- Julie Heraeus
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Julie Heraeus (* 22. Februar 1873; † 26. Februar 1950 in Offenbach am Main) war eine hessische Politikerin (Deutschnationale Volkspartei) und Abgeordnete des Landtags des Volksstaates Hessen in der Weimarer Republik.
Julie Heraeus war die Tochter des Kirchenrates und Dekans Theodor Stamm und dessen Frau Julie, geborene Esch. Sie besuchte das Lehrerinnenseminar in Darmstadt und war ab 1891 Lehrerin an verschiedenen Schulen, darunter der höheren Mädchenschule Offenbach. Sie heiratete am 16. April 1903 Dr. phil. Wilhelm Karl Heraeus, der ebenfalls Lehrer in Offenbach war. Als verheiratete Frau musste sie gemäß den damaligen Gesetzen aus dem Schuldienst ausscheiden.
Sie engagierte sich als Gründungsmitglied des Evangelischen Frauenvereins in Offenbach und wurde 1917 dort Vorsitzende. Aufgrund ihres sozialen Engagements erwarb sie sich große Anerkennung und wurde „die Mutter von Offenbach“ genannt. 1932 leitete sie alle Frauenhilfevereine und evangelischen Frauenvereine in ganz Hessen.
Ihr Engagement setze sie auch in der Politik fort, wo sie sich der Deutschnationalen Volkspartei anschloss. Für diese war sie Stadtverordnete in Offenbach und von 1924 bis 1931 Landtagsabgeordnete. Damit ist sie eine von nur 12 weiblichen Abgeordneten des hessischen Landtags während der Weimarer Republik.
Sie liegt gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter Anneliese auf dem Alten Friedhof Offenbach begraben.
Die Julie-Heraeus-Straße in Offenbach ist nach ihr benannt.
Literatur
- Hans-Georg Ruppel und Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14X, S. 132.
- Ingrid Langer: Zwölf vergessene Frauen. Die weiblichen Abgeordneten im Parlament des Volksstaates Hessen, ihre politische Arbeit – ihr Alltag – ihr Leben. 1989.
Weblinks
- 12 Vergessene Frauen (PDF-Datei; 94 kB)
Kategorien:- Landtagsabgeordneter (Volksstaat Hessen)
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