- Karl Rühmer
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Karl Rühmer (* 18. Dezember 1883; † nach 1954) war ein deutscher Verleger, Fischzüchter und SS-Funktionär.
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch studierte Rühmer Kulturbauwesen an der TH München, wo er 1911 den Abschluss eines Diplomingenieurs erwarb. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Oberleutnant teil. Nach dem Krieg gehörte Rühmer einem Freikorps an. 1921 promovierte Rühmer an der TH München zum Kulturbauingenieur. Anschließend war er Gründer und Teilhaber mehrerer Wirtschaftsunternehmen der Motorradbranche.
1930 wurde Rühmer zum öffentlichen Fischereisachverständigen bestellt. Später arbeitete er als Gutachter. Seit 1930 war er im Stahlhelm aktiv, für dessen Eingliederung in NS-Organisationen er 1933 eintrat. 1930/1932 gründete Rühmer den Germanenverlag zur Herausgabe dichterischer Kampfwerke und von Fischereiliteratur. 1939 erwarb er größere Teichanlagen zur Setzfischzucht.
Von August 1939 bis Oktober 1941 leitete Rühmer ein Kraftfahrzeugreferat der Luftwaffe. 1941 wurde er im Auftrag von Heinrich Himmler durch Oswald Pohl in das SS-Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft, dem späteren SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (WVHA), geholt. Am 1. November 1941 wurde er dort mit dem Aufbau und der Führung der Hauptabteilung Fischereiwesen im Amt W 5 des Hauptamtes Verwaltung und Wirtschaft der SS beauftragt. Insbesondere war er für die Fischereischule in der Nähe von Unterfahlheim bei Biberhaken zuständig. Am 2. Februar 1942 erhielt Rühmer in der Waffen-SS den Rang eines Sturmbannführers der Reserve. Am 30. April 1944 wurde er wegen mangelnder Verwendungsmöglichkeit aus der Waffen-SS entlassen.
Bei Kriegsende wurde Rühmer von den Alliierten verhaftet und als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen verwendet.
Schriften
- Die wirtschaftliche Bedeutung der Fischerei in den Wasserläufen Bayerns, 1921. (Dissertation)
- Wir wollen frei sein!, 1932.
- Fischfang im Binnenwasser', 1932.
- Die Süsswasserfische unserer deutschen Heimat, deren Vorkommen, Aussehen, Lebensweise, Fangmindestmass, Fang, Fleischwert, Schonzeit, Tafelzeit und Zubereitungsart, 1934.
- Fische und Fischer. Erzählungen aus dem Fischreich, 1944.
- Wunder der Fischwelt. Erzählungen aus der Natur', 1949.
- Die Süsswasserfische und Krebse, 1952.
- Die Süsswasserfische und Krebse, deren naturfarbige und lebensnahe Darstellung, Vorkommen, Standplätze, Lebensweise , 1952.
- Fische und Nutztiere des Meeres. Deren Fang und Verwertung, 1954.
Literatur
- Hermann Kaienburg: Die Wirtschaft der SS, 2003.
Kategorien:- Bauingenieur
- Zeuge in den Nürnberger Prozessen
- Person (SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt)
- Angehöriger der Waffen-SS
- SS-Mitglied
- Mitglied im Stahlhelm
- Freikorps-Mitglied
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Geboren 1883
- Gestorben im 20. Jahrhundert
- Mann
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