Münsterländer Platt

Münsterländer Platt

Das Münsterländer Platt (Mönsterlänner Platt) ist ein westfälischer Dialekt. Linguistisch gehört es zu den niedersächsischen Dialekten und damit zu der niederdeutschen Sprachgruppe. Die Eigenbezeichnung ist platt oder plattdüütsch (Plattdeutsch).

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde platt im Münsterland meistens als erste Sprache (Muttersprache) erlernt. Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges setzte sich das Hochdeutsche (Standarddeutsch) mehr und mehr auch in den einheimischen Familien durch. Als Sprache des täglichen Lebens wird es heute i. d. R. nur noch von der Generation der vor 1945 Geborenen auf dem Lande verwandt. Eine Weitergabe an die jüngeren Generationen erfolgt praktisch nicht mehr, so dass das Westfälische in seinem Fortbestand bedroht ist.

Aus der Verschmelzung des Münsterländer Platts mit Jiddisch bzw. Rotwelsch ist daneben, unabhängig vom Plattdeutschen, in Münster die Sondersprache Masematte entstanden.

Inhaltsverzeichnis

Sprachliche Kennzeichen

Das Münsterländer Platt ist eine von vier Mundartgruppen im Westfälischen (neben Ostwestfälisch, Südwestfälisch und Westmünsterländisch auch Twentisch und Grafschafter Platt). Wie alle westfälischen Mundartgruppen ist das Münsterländische durch eine starke Diphthongierung gekennzeichnet (Aussprache in […], [v] wie hochdt. w, [ë] siehe unten):

  • ältere Vokale e/ä bzw. i wurden häufig zu oder ië: biätter [biätë] (besser), Hiëge [hiëgë] (Hecke)
  • analog dazu o und u zu uo oder ue [uë]: buoben [buobën, buobm] (oben), gued [chuët, chuëd-] (gut)
  • ebenso ö und ü zu üö oder üe [üë]: büöwerste [büövëstë] (oberste), gewüenen [chëvüën(ë)n] (gewöhnen)

(die Aussprache von [ë] entspricht hier einem schwachen, dumpfen e – dem sog. Schwa – wie in hochdt. sagen – daher liegt die Betonung bei [ië, uë, üë] jeweils auf dem ersten Vokal, bei [iä, uo, üö] dagegen mehr hinten).

Diese Diphthonge stammen aus dem späten Mittelalter (etwa 15. Jh.), als im Deutschen, Englischen und anderen germanischen Sprachen allgemein Kurzvokale in offenen (= auf Vokal endenden) Stammsilben „länger“ wurden; genauer: es verlängerte sich (zunächst) nicht der Vokal, sondern die Silbe – und zwar dadurch, dass der Kurzvokal um einen Nebenvokal ergänzt wurde, z. B. e > ea in bre-ken > brea-ken (brechen – siehe auch engl. to break von älterem breken).

In den meisten Sprachen glichen sich dann diese Nebenvokale den ursprünglichen an, so dass letztlich aus einem Kurz- ein Langvokal (z. B. [ee] oder [ää]) wurde – in den westfälischen Dialekten geschah dies allerdings nur beim a und dem zugehörigen Umlaut ä, z. B.:

  • [lat] > [lt] > [laat] laat (spät)
  • [lätër] > [läëtër] > [läätë(r)] lääter (später)

Die übrigen Diphthonge blieben dagegen als solche erhalten, wurden z. T. nur lautlich etwas verändert. Sie hatten sich aus den vormaligen mittelniederdt. Vokalen e/o/ö entwickelt, die zum einen „offene“ (dem [a] nahestehende) Laute und zum anderen „geschlossene“ (zu [i/u/ü] tendierende) Laute bezeichneten.

Im Münsterländischen wurden die „offenen“ Laute zu [iä/uo/üö] und die „geschlossenen“ zu [ië/uë/üë].

