- Kloster Marienbusch
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Prämonstratenserinnen-
Kloster MarienbuschLage Hinterpommern:
Wischow, ab 1286: Treptow a.d. RegaKoordinaten: 54° 3′ N, 15° 17′ O54.05472215.275833Koordinaten: 54° 3′ 17″ N, 15° 16′ 33″ O Gründungsjahr 1224 Jahr der Auflösung/
Aufhebung1535 Primarabtei Kloster Belbuck Das Kloster Marienbusch war ein Prämonstratenserinnenkloster, das zwischen 1224 und 1286 in Wischow (heute polnisch Wyszkowo) bei Treptow an der Rega (Trzebiatów) und danach bis 1534 in Treptow selbst bestand.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Die Gründung des Klosters Belbuck (polnisch Białoboki) nordwestlich der Stadt Treptow durch den Pommernherzog Kasimir I. mit den Prämonstratensern am Ende des 12. Jahrhunderts bedeutete einen wichtigen Vorstoß von Kirche un Kultur nach Hinterpommern. Allerdings hatten die Prämonstratenser damals schon den Grundsatz aufgegeben, Männer und Frauen in einem Kloster zu vereinen. Aber sie errichteten gelegentlich in der Nähe eines Mönchsklosters ein Nonnenkloster.
Wischow bei Treptow (1224–1286)
So geschehen bei der Gründung des Klosters Marienbusch südöstlich der Stadt Treptow zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Es war Herzogin Anastasia, die Witwe des Herzogs Bogislaw I., die am 7. Juli 1224 dem Kloster Belbuck die Burg Treptow mit 23 Dörfern, dazu Salzkoten in Kolberg, zum Unterhalt eines Nonnenklosters überwies. Zwar wollte Barnim I. nicht so ohne Weiteres die in seinem Gebiet liegenden Ortschaften hergeben, und auch gab es anfangs Probleme bei der Übergabe der Burg Treptow.
Erst 1234 trafen vom Abt Otto von Belbuck aus „Bethlehem“, einem Schwesterkloster des Prämonstratenserklosters Mariëngaarde in Hallum in Friesland angeworbene Nonnen ein und bezogen die in Wischow (Wyszkowo) auf dem rechten Regaufer aufgebaute Siedlung von Marienbusch (rubus s. Marie).
Anfangs ließen sich hier lediglich zehn Nonnen nieder, später hatte das Kloster etwa fünfzig. In dem Kloster nahm Herzogin Anastasia ihren Witwensitz und verstarb hier am 31. Mai 1240.
Der Klosterbesitz unterstand von Anfang an der Aufsicht des Klosters Belbuck, auch wenn Marienbusch einen eigenen Propst als Verwalter hatte.
Treptow (1286–1535)
Um das Jahr 1286 verlegte man das Kloster Marienbusch in die Stadt Treptow an der Rega, und zwar auf die dortige Burg. Als Klosterkirche diente die Nikolaikirche.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erhielt Elisabeth Cruciger aus Meseritz (heute polnisch Międzyrzecze) in früher Kindheit ihre Schulausbildung dort. Sie wurde die erste evangelische Liederdichterin. Unter dem Einfluss der reformatorischen Lehre - an der Treptower Stadtschule fungierte Johann Bugenhagen als Rektor - verließ sie 1522 den Orden und wurde von der - inzwischen nach Wittenberg gezogenen - Familie Bugenhagen in der Stadt Martin Luthers aufgenommen.
1535 wurde das Kloster Marienbusch ebenso wie das Kloster Belbuck als Folge der Einführung der Reformation in Pommern aufgelöst. Hatte sich nach dem Wegzug der Nonnen aus Wischow dieser Ort zu einem Marienwallfahrtsort entwickelt, so wurde auch diesem durch die Entfernung des Gnadenbildes Einhalt geboten. Von den Klosterbauten in Treptow ist nichts mehr erhalten, ebenso wie in Wischow, wo jedoch die Ruinenreste der Wischower Kirche noch an die Stelle des früheren Klosters Marienbusch erinnern.
Literatur
- Hellmuth Heyden: Kirchengeschichte Pommerns. Band 1, Köln-Braunsfeld 1957, S. 155f.
- Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Würzburg 1996.
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