- Ceiling effect
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Der Begriff Deckeneffekt beschreibt mehrere Effekte verschiedener Fachrichtungen. Generell versteht man unter einen Deckeneffekt, dass sich Veränderungen in den unabhängigen Variablen zu keinen Veränderung in den abhängigen Variablen niederschlagen können bzw. dass das Messinstrument diese Veränderungen nicht mehr messen kann. Ein Deckeneffekt würde erzeugt werden wenn man auf eine Briefwaage, die bis 100 Gramm misst, einen Brief auflegen würde (unabhängige Variable) der über 100 Gramm wiegt oder ein Paket mit mehreren Kilogramm. Die Waage würde, aufgrund ihres eingeschränkten Messbereichs, bei jeglichem Gewicht über 100g immer nur 100g anzeigen (abhängige Variable), unabhängig davon wie schwer der aufgelegte Gegenstand in der Realität ist.
Inhaltsverzeichnis
Testtheorie
Ein guter Test ermittelt die Unterschiede zwischen den Testobjekten, auch an den „Rändern“, also bei den sehr starken und sehr schwachen Testteilnehmern. Ist ein Test so einfach, dass viele Probanden das optimale Ergebnis erzielen (z.B. die höchstmögliche Punktzahl), obwohl ihre Leistungsfähigkeit verschieden ist, spricht man vom Deckeneffekt (in der Fachliteratur auch ceiling effect). Falls bspw. ein Intelligenztest so gestaltet ist, dass er den Intelligenzquotienten einer Person ab einer gewissen Grenze nicht mehr zuverlässig messen kann, spricht man vom Deckeneffekt. In der Regel liegt diese Grenze etwa bei IQ 140; das heißt, das korrekte Ausfüllen jeder Frage im Intelligenztest führt zu IQ 140. Ein noch besseres Resultat kann der Test gar nicht liefern, egal, wie intelligent eine Testperson ist.
Im umgekehrten Fall, wenn der Test also so schwer ist, dass viele Probanden null Punkte erzielen, obwohl ihre Leistungsfähigkeit unterschiedlich ist, spricht man vom Bodeneffekt (engl. floor effect).[1]
Pharmakologie
In der Pharmakologie versteht man unter einem Deckeneffekt (engl. ceiling effect) das Erreichen der maximalen Wirkung eines Medikaments, bei der durch weitere Dosissteigerungen keine Wirkungsverstärkung mehr ausgelöst werden kann. So weist etwa Valoron® N einen Ceiling-effect auf, da der zur Gruppe der Opioide gehörenden Wirksubstanz Tilidin der Opioidantagonist Naloxon beigemischt wird.
Technik
Bei sehr schnellen Fahrzeugen, wie den Rennwagen in der Formel 1, ist das Chassis sehr tief gelegt, sodass sich der Boden des Autos nur einige Zentimeter über dem Asphalt befindet. Durch den dann auftretenden negativen Bodeneffekt (sogenannter Deckeneffekt) wird der Anpressdruck des Fahrzeugs auf die Fahrbahn erhöht.
Einzelnachweise
- ↑ Joachim Krauth: Testkonstruktion und Testtheorie. Beltz Verlag 1995. ISBN 3-621-27286-0
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