In der Regel gehen die „offenen“ Laute auf älteres [e/o/ö], die „geschlossenen“ auf [i/u/ü] zurück; hinzu kam jeweils noch ein Umlaut von a:

  • „offen“:
    • german./altsächs. e: brekan > breken > brken [briäkn] (brechen)
    • später Umlaut e: arg- > ergeren > rgern [iägën] (ärgern)
    • german./altsächs. o: hop- > hop(p)en > huopen [huopm] (hoffen)
    • ö = u. a. Umlaut-o, siehe Duorp [duoëp] (Dorf)/Düörper [düöëpë] (Dörfler, zum Dorf gehörig)
  • „geschlossen“:
    • german./altsächs. i: biliban > ge-b(e)leven > blben [bliëbm] (ge-blieben)
    • früher Umlaut e: stadi- > stede > Stde [stiëdë], daneben späteres Str [stiäë] (Stätte, Stelle)
    • german./altsächs. u: fugl- > vogel > Vuegel [fuëgël] (Vogel)
    • ü = Umlaut-u, siehe Vuegel/Vüegel [füëgël] (Vögel)
  • Besonderheiten:
    • Vor einem r steht (heute) nie ië/ue/ üe – daher Verschiebung zum „offenen“ Diphthong z. B. nach Wandel von d(d) nach r(r), siehe oben Stde/Str (möglicherweise hat die spätere Vokalisierung des r (> [ë]) diese Verschiebung ausgelöst, weil es nun jeweils zwei [ë]-Vokale – iëë/uëë/üëë – nebeneinander gab). Ein Fall von analoger Verschiebung liegt bei Frden (Frieden, german. fridu) vor, siehe tefrr (zufrieden).
    • Gelegentlich taucht iä/uo/üö auch in (heute) geschlossenen (= auf Konsonant endenden) Silben auf – und zwar vor r oder l, siehe oben iärgern und Duorp/Düörper. Weitere Beispiele: Hiärt (Herz), Büörger (Bürger), suorgen (sorgen), Wiäld (Welt). Im letztgenannten Fall lag im ursprünglichen Wort we-reld (siehe auch althochdt. weralt, altengl. woruld) eine offene Stammsilbe vor – in den übrigen Fällen kann nur vermutet werden, dass durch die damals übliche Aussprache von r und l häufig ein Sproßvokal entstanden ist, der in älterer Zeit auch zeitweilig im Schriftbild auftauchte, so z. B. althochdt. felga/felaha (Felge), arm/aram (Arm – noch heute wird im schottischen Englisch film und arm wie [filëm] und [arëm] gesprochen). Demnach also z. B. german./altsächs. hert- > [herët] > [hearët] > Hiär-t.

Hinzu kommt noch die komplette Reihe der offenen Langvokale (im Hochdeutschen nur [aa] und [ää]):

  • aa: maken [maak(ë)n] (machen)
  • ää: läter [läätë] (später)
  • ao: laoten [laot(ë)n] (lassen)
  • äö: Käörken [käöëk(ë)n] (kleiner Wagen/Karren)

Diese Langvokale entstanden aus älterem (> aa – ursprünglich ein Kurzvokal a in offener Silbe, siehe oben) und aus älterem aa (> ao) und ihrem jeweiligen Umlaut (die Aussprache von ao liegt zwischen aa und oo, die von äö zwischen ää und öö).

Des Weiteren hat sich das r am Silben-/Wortende bzw. vor Konsonant zu ë vokalisiert (siehe auch hochdt. r), so dass sich die die älteren offenen Kurzvokale e/ä, o und ö, soweit sie vor einem solchen r standen und nicht zu Diphthongen (siehe oben) wurden, ebenfalls zu den obigen Langvokalen entwickelt haben, z. B. Kerl/Kärl [kerl > käël > kääl] und obiges Käörken.

Wie im Englischen ist das obige, zwischenzeitlich zu [ë] gewordene r nach einem unbetonten e [ë] verstummt: siehe Büörgermester (Bürgermeister) = [büöëgëmestë]. Dagegen älteres dor (da, dort) > daor [daoë] (nicht: dao).

