Sa'da

Sa'da
صعدة
Sa'da
Sa'da (Jemen)
Sa'da
Sa'da
Basisdaten
Staat Jemen
Gouvernement Sa'da
Einwohner 51.870 (1. Januar 2004)
ISO 3166-2 YE-SD
16.93583333333343.764444444444
Fassadenansicht auf einen typischen Lehmbau
Moschee in Sa'ada

Sa'da (auch: Saada, Sadah, (arabisch ‏صعدة‎, DMG Ṣaʿda)) ist die Hauptstadt des Gouvernements Sa'da im Nordwesten des Jemen. Sa'da liegt in einer Höhe von rund 1870 Metern und bildet eine reine Wüstenstadt.

In der Antike war Sa'da als Karna (altgriechisch Κάρνα) bekannt und war die Hauptstadt Ma'ins.[1] Zur Zeit der Epoche der Zaiditen, die von 860 bis 1962 andauerte, war Saada Hauptstadt, gab diese Eigenschaft allerdings im 17. Jahrhundert nach Sanaa ab.

Sa'da hat eine lange Tradition als Zentrum und Warenumschlagsplatz im nördlichen Jemen und für die Warenausfuhr nach Saudi-Arabien. Die Karawanenwege der Weihrauchstraße führten durch die Ortschaft. Um die mittelalterliche, aus Stampflehm aufgebaute Stadt herum, wächst eine betriebsame Neustadt mit für arabische Verhältnisse typischen Straßenzügen von garagenähnlichen Werkstätten und Verkaufsläden.[2]

Zwischen dem 17. Jhd. und der Auswanderung der meisten jemenitischen Juden im 20. Jhd. nach Israel lässt sich ein besonderer jüdischer Einfluss auf den Jemen und im gleichem Maß auf Sa'da verankern. Als Kaufleute und Handwerker verliehen die saadischen Juden der Wirtschaft (insbesondere im Silberschmiedehandwerk) der Stadt einen nachhaltigen Aufschwung. Heute bestimmen die Stämme der Umgebung die Geschicke der Stadt.

Sonntags findet Wochenmarkt statt. Von Teppichen, über Silberhandwerk bis hin zu elektronischen Gerätschaften finden sich viele Handelswaren.

Inhaltsverzeichnis

Sehenswürdigkeiten

Sehr interessant ist die alte Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert. 5 km lang, bis zu 10m hoch und 3m breit, umschließt sie den historischen Altstadtkern. Stadttore (besonders hervorzuheben ist hier das Bab Najran) und gelegentliche Wachtürme, unterbrechen das Bollwerk.

Die Altstadthäuser warten mit bis zu vier Geschossen hohen - dicht bei dicht stehenden - Gebäuden auf. Die Lehmbauweise erforderte aus statischen Gründen, dass sich die Häuser nach oben hin verjüngen. Steinbauweise ist in der Stadt unbekannt.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Hadi-Moschee und ein alt-zayiditischer Friedhof. Am höchsten Punkt der Stadt liegt der Quasr al Imam, wo das Eisenerz zur Herstellung der bekannten Krummdolche (Dschanbiya) gewonnen wird.

Umgebung

Unweit der Stadt, bequem zu Fuß erreichbar, finden sich bei Araqiya, Felsgravuren aus prähistorischer Zeit. Ähnliche Funde macht man ca. 15 km entfernt in Al Khazain. Dort gibt es auch Felsengräber.

Ca. 25 km nördlich finden sich die Sandstein-Erosionsschluchten von Umm Lailah (Mutter der Nacht). Landschaftliche Faszination wartet in diesem nahezu menschenleeren Flecken auf.

Luftaufnahmen der Stadt lassen bis heute dunkle Schlacken und Halden mittelalterlicher Eisenerzverhüttung in Saada erkennen.[3]

Politische Probleme

Seit 2004 finden in Sa'da immer wieder Aufstände statt.[4]

Weblinks

 Commons: Sa'da – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. George Williams: Carna. In: William Smith : Dictionary of Greek and Roman Geography, Band 1. London, 1854. Online
  2. Gerhard Heck, Manfred Wöbcke, Arabische Halbinsel
  3. Jürgen Schmidt, Altsüdarabische Kultbauten in Werner Daum Jemen, Umschau-Verlag, Frankfurt/Main, ISBN 3-7016-2251-5
  4. Christopher Boucek, Marina Ottaway Yemen on the Brink

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