Jiří Weiss

Jiří Weiss

Jiří Weiss (* 29. März 1913 in Prag; † 9. April 2004 in Santa Monica) war ein tschechischer Drehbuchautor und Filmregisseur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jiří Weiss entstammt eine jüdischen tschechisch-deutschen Mischfamilie. Er arbeitete nach einem nicht beendeten Jurastudium als Journalist und war ab 1934 als Regisseur von Kurzfilmen tätig. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch deutsche Truppen floh Weiss wegen seiner Herkunft nach London und blieb dort bis zum Kriegsende. In dieser Zeit arbeitete er auch für die in London ansässige tschechische Exilregierung.[1] Hier drehte er zahlreiche dokumentarische Filme und Kurzfilme über die bei der Royal Air Force kämpfenden tschechoslowakischen Piloten.[2]

Ab 1947 führte Weiss wieder bei Spielfilmen Regie, wobei er meist auch für das Drehbuch verantwortlich war. Der Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts, der das Ende des Prager Frühlings bedeutete, führte Weiss erneut ins Exil. In den USA war er als Dozent an Filmhochschulen tätig. Der Zusammenbruch des kommunistischen Regimes ermöglichte Weiss die erneute Rückkehr und im Jahr 1990 konnte er ein letztes Mal als Regisseur eines Spielfilms tätig werden.

Weiss erhielt mehrere Preise bei den Filmfestspielen in San Francisco, Berlin, San Sebastin, Karlovy Vary, Venedig und Vancouver.

Filmografie (Auswahl)

  • 1950: Neue Kämpfer werden auferstehen (Vstanou noví bojovníci)
  • 1953: Mein Freund Fabian (Můj přítel Fabián)
  • 1956: Fräulein Robinson (Robinsonka)
  • 1956: Spiel ums Leben (Hra o život)
  • 1957: Er gehört mir (Vlčí jáma)
  • 1959: Romeo, Julia und die Finsternis (Romeo, Julie a tma)
  • 1961: Der Feigling (Zbabělec)
  • 1962: Goldener Farn (Zlaté kapradí)
  • 1966: 31 Grad im Schatten (Ninety Degrees in the Shade)
  • 1966: Mord auf heimische Art (Vražda po česku)
  • 1990: Martha und ich (Martha et moi)

Weblinks

Quellen

  1. Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Berlin 2001, Band 8, S. 312
  2. Kurzbiographie der CSFD, online auj: www.csfd.cz, tschechisch, abgerufen am 4. November 2010

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