Bleiben noch die Diphthonge ai, au und (seltener) oi zu erwähnen; diese stammen von älteren Langvokalen ab:

  • ee > ai, mittelniederdt. bleeken > blaiken (bleichen), reep > raip (rief)
    • dagegen weiterhin ee in Wörtern wie anteekt (angezeichnet) u. a.
  • oo > au, mittelniederdt. boom > Baum (Baum), hochdt. Rose > Rause
    • dagegen keine Veränderung des altgerman. oo in Blood (Blut), Moder [moodë] (Mutter), Broer [brooë] (Bruder) usw.
  • öö zunächst > oi, danach meistens zu ai weiterverschoben: mittelniederdt. bööme > boime > Baime (Bäume). Eines der wenigen Wörter mit erhaltenem oi ist spoilt [schpoilt] (gespült)
    • nicht verändert wurde das öö als Umlaut des oben angeführten german. oo, z. B. in Bröers [brööës] (Brüder).

Ansonsten sind im Münsterländischen − im Gegensatz zum Ost- und Südwestfälischen − die germanischen Langvokale

  • ii: mien [miin] (mein)
  • uu: Huus [huus] (Haus)
  • späteres üü: trüü [trüü] (treu)

erhalten geblieben.

Ein weiteres Kennzeichen ist die Abschwächung von Vokalen einzelner einsilbiger Wörter oder Silben bei Nichtbetonung, z. B.:

  • betontes to (zu) wie in tomaken [toomaak(ë)n] (zumachen) wird zu te in te maken [te_maak(ë)n] (zu machen)
  • daor- wie in daormet [daoëmet] (damit) wird zu der- in Weg dermet! [vech_dëmet] (Weg damit!)
  • van- (von) zu unbetontem ven- in vendage [fëndaaghë] (heute), venmuorn [fënmuoën] (heute morgen) usw.

Typisch für das Münsterländische ist ferner die „holländisch“ anmutende Aussprache des g:

  • als stimmloses [ch] im An- und Auslaut sowie im Inlaut vor stimmlosen Konsonanten, z. B.: gaon [chaon] (gehen), Wegg [wech] (Weg)), naigste [naichstë]
  • als stimmhaftes [gh] im Inlaut vor Vokalen und stimmhaften Konsonanten, z. B.: naige [naighë] (nahe), bewegde [bëveghdë] (bewegte); letzteres auch wie [bëvechtë] gesprochen, desgleichen z. B. Legden [lecht(ë)n] (Ortsname)

(es gibt allerdings auch Orte, in denen das g sehr stimmhaft und damit generell fast wie hochdt. g gesprochen wird).

Vermutlich vom Hochdt. übernommen wurde die Aussprache des ursprünglichen s vor Konsonanten als [sch], z. B. Spaigel [schpaigh(ë)l], Steen [schteen] (Stein) und schmaken [schmaak(ë)n] (schmecken).

Dazu ist ursprüngliches sk zu sch [sch+ch] wie in Schole [schchoolë] (Schule) oder zu schk [sch+k]: Wöschke [vöschkë] (Wäsche) geworden. Die scheinbare Ausnahme pärske [pääskë] (Pfirsich) ist erst durch Schwund des ursprünglichen Zwischenvokals i aus persike (von lat. fructus persica) entstanden (nicht, wie gelegentlich gemutmaßt, aus franz. pêche).

Ansonsten gilt für das s das gleiche wie für das g:

  • im ersten Fall als stimmloses [s] wie hochdt. ß, z. B. seggen [seghe(ë)n] (sagen), Nöster [nöstë] (Nester), Arms [aams] (Arme).
  • im zweiten Fall als stimmhaftes [z] wie in hochdt. Sonne, z. B. fraisen [fraiz(ë)n] (frieren).

Ein t neigt – ähnlich dem t im Englischen – zum Schwund, wenn darauf nach einem unbetonten und schließlich verstummten e [ë] ein l, m oder n folgt, z. B.: hoosten [hoostën > hoosn] (husten), Aom [aotëm > aom] (Atem) – vergleiche engl. castle [kastël > kaasl] und action [äktschën > äkschn].

Unbekannt sind im Münsterländischen – wie im Niederdeutschen generell – hochdt. pf und (t)z bzw. c; letzteres wurde neuzeitlich stets als stimmloses s [s] übernommen, z. B.: Ci-/Zigarre > Sigarre [sigarrë].

