifte Bamberg und Würzburg sowie in Ellwangen nachweisen. [2].

Anfang des 17. Jahrhunderts betrieben neben den jeweiligen Bischöfen vor allem die Jesuiten und Kapuziner den Wiederaufbau des katholischen Lebens. Nicht nur in Eichstätt, sondern in weiten Bereichen des Bistums entstand eine neue Form barocker Religiosität, die in reger Bautätigkeit ihren Niederschlag fand.

1802 wurde das Fürstbistum von Bayern säkularisiert. Durch die Niederlassung zahlreicher Heimatvertriebener änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg die konfessionelle Aufteilung vieler Regionen des Bistums. Der Bevölkerungsanstieg führte bis in die 80er Jahre zur Gründung einer Reihe neuer Pfarreien und Seelsorgestellen. 1980 wurde die Katholische Gesamthochschule Eichstätt zur Katholischen Universität erhoben, der einzigen im gesamten deutschsprachigen Raum.

Aktiver Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung

Das Bistum Eichstätt ist innerhalb der katholischen Kirche Vorreiter für kirchliches Umweltmanagement. So wurde die erste Pfarrgemeinde Hl. Kreuz[3] in Neumarkt in der Oberpfalz in Deutschland nach EMAS II zertifiziert (derzeit 8 Einrichtungen). Im Jahr 2001 wurden Umweltrichtlinien als erster Bausteine einer Diözesanen Agenda 21 beschlossen und eine Vielzahl von Einrichtungen wie das Jugendhaus Schloss Pfünz, das Bildungshaus Fiegenstall, zahlreiche Caritas-Einrichtungen und die Abtei Plankstetten ökologisch umgestellt.

Mit Bischof Gregor Maria Hanke, dem ehemaligen Abt des „grünen“ Klosters Plankstetten, welcher eine „Ökologie des Herzens“ vertritt und als entschiedener Gegner der grünen Gentechnik und als Befürworter der ökologischen Landwirtschaft gilt, wurde erstmals ein ausgewiesener „Ökologe“ Bischof eines deutschen Bistums. Bundesweit bekannt wurde Hanke durch seine Vergleiche des Warschauer Ghettos mit Betlehem während der Reise deutscher Bischöfe nach Israel und die palästinensischen Autonomiegebiete im Jahr 2007.[4]

Allgemeine Daten

Dekanate

Kirchen

  • Kirchengebäude im Bistum Eichstätt

Wallfahrtsorte

Literaturauswahl

  • Wolfgang Wüst: Sovranità principesco-vescovile nella prima età moderna. Un confronto tra le situazioni al di qua e al di là delle Alpi: Augusta, Bressanone, Costanza e Trento - Fürstliche Stiftsherrschaft in der Frühmoderne. Ein Vergleich süd- und nordalpiner Verhältnisse in Augsburg, Brixen, Eichstätt, Konstanz und Trient, in: Annali dell’ Istituto storico italo-germanico in Trento – Jahrbuch des italienisch-deutschen historischen Instituts in Trient 30 (2004) Bologna 2005, ISBN 88-15-10729-0, S. 285-332.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Bistum Eichstätt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Überblick der Geschichte auf den Seiten des Bistums Eichstätt
  2. siehe H.J. Wolf, Geschichte der Hexenprozesse, Hamburg 1998, S. 251
  3. Die Pfarrei Heilig Kreuz online
  4. Spiegel Online: Zentralrat wirft deutschen Bischöfen Antisemitismus vor. 6. März 2007



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