- Karl von Offermann (1850–1908)
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Karl Freiherr von Offermann (* 8. Jänner 1850 in Brünn, Mähren; † 30. Juni 1908 in Baden, Niederösterreich) war ein österreichischer Jurist und Textilunternehmer.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Karl Offermann war ein Sohn des Brünner Textilfabrikanten Karl Offermann. Seine Brüder sind Alfred und Edwin Offermann, sein Onkel ist Theodor Offermann.
Karl Offermann studierte ab 1870, wie auch später sein Bruder Alfred, an der Universität Zürich[1] Rechtswissenschaften und promovierte zum Dr. jur. Er trat zunächst in den Staatsdienst ein, schied aber bald wieder aus und eröffnete eine Anwaltskanzlei.
1874 wurde sein Vater in den Freiherrenstand erhoben, womit er selbst adelig wurde.
Nach dem Tode des Vater übernahm Offermann 1894 neben seiner Tätigkeit als mährisch-schlesischer Landesadvokat auch die Leitung des väterlichen Unternehmens. Die Brünner Tuchfabrik war im Jahre 1901 mit 200 mechanischen Webstühlen ausgestattet und hatte 504 Beschäftigte. Offermann verstärkte die von seinem Vater eingeleitete Exportorientierung des Unternehmens und richtete zudem noch mehrere Konfektionsschneidereien ein.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts engagierte sich Offermann beim Bau von Eisenbahnen in Mähren. Er war u.a. 1894 Mitbegründer und Gesellschafter der Auspitzer Lokalbahngesellschaft und zwei Jahre später der Lokalbahn Saitz–Czeicz–Göding. Weiterhin gehörte Karl von Offermann der Handels- und Gewerbekammer in Brünn ab. In den Jahren 1903 bis 1904 gehörte Offermann dem Reichsrat an.
Für seine Verdienste verlieh ihm die Stadt Mährisch Ostrau die Ehrenbürgerschaft.
Seine Nachkommen zeigten wenig Interesse an der Übernahme der Verantwortung für das Unternehmen und übertrugen die Leitung dem Mitgesellschafter Isidor Butschowitzer. Die geringe Investitionsbereitschaft der Gesellschafter führte in den 1920er Jahren zum Niedergang des Unternehmens, das 1928 in Konkurs ging.
Literatur
- P. Schmidtbauer: Offermann, Karl von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 216.
Einzelnachweise
Weblinks
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