In diesem Zusammenhang ist auch auf die Zehnerzahlen ab 70 – siëben_sig, acht_sig, niëgen_sig – hinzuweisen, die offensichtlich erst in der Neuzeit nach dem Muster der hier etwa seit dem 17. Jahrh. bestehenden hochdeutschen Amtssprache, siehe -zig, neugebildet wurden, was auf ein früheres (einst in Europa weitverbreitetes) 60er Zahlensystem hindeutet (mit abweichender Bildung der Zahlen ab 70, siehe auch z. B. frz. soixante-dix = 60 + 10) und die Vermutung nahelegt, dass der im Münsterland altansässige Siedlungskern historisch in die vorgermanische Zeit zurückreicht; dafür spricht auch, dass das Siedlungsgebiet der vom römischen Geschichtsschreiber Tacitus erwähnten Brukterer praktisch dem Verbreitungsgebiet des heutigen Münsterländer Platt entspricht.

In der verschriftlichten Form, gibt es keine normierten Rechtschreibregeln, sondern wird meist nach phonetischen Gesichtspunkten geschrieben. Allerdings existieren dafür seit dem Jahr 2000 zwölf strenge Regeln, mit der sich jeder plattdeutsche Dialekt eindeutig schreiben lässt Rechtschreibregeln.

Sprachbeispiel

Dat mönsterlänsk Platt is een westfäölskt Dialekt van nedderdüütsch un neddersässisch, we int Mönsterland küert wärt. Et giw twee Formen, dat mönsterlänskt sölw un dat westmönsterläsk Platt. Sunnerheten sind Diphthongen äs t.B. uo,üö,uë un ao. Dat ao is aower egentliks een sölwstaoende Buukstaow, we tüschen dat aa un dat oo lig, also dat is, wat int Austfreeske wul åå is. Bes ton tweden Wiäldkrieg was dat mönsterlänsk Platt de Spraok, we de meesten Kinner to Huus toeerst lernt häbt, men danao wuord dat all meer dat Haugdüütsk.

In plattdüütsk wet aals tosammen küert un wie säch to de lüe: „Kiek de äs wier drin, woar iätten un drinken un fiern spaß mäck un woar use wichter un jungs küernt noch up platt küern.”


Eenes gueden Dags was Schulte Brömmelkamp es wier up Besöök – oder „Fisiete“, wu de Lüde fröher saggen – bie sienen Süön, in de graute Stadt. Un wu’m so kommood bineener satt, kamm de Küerie auk up den nieen Karnickelstall in’n Gaorden, waor jüss twee Karnickels insatten – un dat was’t dann auk, denn wieder kamm daor nix, kiene Karnickelblagen … „Dat müe‘ wi us faorts ankieken“ sagg Schulte Brömmelkamp un göng met de heele Familge daor hen. Un dann sööch he dat Malöör – daor satten twee Kärls in. „Nää“, föng he an te lachen, „so kann dat ja nix wärden!“ – „Warum nicht?“ frögg siene Schwiegerdochter. „Ik segg Di wat“, so Schulte Brömmelkamp to iär, „do es daor’n Möerken bi – dann kriegt se’t wull an Togg.“ – „Meinst Du wirklich, das hilft? Möhrchen haben sie nämlich schon bekommen …“

Theater

Fast in jeder Münsterländer Gemeinde finden ein- bis zweimal im Jahr Theateraufführungen statt. Zumeist sind es Komödien und Lustspiele, die fast ausnahmslos im Mönsterlänner Plat gespielt werden. Die Theatergruppen sind in der Regel in örtlichen Heimat- und Traditionsvereinen oder in zumeist katholischen Vereinen organisiert. So werden in Riesenbeck jährlich Theaterstücke wie z. B. De Vögnöögte Tankstiär von der Theatergruppe der Kolpingsfamilie Riesenbeck aufgeführt.

In Münster gibt es an den Städtischen Bühnen Münster auch noch die Niederdeutsche Bühne. Gegründet wurde sie am 12. Mai 1919 (Satzungsurkunde). Erster Vorsitzender Dr. F. Castelle, einer der Mitbegründer Karl Wagenfeld.

