Josef ben Natan ha-meqanne

Josef ben Natan ha-meqanne

Josef ben Natan ha-meqanne („der Eifrige“) war ein im 13. Jahrhundert wirkender jüdischer Exeget aus der Official-Familie in Sens in Frankreich, die zahlreiche Apologeten gestellt hat. Er verteidigte wie schon sein Vater Natan das Judentum energisch gegenüber dem Christentum.

Er redigierte auch den Bericht des Jechiel ben Josef über die Disputation von Paris 1240. In seinem sefer josef ha-meqanne („Buch des Eiferers Josef“) behandelte er v. a. christologische Auslegungen des Alten Testaments und notierte kritische Beobachtungen zum Leben und Wirken Jesu nach den Evangelien, wobei er hebräische Übersetzungen neutestamentlicher Texte verwertete. Diese sich an der Anordnung des Tanach orientierende polemische Abhandlung widerlegt christliche, allegorische Interpretationen mittels philologischer und rational-logischer Argumentation. Jedes Thema/Kapitel wird von einem fiktiven Erzähler (Papst Gregor X., französische Bischöfe, jüdische Konvertiten, u.a.) vorgestellt und danach kontrovers diskutiert. [1]

Die spätere jüdische Apologetik stützte sich noch lange auf seine fundierte Kritik am Neuen Testament und seine Kenntnisse vom Christentum.

Einzelnachweise

  1. William W. Kibler: Medieval France - An encyclopedia, 1995, S. 125

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