Josef Klementinowski

Josef Klementinowski

Josef Klementinowski (auch Klementinowskij, * 26. August 1922 in Berlin) ist ein russischer Rundfunksprecher, Journalist und Moderator deutscher Sprache. Er wurde unter dem Pseudonym Sergej Klementjew bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Klementinowski entstammt einer jüdischen Familie. Sein in Belostok geborener Vater lebte seit 1916 in Berlin und war dort als Bankier und später bei der sowjetischen Handelsvertretung tätig. 1931 zog die Familie nach Moskau. Dort besuchte Klementinowski zunächst die deutschsprachige Karl-Liebknecht-Schule; unter seinen Mitschülern waren u.a. Wolfgang Leonhard und Markus Wolf. 1940 wurde er zur Roten Armee einberufen, wo er als Oberleutnant und Dolmetscher diente. Von 1945 bis 1947 war er beim SWA-Verlag der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland in Berlin und Leipzig beschäftigt.

1947 begann Klementinowski seine Tätigkeit als Sprecher des deutsches Programms von Radio Moskau. Dort wurde er von Hans Rodenberg eingearbeitet. Später arbeitete Klementinowski auch für das deutsche Programm des von der Nachrichtenagentur Novosti betriebenen Senders „Frieden und Fortschritt“. Diese Sprechertätigkeit übte Klementinowski bis Anfang der 1990er-Jahre aus.

1967 moderierte Klementinowski die siebenteilige Fernsehsendereihe Zu zweit kein Problem, die als deutsch-sowjetische Koproduktion entstand.[1] In den 1980er Jahren moderierte er für das Fernsehen der DDR eine Reportagereihe über das Leben in der Sowjetunion.[2] Für verschiedene dritte Fernsehprogramme der ARD moderierte er 1985 die Sendung Treffpunkt Moskau.[3] Klementinowski arbeitete darüber hinaus als deutscher Sprecher für das Zentralstudio für Dokumentarfilme und das Studio Exportfilm in Moskau und bei Gastspielen deutscher Künstler in der UdSSR.

Nach Angaben des Rundfunksenders Stimme Russlands lebte Klementinowski im Jahre 2009 in Deutschland.[4]

Werke

  • Sergej Klementjew: Welle Moskau–Berlin: Meine Begegnungen mit Deutschen in fünf Jahrzehnten. Verlag der Nation, (Ost-) Berlin 1976
  • Georgi Arbatow, Mario R. Dederichs, Sergej Klementjew: Das neue Rußland: Das Ende der Sowjetunion – die August-Revolution und Jelzins Sieg – Gorbatschow verlässt die Bühne – wohin steuert der neue Staatenbund GUS? Stern-Buch im Verlag Gruner und Jahr, Hamburg 1992. ISBN 3-570-01293-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Uwe Breitenborn: Wie lachte der Berliner Bär – Systematik, Funktionalität und thematische Segmentierung von unterhaltenden nonfiktionalen Programmformen im Deutschen Fernsehfunk bis 1969. Weißensee Verlag, Berlin 2003. ISBN 978-3-934479-99-9. S. 198.
  2. www.siegfried-boehme.de/fernsehenlesenrechts.htm – Erinnerungen von Siegfried Böhme an das DDR-Fernsehen (abgerufen am 1. März 2011) (Link nicht mehr abrufbar).
  3. tvprogramme.net Fernsehprogramm vom 19. August 1985.
  4. Die Welle: Moskau–Berlin. Sendemanuskript der Stimme Russlands vom 31. Mai 2009 (abgerufen am 30. April 2011).

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