Erster Name war ‚Niederdeutsche Bühne der literarischen Gesellschaft Münster in Westfalen‘, heute heißt sie ‚NDB an den Städtischen Bühnen Münster‘.

Die Niederdeutsche Bühne Münster hat ca. 70 Mitglieder davon sind ca. 25 aktiv. Ihr Ziel ist die Förderung, Erhaltung und Pflege der niederdeutschen Sprache mit den Mitteln des Theaters.

Je Spielzeit wird ein Stück aufgeführt. Im Verlauf dazu sind etwa 40 Proben nötig. Die Darsteller spielen honorarfrei.

Gespielt werden und wurden: Komödien, Dramen, Schwänke, Musicals, Science-Fiction-Stücke, Kriminalstücke, Märchen, Klassiker und modernste Autoren, Ein-Personen-Stücke und Produktionen mit größter Besetzung. Viel gespielte Autoren: Wagenfeld, Schurek, Homann, Mehring, Aulke, Hinrichs.

  • Spielort ist das Kleine Haus der Städtischen Bühnen
  • Spielzeit ist im Allgemeinen Oktober bis Mai
  • Die Vorsitzenden:

Dr. Friedrich Castelle (seit 1919), Dr. Bernd Bietendüwel (seit 1938), Johannes Göttker-Schnetmann (seit 1958), Dr. Wilhelm Vernekohl (seit 1964), Heinrich Füser (seit 1967), Hannes Demming (seit 1974)

  • Die Regisseure:

Frank Wahl, Hanns Niedecken-Gebhart, Willi Wahl, Wolrad Rube, Benno Haffesen, Fritz Settgast, Heinz Kottkamp, Walter Kordt, Paul Pape, Reinhold Ockel, Rolf Weidenbrück, Friedrich Karl Wittich, Werner Brüggemann, Hannes Demming

Schriftsteller

Eine typische Literaturform des Münsterländer Platt sind so genannte Döönkes, kurzgehaltene humorvolle Erzählungen, Witze und Anekdoten. „Da erzählt jemand Döönkes“ meint auch umgangssprachlich im Münsterland, dass die Erzählungen nicht allzu ernst zu nehmen sind.

2002 erschien erstmals das Kinderbuch der Struwwelpeter als De Struwwelpeter im Münsterländer Platt.

