- Junkernschänke
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Die Junkernschänke in der Innenstadt von Göttingen ist ein Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert, in dem sich heute eine Gaststätte befindet. Sie ist eine der ältesten Weinstuben Deutschlands und befindet sich in der Barfüßerstraße 5.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Um 1446/1452 wurde der heutige Kern der Hauses auf dem Gelände eines abgebrannten Gebäudes in der Göttinger Innenstadt errichtet. Von 1499-1531 war das Haus im Besitz des Bildschnitzers Bartold Kastrop. Dessen Witwe verkaufte es an den Göttinger Bürgermeister Giselher Swanenvlogel, der es bis zu seinem Tode im Jahre 1566 bewohnte. 1547/1548 erhielt das Haus durch das Anbringen von Schnitzereien sein heutiges Aussehen. Nach mehrfachem Besitzerwechsel über die Jahrhunderte hinweg verfiel das Haus nach und nach und wurde in einem Stadtplan von 1702 sogar als wüste Stelle aufgeführt.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden umfangreiche Baumaßnahmen am Haus durchgeführt, unter anderem wurden Teile des Innenhofs in das Haus integriert. 1797 wurde das Gebäude von dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Eggers erworben, welcher dort eine Spezerei und einen Eisenwaren-Handel betrieb. Es folgen weitere Besitzerwechsel, bis Hermann Mütze 1883 in dem Haus mit der Eröffnung der Altdeutschen Weinstube – bekannt als Die alte Mütze – einen Weinhandel gründete, der von dessen Sohn Wilhelm Mütze später übernommen wurde.
Die Stadt Göttingen erwarb das Gebäude 1930 und stellte es dem Kreishandwerkerbund zur Verfügung, welcher dort eine Gaststätte einrichtete.
In der Nachkriegszeit wurden die 1945 durch eine Fliegerbombe entstandenen Schäden im hinteren Teil des Gebäudes beseitigt, so dass die Junkernschänke erneut eröffnen konnte. 1983 erfolgte eine Rekonstruktion der Außenfassade nach historischem Vorbild, bei welcher insbesondere die alten Schnitzereien Beachtung fanden.
1997 wurde der Gastronomiebetrieb eingestellt, der Pachtvertrag des mittlerweile stark baufälligen Gebäudes lief 2001 aus. Nach dem Verkauf durch die Stadt Göttingen im Jahr 2003 wurde die Junkernschänke umfangreich saniert und 2008 wieder eröffnet. Doch bereits nach zwei Jahren musste sie kurzzeitig wieder geschlossen werden. Eine Neueröffnung erfolgte Anfang November 2010.
Schnitzereien
An der Fassade der Junkernschänke befinden sich zahlreiche Schnitzereien. Dargestellt werden unter anderem biblische Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, Tierkreiszeichen, diverse Ornamente sowie Porträts von Giselher Swanenvlogel und seiner Frau Othilia.
Literatur
- Albrecht Saathoff: Geschichte der Stadt Göttingen bis zur Gründung der Universität. Göttingen 1937, S. 220–225.
- Helga-Maria Kühn, Jens-Uwe Brinmann: Göttingen. Ein Bildband. Göttingen 1985, S. 113–114.
Weblinks
Commons: Junkernschänke (Göttingen) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- www.junkernschaenke.de - Homepage der Restauration
51.5337014072229.9367153644444Koordinaten: 51° 32′ 1″ N, 9° 56′ 12″ OKategorien:- Bauwerk in Göttingen
- Baudenkmal in Göttingen
- Gastronomiebetrieb (Niedersachsen)
- Fachwerkhaus in Niedersachsen
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