Kater Lampe (Komödie)

Kater Lampe (Komödie)

Kater Lampe ist eine erzgebirgische Dialekt-Komödie (Volksstück) von Emil Rosenow. Entstanden ist das Stück um 1900, Schauplatz ist der Spielwarenindustrieort Rothenthal im sächsischen Erzgebirge[1]. Die Uraufführung fand am 2. August 1902 am Sommertheater von Breslau statt.[2]

Aufgrund seiner Originalität und Volksverbundenheit wird das Stück noch heutzutage aufgeführt.[3]

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Handlung

Ein zugelaufener Kater treibt in einem erzgebirgischen Dorf sein Unwesen. Zu guter Letzt hinterlässt er sogar im Pelz der Frau des Spielwarenverlegers Neubert seine Spuren. Das geht zu weit! Der Kater wird in behördlichen Gewahrsam genommen und dem Gemeindediener Seifert in Pflege gegeben. Der Geselle Neumerkel des Holzdrechslermeisters Schönherr, der sich des Katers angenommen hatte, protestiert gegen diese Maßnahme und fordert sein Eigentum zurück. Der Gemeindediener Seifert jedoch gibt dem ständigen Drängen seiner Frau nach und die Katze wandert in die Bratpfanne. Das Komische dabei ist, dass der ahnungslose Landgendarm Weigel und der Landbriefträger Ulbricht mit seiner Frau an dem Festschmaus in dem Glauben teilnehmen, es wäre Hasenbraten.[4]

Ursprüngliche Charaktere

Entnommen: Dramen des deutschen Naturalismus. S. 466-467[5]

  • Ermischer, Bauerngutsbesitzer und Gemeindevorstand
  • Frau Ermischer
  • Maari, Magd
  • Neubert, ein großer Spielwarenverleger
  • Frau Neubert
  • Hartmann Schönherr, Holzdrehermeister
  • Frau Schönherr
  • Gertrud, Kind
  • Heinerle, Kind
  • Fränzel, Kind
  • Liesel, Kind,
  • Neumerkel, der Gesell
  • Weigel, Bezirksgendarm
  • Seifert, Gemeindediener
  • Frau Seifert
  • Ulbrich, Landbriefträger
  • Frau Ulbrich
  • eine Anzahl Schnitzlersleute, Waldarbeiter und Bauern

Hintergrundgeschichte

1898 wurde Rosenow im 20. sächsischen Wahlkreis (Marienberg/Zschopau) als Reichstagskandidat der Arbeiterklasse aufgestellt. Nachforschungen ergaben, dass ein gewisser Hartmann Schönherr, von Beruf Drechslermeister aus Rothenthal als Wahlhelfer in Kupferhammer-Grünthal tätig gewesen ist. Dieser lebte um 1900 tatsächlich im Ort und war im Wahlvorstand tätig. Bei ihm war Rosenow oft zu Gast und erfuhr so auch die Kater-Geschichte, die sich tatsächlich zugetragen hatte – und zwar mit Beteiligung der im Stück gestalteten Personen, die alle in Rothenthal bzw. der näheren Umgebung gelebt haben und Rosenow bekannt waren.[1]

So auch die Stückfigur Neumerkel, wobei dies ein Spitzname ist. Die reale Person hieß Merkel, kam aus Gebirgsneudorf und hatte eine Tante in Olbernhau, konnte dort jedoch keine Arbeit als Drechsler finden. Zwischen Olbernhau und Rothenthal fand er den Kater, nahm in mit und Drechslermeister Hartmann Schönherr, welcher selbst einige Katzen im Haus hielt, nahm Merkel und den Kater bei sich auf.[1]

Verfilmungen

Literatur

  • Emil Rosenow: Kater Lampe. Komödie in vier Akten. Verlag G. Richter Theater u. Musikverlag, 1927
  • Manfred Claus: Emil Rosenow in Rothenthal - Auf den Spuren des Volksstückes "Kater Lampe" und seines Autoren. In: Erzgebirgische Heimatblätter 2/1986, S. 39-44, ISSN 0232-6078

Einzelnachweise

  1. a b c Vgl. Erzgebirgische Heimatblätter 2/1986, S. 39-42
  2. Dramen von Emil Rosenow auf www.zeno.org, abgerufen am 4. Januar 2010
  3. Januarspielplan 2010 des „Theater Variabel“, Olbernhau, abgerufen am 4. Januar 2010
  4. Kurzbeschreibung des Inhaltes auf www.drechslerei-stephani.de, abgerufen am 3. Januar 2010
  5. Dramen des deutschen Naturalismus. Herausgegeben von Roy C. Cowen, München 1981
  6. Filmdaten bei www.filmportal.de, abgerufen am 3. Januar 2010
  7. Filmdaten bei www.kinotv.com, abgerufen am 3. Januar 2010
  8. Filmdaten bei www.imdb.de, abgerufen am 4. Januar 2010

Weblinks


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