Bekannte Autoren

  • Augustin Wibbelt, Priester und Heimatdichter (1862–1947)
    Gedichte wie Dat Pöggsken (Das Fröschlein) können von vielen Münsterländern noch heute zitiert werden.
  • Heinrich Schulze-Spüntrup
    Bekannt ist Schulze-Spüntrup für seine Satire Alls dat blots för de Katt (Alles für die Katze).
    Einem Bauer ist eine Katze entlaufen und auf der Suche nach seiner Katze trifft er auf lauter Experten, deren Rat den Bauern in die Mühlen der Bürokratie treiben und ihn von seinem eigentlichen Anliegen entfremden. Am Ende soll er gar zum Organspender werden, doch die Tochter Mariechen stellt nun fest: Alles was dem Bauern fehlt, ist eine Katze.
  • Werner Heukamp (* 20. Mai 1929 in Hörstel)
    Bekannt ist der katholische Pfarrer und Heimatforscher vor allem durch sein „Plattdütsket Gebiädbook“ (1996).
  • Werner Brüggemann
    Brüggemann ist Komödiendichter. Er schrieb Kater Lampe, eine sozialkritische Komödie in vier Akten.
  • Hannes Demming
    Hannes Demming ist Autor des niederdeutschen Fabelbuches „Die Fabel-Fibel“ (Aschendorff-Verlag Münster 1989, Übersetzer des Asterix-Bandes „Asterix un de Kuopperpott“ (Stuttgart im Jahre 2000), Übersetzer vieler Hörspiele (u. a. für den WDR) ins Niederdeutsche und einiger Theaterstücke z. B. „De bruoken Kroos“ (H. v. Kleists „Der zerbrochne Krug“ im original Metrum, Uraufführung im Jahre 1985 an den Städtischen Bühnen Münster durch die Niederdeutsche Bühne Münster), „Dat Spiel van Doktor Faust“ der Urfaust auf Niederdeutsch im original Metrum (Uraufführung an den Städtischen Bühnen Münster durch die Niederdeutsche Bühne Münster, Mundartdichter und Herausgeber der gesammelten Werke von Karl Wagenfeld Bd. 3 und 4 (Aschendorff Verlag Münster 1983 und 1992 und Herausgeber des Buches „Spiellwiärks“ von Wolfram Rosemann (Aschendorff Verlag Münster im Jahre 1988).
  • Rainer Schepper
    Schepper hat zahlreiche Theaterstücke ins Münsterländer Platt übertragen.
  • Rinje Bernd Behrens
    Peter kümmt inkognito (Peter kommt inkognito) ist eine Komödie in fünf Akten von Behrens für acht Schauspieler. Das Lustspiel Dat Töttchenhotel hat er ins Münsterländer Platt übertragen. Töttchen ist ein münsterländisches Gericht, das mehr oder weniger aus Schlachtabfällen besteht.
  • Käthe Averwald, Lyrikerin (* 22. Februar 1931 in Eschendorf bei Rheine).
    Von ihr sind die Gedichts- und Erzählsammlungen Rausen un Nietteln (1989), Swalwenleed(1990) und Niee Wiäge(1999) bekannt.
  • Friedrich Ernst Hunsche, Autor in hochdeutscher und plattdeutscher Sprache (1905–1994). Arbeiten zur Dokumentation und zum Erhalt der plattdeutschen Sprache des Münsterlandes. Bekannt sind seine zehn Bände mit plattdeutschen Geschichten bei Schöningh. Siehe: Friedrich Ernst Hunsche in Plattdeutsche Bibliographie Biographie. Für seine besonderen Verdienste um die Pflege und die Förderung der Plattdeutschen Sprache erhielt er 1988 den Wilhelm-Fredemann-Gedächtnispreis des Heimatbundes Osnabrücker Land e. V.

Münsterländer Platt, hörbar

Liesborn an der Lippe Sprecherin: Christine Grüter, Liesborn
Das Varuslied Sprecher: Kaspar Mense, Wadersloh

Musik

Die Gruppe Gaitlinge ist bekannt für ihre Lieder im Münsterländer Plattdeutsch, die im vierstimmigen Chorgesang mit Zieharmonikabegleitung vorgetragen werden. Seit 1984 existiert der Kiepenkerlchor Nordwalde, der plattdeutsches Liedgut mit Döönkes versetzt vorträgt. Den Namen hat die Gruppe von einer bekannten Münsterländer Figur, den Kiepenkerl, eine Bezeichnung für wandernde Verkäufer und Marktbeschicker.

Literatur

  • Rita und Rudolf Averbeck (2007): Dat Mönsterlänner Platt; Lehrbuch mit umfangreicher Grammatik und zahlreichen Literaturbeispielen. Für Schule, Studium und Selbststudium. Gut-Verlag, ISBN 3-89714-497-2.
  • Klaus-Werner Kahl (2003): Wörterbuch des Münsterländer Platt. Plattdeutsch-Hochdeutsch. Aschendorff Verlag, Münster, ISBN 3-402-06447-2.
  • Heinrich Hoffmann, Rainer Schepper: De Struwwelpeter im Münsterländer Platt. Landwirtschaftsverlag, 2002, ISBN 3-921345-07-3.
  • N.N.: Usse laiwe Plat – Riemsels, Döönkes un Vötälsels tüsken Tiäkenbuorg un Stemmert – Dat twedde Book. Aschendorff Verlag, Münster, ISBN 3-402-00243-4.
  • Elisabeth Piirainen u. Wilhelm Elling: Wörterbuch der westmünsterländischen Mundart. Vreden 1996. 1066 S. Hrsg. vom Heimatverein Vreden "unter Mitarbeit zahlreicher Gewährsleute". [1]

Weblinks


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