Johann Luzac

Johann Luzac

Johann Luzac (auch Johan, Joan, Jean, Joannis) (* 7. oder 2. August 1746 in Leyden; † 12. Januar 1807 ebenda) war ein niederländischer Rechtsanwalt, Journalist und Professor für Griechisch und Geschichte.[1][2]

Leben

Seine hugenottischen Vorfahren stammten aus Frankreich. Sein gleichnamiger Vater war Buchdruckereibesitzer in Leyden.

Nach seinem Studium bei Balckenaer (1715–1785[3]) und Ruhnkenius schlug er die in Groningen und Leyden angebotenen Lehrstühle für Rechtswissenschaft und Griechisch aus und zog stattdessen in den Harz, um sich der juristischen Praxis zu widmen.

1772 kehrte er nach Leyden zurück und nahm an der Herausgabe der von seinem Onkel Stephan Luzac († 1787, urspr. Theologe) gegründeten Leydener Zeitung teil. Nach dessen Tod übernahm er die Redaktion. In den Jahren nach der Französischen Revolution war er der einflussreichste Redakteur in der westlichen Welt. Seine Gazette de Leyde (eigentlich: Nouvelles Extraordinaires de Divers Endroits) war die meinungsbildende Zeitung in Europa.

Seine zweite Tochter, Emilie, heiratete Wybo Fijnje.

Nach Balckenares Tod übernahm er dessen Lehrstuhl für griechische Sprache. Er wurde ferner Professor für vaterländische Geschichte. Dieses brachte ihm jedoch bei den in den 1790er Jahren in Holland aufkommenden Unruhen Anfeindungen ein, so dass er bis 1800 die Lehrstühle und die Herausgabe seiner Zeitung aufgab. Er widmete sich dann philologischen Studien und der Herausgabe mehrerer von seinem Lehrer Balckenaer hinterlassenen Schriften. Als 1802 die Ruhe in den Niederlanden wiederhergestellt war, erhielt er seine frühere Anstellungen bei der Universität wieder.

Luzac starb bei der großen Explosion eines Pulverschiffs im Kanal, bei der acht Häuserblocks zerstört wurden und 155 Menschen umkamen.[4][5]

Literatur

  • Jeremy D. Popkin: News and politics in the age of revolution: Jean Luzac's Gazette de Leyde. 1989.

Einzelnachweise

  1. ↑ http://www.dbnl.org/auteurs/auteur.php?id=luza005
  2. ↑ Conversations-Lexikon, (Brockhaus, 7. Auflage) S. 751
  3. ↑ Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten ..., Band 15,Teil 1, S. 381
  4. ↑ http://www.dtu.dk/upload/institutter/dtv/tekhist/icohtec/presentations/the_leiden_disaster_of_1807_paper.pdf
  5. ↑ nl:Leidse buskruitramp

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