Kloster Grünwald

Kloster Grünwald
Kloster Grünwald
Orden Pauliner
Gründungsjahr um 1362
Aufhebung/Jahr 1803
Patrozinium Maria Magdalena (Kirche)
Lage
Land Deutschland
Region Baden-Württemberg
Ort Lenzkirch im Schwarzwald
Geografische Lage 47° 51′ N, 8° 14′ O47.8420239485548.2402610778809Koordinaten: 47° 50′ 31″ N, 8° 14′ 25″ O
Kloster Grünwald (Baden-Württemberg)
Kloster Grünwald
Kloster Grünwald
Lage in Baden-Württemberg

Das Kloster Grünwald war ein kleines Paulinerkloster im Ortsteil Grünwald der Gemeinde Lenzkirch im Hochschwarzwald.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Das Paulinerkloster Grünwald entstand aus einer Eremitenansiedlung um 1362 durch Schenkungen des nahe gelegenen Klosters St. Blasien und durch Schenkungen der Ritter von Blumegg und von Wolfurt. Im Paulinerkloster war ein kleiner Konvent, in dem gemäß einer Verpflichtung gegenüber dem Kloster St. Blasien nicht mehr als zehn Mönche leben durften; meist waren es neben dem Prior jedoch nur zwei bis drei. Um 1430 kam die kleine Ortschaft Kappel als Pfarrei zum Kloster. 1488 wurden die Fürstenberger Herren über das Kloster, da es in ihren Herrschaftsbereich fiel. 1803 wurde das Kloster endgültig aufgehoben.

Bibliothek

Die Bibliothek verfügte über einen großen Bücherbestand vor allem zur Seelsorgepraxis. Hier befand sich eine für die Geschichte des Paulinerordens bedeutende Handschrift, die früheste Handschrift der Ordenskonstitutionen.

Anlage

Um 1670 wurde die kleine Klosteranlage und die Kirche nach Zerstörungen während des Dreißigjährigen Krieges neu erbaut. Nachdem sie 1675 eine Reliquie des heiligen Lucius erhalten hatte, war sie zeitweise ein beliebtes Wallfahrtsziel. Auch eine Kopie der Schwarzen Madonna von Tschenstochau wurde hier verehrt. 1733 wurde die kleine Kirche neu errichtet. Durch Brandstiftung brannte Kirche und Kloster 1880 ab; lediglich die Kirche wurde auf den alten Grundmauern durch die Fürsten von Fürstenberg wieder aufgebaut.

Im Eingangsbereich befindet sich ein gotisches Sandsteinrelief aus der Zeit um 1370, das die Weihnachtsgeschichte und Szenen aus der Passion Christi zeigt. Das Altarbild, das die Kirchenpatronin Maria Magdalena zeigt, stammt aus dem Jahr 1711 und wurde dem Kloster vom damaligen Abt des Klosters St. Blasien geschenkt.

Literatur

  • K. Elm, Quellen zur Geschichte des Paulinerordens aus Kloster Grünwald im Hochschwarzwald, in: ZGO 120 (1972) S. 91-124
  • K. Hodapp: Pfarrei St. Nikolaus Lenzkirch, 1985, S. 22-33

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Grünwald (Lenzkirch) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Niederaltaich — Stich des Klosters aus dem Churbaierischen Atlas des Anton Wilhelm Ertl 1687 Kloster Niederaltaich ist ein der Überlieferung nach im Jahr 741 von Herzog Odilo von Bayern gegründetes, in der Gemeinde Niederalteich an der Donau liegendes… …   Deutsch Wikipedia

  • Römerschanze (Grünwald) — Römerschanze bei Grünwald: Wälle (links, rechts) und Graben (Mitte) …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Grünwald — (* 1956 in München) ist ein deutscher Bildhauer. Grünwald absolvierte zwischen 1976 und 1979 eine Lehre als Bronzegießer. Von 1979 bis 1986 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München und war Meisterschüler in der Klasse von… …   Deutsch Wikipedia

  • Lenzkirch — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Raitenbuch (Lenzkirch) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kappel (Lenzkirch) — Kappel Gemeinde Lenzkirch Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Augsburger Domkapitel — Karte Basisdaten Staat Deutschland Kirchenprovinz …   Deutsch Wikipedia

  • Diözese Augsburg — Karte Basisdaten Staat Deutschland Kirchenprovinz …   Deutsch Wikipedia

  • Kavalier Dallwigk — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”