Johann König (Maler)

Johann König (Maler)

Johann König, auch Hans König (* 21. Oktober 1586 in Nürnberg; † 4. März 1642 ebenda) war ein deutscher Maler, Miniaturist und Zeichner. Er ist heute vor allem aufgrund seiner sehr fein gemalten Kupfertafeln bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann König wurde in Nürnberg im Jahr 1586 geboren als Sohn des Goldschmiedes Arnold König. Sein Wissen um die Werke Johannes Rottenhammer des Älteren lassen vermuten das das er seine Lehrjahre in Augsburg (evtl. bei Rottenhammer) verbracht haben könnte

Als gesichert erweist sich, dass er sich ein Jahr in Venedig aufhielt und von September 1610-1614 in Rom. Hier hat er wohl noch den im Dezember 1610 gestorbenen Adam Elsheimer getroffen, dessen Werke eine direkte Anregung auf Königs Schaffen darstellten. Schon früh findet sich in Werken Königs ein direkter Niederschlag in Elsheimers Landschaftskunst[1].

Zusammen mit den Werken von Paul Bril übten sie einen starken Einfluss auf den jungen Maler aus. Wahrscheinlich ist er in Rom auch mit den frühen Werken von Carlo Saraceni in Berührung gekommen.[2]

Im Jahr 1614 kehrte er zurück und heirate in Augsburg und erhielt hier das Malerrecht. 1622 wurde er Vorgeher der Malerzunft, ein Jahr später dann Mitglied des Großen Rats. Nach 1620 wirkte er mit Matthäus Gundelach und Johann Matthias Kager zusammen bei Verzierung des von Elias Holl geschaffenen Augsburger Rathauses mit. Nach dem Restitutionsedikt folgte aus konfessionellen Gründen um 1631 die Rückkehr nach Nürnberg, wo er nach weiterer Tätigkeit im März 1942 verstarb.[3]

Werk

Bekannt wurde König als Maler kleinformatiger Bilder auf Kupfer und farbenreicher Miniaturen auch Kunstkammerstücke auf Marmor.

Allerheiligen

Philipp Hainhofer schätzte ihn sehr und vermittelte ihm immer wieder Stammbuchblätter u.a. Aufträge. Bei der Ausstattung des Augsburger Rathauses wurden bei ihm die drei monumentalen Bilder des südwestlichen Fürstenzimmers und der Gerichtsstube in Auftrag gegeben. [4]

Weniger bekannt ist König für eine Reihe von großformatigen Leinwandbildern mit Personifikationen der Tugenden und Römischen Herrschern, die er für das Rathaus in Augsburg malte und die heute zusammen mit fünf Zeichnungen in den Städtischen Kunstsammlungen, im Schaezlerpalais in Augsburg ausgestellt sind. Weitere Werke Königs befinden sich im Pariser Louvre, im Kunsthistorischen Museum in Wien, der Gemäldegalerie in Berlin, dem Hessischen Landesmuseum in Darmstadt, der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und dem Ashmolean Museum in Oxford.

Hieran schließen sich einige Einzelstücke mittelgrößeren Formates auf Leinwand an, so wie das Gemälde des Heiligen Petrus, im Herzog Anton Ulrich Museum in Braunschweig und das Gemälde der Steinigung des Heiligen Stephanus.

Literatur

  • Gode/Krämer. Augsburger Stadtlexikon (Stand: 2. Auflage Druckausgabe)
  • Baumgartl/Lauterbach/Otto. Maler in Franken - Leben und Werk von Künstlern aus fünf Jahrhunderten, Nürnberg ISBN 978-3-924461-12-6

Einzelnachweise

  1. Margit Kern: Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland: Barock und Rokoko, Hrsg.: Stefan Grohé. Band 5 von Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Prestel, München 2008, ISBN 3791336304, 9783791336305
  2. richard-green.com
  3. richard-green.com
  4. http://www.stadtlexikon-augsburg.de

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann König — ist der Name folgender Personen: Johann König (Maler) (1586– 1643), deutscher Maler Johann König (Orgelbauer) (1639–1691), deutscher Orgelbauer Johann König (Komiker) (* 1972), deutscher Komiker Johann Balthasar König (1691–1758), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • König (Familienname) — König oder Koenig ist ein deutscher und österreichischer Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav König (Maler) — Gustav König. Nach einer Fotografie gestochen von Heinrich Merz Gustav König (* 21. April 1808 in Coburg; † 30. April 1869 in Erlangen) war ein deutscher Maler. Leben Im Alter von 18 Jahren bekam König 1826 ein Anstellun …   Deutsch Wikipedia

  • Johann von Schraudolph — Johann Schraudolph, 1855 Die von Sc …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Gottfried Schadow — Johann Gottfried Schadow, Selbstporträt Johann Gottfried Schadow (* 20. Mai 1764 in Berlin; † 27. Januar 1850 in Berlin) war ein preußischer Grafiker und der bedeutendste Bildhauer des deutschen Klassizismus. Seine Hauptwerke sind das Grabmal des …   Deutsch Wikipedia

  • Johann III. Ohnegnade — Johann III. (aus Michiel Vosmeer, Principes Hollandiae et Zelandiae, Antwerpen 1578) Johann III. Ohnegnade (als Elekt von Lüttich Johann VI.; * 1374 in Le Quesnoy; † 6. Januar 1425 in Den Haag), der dritte Sohn Herzog Albrechts I., war von 1390… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Ohnegnade — Johann III. (aus Michiel Vosmeer, Principes Hollandiae et Zelandiae, Antwerpen 1578) Johann III. Ohnegnade (als Elekt von Lüttich Johann VI.; * 1374 in Le Quesnoy; † 6. Januar 1425 in Den Haag), der dritte Sohn Herzog Albrechts I., war von 1390… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann VI. (Lüttich) — Johann III. (aus Michiel Vosmeer, Principes Hollandiae et Zelandiae, Antwerpen 1578) Johann III. Ohnegnade (als Elekt von Lüttich Johann VI.; * 1374 in Le Quesnoy; † 6. Januar 1425 in Den Haag), der dritte Sohn Herzog Albrechts I., war von 1390… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Baptist Seele — (* 27. Juni 1774 in Meßkirch; † 27. August 1814 in Stuttgart) war ein deutscher Maler und Grafiker. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz — Rechtsform GmbH Gründung 13. Juli 1709 Sitz …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”